Baccara Collection 186
dass es ein Unfall war. Wir haben alles wieder in Ordnung gebracht.”
„Entschuldigt mich bitte für einen Moment.” Nell kam allmählich wieder zu sich. „Ihr braucht mich sicher nicht bei eurer spannenden Unterhaltung. Ich möchte mich gern ein wenig frisch machen.”
„Nicht jetzt, Nell.” Mac hielt sie am Arm fest. „Ich denke, Ted und Jed haben nichts weiter zu sagen. Und wir sollten uns ein wenig umsehen.” Mac führte sie durch das überfüllte Lokal zur Bar hinüber.
„Renn doch nicht so”, zischte er ihr nach ein paar Schritten ins Ohr.
„Kannst du nicht ein bisschen schneller gehen?” drängte Nell ungeduldig.
„Nein. Ich habe keine Lust, mit jemandem zusammenzutreffen, dem ich nicht begegnen will.”
„Sprichst du von Hildas Nichte oder von deinem heißen Date von letztem Wochenende?” Nell sah ihn von der Seite an. „Ich habe ganz vergessen zu fragen, wie es war.”
„Und wieso fragst du jetzt?” gab er ausweichend zurück.
„Aus reiner Neugier.”
„Wir hatten nicht viel gemeinsam.” Er hoffte, dass sie sich mit dieser Antwort zufrieden geben würde.
„Davon warst du doch von vornherein ausgegangen. Du hast dich doch nicht mit ihr verabredet, um dich zu unterhalten.”
„Das nicht. Aber ich finde es schon recht angenehm, wenn eine Frau in der Lage ist, wenigstens zwei zusammenhängende Sätze zu Stande zu bringen.”
Mac stellte sich vor, wie es wäre, mit Nell zusammen zu sein. Ein interessanter Gedanke. Seit ihrem Auftritt heute Abend war es endgültig um ihn geschehen. Ein Blick auf die umwerfende Frau an seiner Seite reichte aus, um ihm erneut den Atem zu rauben. Er fühlte die Erregung wieder in sich hochsteigen.
„Was ist eigentlich los mit dir, Mac? Wieso gehst du so komisch?”
„Das liegt an diesem vermaledeiten Tanga. Er klemmt einem wirklich alles ab.”
„Oh, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Da ist doch kaum Stoff dran.”
„Genug, um mich wahnsinnig zu machen.”
Nell kicherte. „Vielleicht steht Hildas Nichte ja auf so was.”
„Das ist überhaupt nicht komisch.” Er zerrte verzweifelt an seiner Hose, wobei er so tat, als müsste er seinen Gürtel zurechtrücken, bis Nell ihm unsanft mit dem Ellbogen in die Rippen stieß.
„Deine Mutter winkt dich zu sich hinüber.”
„Tu einfach so, als ob du es nicht siehst”, murmelte Mac verzweifelt.
„Unmöglich. Sie ist immerhin deine Mutter.” Nur die Tatsache, dass Nell ihn mit eisernem Griff am Handgelenk festhielt, hinderte Mac daran, sich schnellstens aus dem Staub zu machen.
„Kopf hoch, Mac. Nachdem deine letzte Verabredung ein solcher Flop war, hast du vielleicht diesmal mehr Glück. Wenn ich mich nicht irre, ist deine Mutter nämlich nicht allein.”
„Hi, Mom.” Das Lächeln, mit dem Mac seine Mutter begrüßte, wirkte ziemlich verkrampft.
„Hallo, Mac.” Molly Cochrane zog die Augenbrauen hoch. Es war unmöglich, sie zu täuschen. „Ich habe eine Überraschung für dich.”
Mac wäre am liebsten unter dem nächsten Tisch verschwunden, doch Nell schob ihn unerbittlich nach vorn.
„Ich möchte dir Hildas Nichte Bronwyn vorstellen.” Die junge Frau, der Mac sich jetzt gegenüber sah, lächelte ihn freundlich an. Sie war nicht gerade eine klassische Schönheit, aber sie hatte angenehme Gesichtszüge, und der Blick ihrer blauen Augen war offen und freundlich.
„Hallo, wie geht’s?” Mac streckte ihr die Hand entgegen.
„Ganz gut, danke.” Sie erwiderte seinen Händedruck. „Und Ihnen?”
„Prima. Darf ich Ihnen Nell vorstellen?” Mac zog Nell dicht an sich heran, um den Eindruck zu erwecken, sie wären zusammen, doch Nell ließ sich nicht darauf ein.
„Hi. Ich bin Nell Phillips.”
„Sie ist einer von Macs Hilfssheriffs”, fügte Molly Cochrane erklärend hinzu.
„Ach ja, Sie erwähnten ja, dass Mac Polizist ist.” Bronwyn sah ihn mit aufrichtiger Bewunderung an. „Das ist sicher ein aufregender Beruf.”
„So, ich muss jetzt gehen.” Nell versuchte, sich aus Macs Umklammerung zu lösen. „Das Turnier fängt jeden Augenblick an.”
„Nein, noch nicht.” Mac hielt sie verzweifelt fest.
„Der Wettbewerb für Frauen kommt immer zuerst, Mac. Das trifft sich ausgezeichnet, denn so hast du genug Zeit, Bronwyn besser kennen zu lernen.” Nell winkte Macs Mutter freundlich zu und verschwand in der Menge.
Mac wollte noch etwas sagen, doch als er die Entschlossenheit in den Augen seiner Mutter entdeckte, ließ er sich stillschweigend von Bronwyn
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