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Baccara Collection 186

Baccara Collection 186

Titel: Baccara Collection 186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanna Simms , Patricia Thayer , Meg Lacey
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bei Mr. Modi, den drei alten Damen und Mathis.
    Angeblich musste sie sich die Pläne für die Renovierung ansehen und die Kosten überschlagen. Außerdem wollte sie die Papiere ihres Urgroßvaters sortieren.
    Es war nur ein Vorwand, unter dem sie sich ins Arbeitszimmer ihres Urgroßvaters zurückzog. In Wahrheit wollte sie allein sein, um nachzudenken, ihre Gefühle zu ordnen und sich vor allem mit dem Problem Mathis Hazard zu beschäftigen.
    Der Mann fiel ihr mehr und mehr auf die Nerven. Ständig steckte er seine Nase in ihre Angelegenheiten, folgte ihr durch das ganze Hotel, verlangte Informationen, stellte Fragen und behielt sie im Auge.
    Desiree fühlte sich durch ihn gestört. Er war arrogant und herrschsüchtig und führte sich geradezu wie ein Diktator auf. Und er sah gut aus - viel zu gut. Er war zu groß. Er war zu selbstsicher. Er war viel zu einfühlsam. Auf seine raue Art war er sogar zu charmant. Von allem hatte er ganz einfach zu viel.
    Aber weshalb musste sie dann ständig an ihn denken?
    „Er ist nicht dein Typ”, redete Desiree sich ein. „Außerdem fühlst du dich nicht zu ihm hingezogen.” Sie holte tief Atem und seufzte. „Lügnerin”, fügte sie in einem Anflug von Ehrlichkeit hinzu.
    Na schön, dann fühlte sie sich eben zu Mathis hingezogen, doch das war rein körperlich. Das war nichts weiter als schlicht und einfach sexuelles Interesse.
    Oje, sie steckte in noch viel größeren Schwierigkeiten, als sie ursprünglich angenommen hatte. Das wurde ihr sehr schnell klar. Wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, musste sie sich eingestehen, dass sie seit der jugendlichen Schwärmerei damals an der High School für Tommy Fielding nicht mehr so empfunden hatte.
    Sicher, sie war nicht mehr auf der High School. Seit über zehn Jahren. Trotzdem kam sie mit Männern nicht sonderlich gut zurecht. So war das immer gewesen, und so würde es vermutlich auch bleiben. Männer waren ihr mehr oder weniger ein Rätsel.
    Und die Männer fanden sie offenbar gleichzeitig attraktiv und problematisch. Desiree hatte nie begriffen, warum.
    Das heißt, vielleicht wusste sie es doch. Von Natur aus war sie schwierig. Sie hatte von allem sehr genaue Vorstellungen und machte sich ihre Entscheidungen nicht leicht. Manchmal war sie geradezu pingelig. Männer fanden sie kühl, manchmal sogar eisig. Und das kam nur daher, dass sie nicht gleich mit jedem Mann ins Bett hüpfte, mit dem sie ausging. Eine Verabredung endete für sie nicht automatisch mit Sex, wie die Männer das offenbar erwarteten.
    Desiree dachte jedoch gar nicht daran, sich für ihr Wesen zu entschuldigen. Sie war eben so und nicht anders.
    „Und was ist das nun genau?” fragte sie und gab sich auch gleich die Antwort. „Intelligent, gut erzogen, erfolgreich im Beruf, nicht schlecht aussehend, vielleicht sogar hübsch, mit einer annehmbaren Figur.” Sie runzelte nachdenklich die Stirn und fügte hinzu: „Ungebunden, unverheiratet und ungeliebt.”
    Um diese unerfreulichen Gedanken loszuwerden und das Thema Männer - und Mathis Hazard ganz besonders - zu verbannen, machte sie es sich auf dem Sofa bequem. Dann griff sie zu einem der ledergebundenen Tagebücher ihres Urgroßvaters, das sie aus dem Bücherschrank geholt hatte. Auf der Titelseite stand in seiner unverwechselbaren Handschrift: „Jules Christian Stratford, 1929/1930, Indien”.
    Desiree schlug das Tagebuch an der Stelle auf, die mit einem braunen Satinband gekennzeichnet war, und begann zu lesen.
5. April 1929
    Grace und ich haben eine Einladung des Maharadschas in seinen Sommerpalast erhalten. Das ist eine ganz besondere Ehre. Sardar und Kamla werden uns auf der Reise begleiten. Die Kinder bleiben natürlich daheim in der Obhut ihrer ayahs .
    23. April 1929
    Der Maharadscha zeigte sich Grace und mir gegenüber als höchst liebenswerter Gastgeber. Wir erhielten im Palast luxuriös ausgestattete Räume, auch wenn sie sich nicht mit den kostbar eingerichteten und weitläufigen Zimmern des Maharadschas messen können. Der Maharadscha besitzt zahlreiche Schatzkammern. Darunter befinden sich die Tokshakhana für die wertvollen Kleidungsstücke für Männer und Frauen, die Kawalkhana für Lüster, Kandelaber, Kristallgläser und venezianisches Glas sowie die Jawarkhana für die Juwelen der Familie und religiöse Gegenstände, die mit Edelsteinen besetzt sind.
    Wir haben viele Geschenke erhalten. Grace bekam einen chadar , einen Umhang, und ein Miniaturgemälde. Es stellt die Damen der

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