Baccara Collection 186
mir genauso wie dir.” Er streckte ihr die Hand hin. Desiree griff zögernd danach. „Das war doch gar nicht so schwer, oder?”
Sie schüttelte unschlüssig den Kopf.
„Wir sind beide erwachsen und wissen, was wir tun”, fuhr er fort. „Wir können uns Zeit lassen oder auch nicht, ganz wie wir wollen. Es liegt nur an uns, was wir machen und wie weit wir gehen.” Er drückte beruhigend ihre Hand. „Du brauchst es nur zu sagen, wenn du aufhören willst. Ein einziges Wort genügt. Einverstanden?”
Sie schluckte nervös. „Einverstanden.”
„Ich möchte dich jetzt küssen”, sagte er leise und richtete den Blick auf ihre Lippen. „Willst du es auch?”
Sie nickte, weil sie im Moment nicht sprechen konnte.
Er zog sie langsam zu sich heran und in seine Arme und streichelte ihre Wange. „So weiche Haut habe ich noch nie berührt”, flüsterte er.
„Du hast sicher viele Frauen berührt”, stieß sie aufgeregt hervor und ärgerte sich darüber, dass sie plötzlich auf diese Frauen eifersüchtig wurde. Das war albern, aber sie konnte sich nicht dagegen wehren.
„So viele waren es gar nicht”, versicherte er zu ihrer Überraschung. „Bei meiner Arbeit ist es nicht so einfach, die richtigen Frauen zu treffen.”
Darüber musste sie unbedingt mehr erfahren. „Und wie sind die richtigen Frauen?” fragte sie neugierig.
10. KAPITEL
Wieso stellten die Frauen eigentlich immer im ungünstigsten Moment dermaßen heikle Fragen?
Mathis räusperte sich und suchte rasch nach einer passenden Antwort. „Vermutlich hat jeder Mann ein anderes Bild von der richtigen Frau.”
„Vermutlich”, bestätigte Desiree und wandte die großen, grünen Augen nicht von ihm.
Mathis fühlte sich in seiner Haut nicht wohl, merkte aber, dass er jetzt keinen Rückzieher machen konnte. „Die richtige Frau ist eine zuverlässige, treue, beständige und ehrliche Gefährtin.” Erst hinterher merkte er, dass er soeben den Golden Retriever beschrieben hatte, den er als Junge gehabt hatte.
Desiree hörte aufmerksam zu und nickte halbherzig.
Sie hatte einen schönen Hals. Einen sehr schönen, langen, anmutigen Hals mit zarter Haut. Und makellose Schultern. Und ihre Brüste waren einfach vollkommen. Beinahe hätte er gesagt, dass die richtige Frau vollkommene Brüste hatte, doch die Antwort hätte Desiree sicher nicht gefallen. Mathis bewegte die verkrampften Schultern und überlegte.
„Die richtige Frau ist intelligent, ausgeglichen, humorvoll und großmütig.” Ja, das stimmte und war darüber hinaus unverfänglich.
Wieder nickte Desiree, doch es war nicht klar zu erkennen, ob sie seiner Meinung war oder nur zur Kenntnis nahm, was er von sich gab.
Es fiel ihm schwer, sich noch weiter zu entspannen. Dafür befand er sich auf zu gefährlichem Terrain. „Die richtige Frau ist attraktiv.”
„Mit anderen Worten”, sagte Desiree, „sie muss schön sein.”
„Nicht unbedingt schön”, widersprach er. „Ich weiß, dass es klischeehaft klingt, aber Schönheit ist etwas sehr Oberflächliches. Wenn ich von einer attraktiven Frau spreche, denke ich an alle ihre Werte - an die äußeren und an die inneren. An eine ansprechende Figur, ansprechendes Haar, ansprechende Haut, eine ansprechende Stimme, ansprechenden Duft.”
„Ansprechend …”
Er nickte. „Ja.”
Desiree runzelte die Stirn.
Mathis überlegte. Anscheinend war sie mit seiner Antwort nicht zufrieden. Hatte er etwas Falsches gesagt? Oder hatte er etwas Wichtiges vergessen? Vielleicht hätte er sich anders ausdrücken sollen.
„Ansprechend klingt vielleicht ein wenig farblos”, räumte er schließlich zerknirscht ein.
„Ja, allerdings”, bestätigte sie. „Sehr farblos.”
„So habe ich es aber nicht gemeint”, beteuerte er.
„Das glaube ich dir.”
„Ich habe es wirklich positiv gemeint.”
„Ansprechend”, wiederholte sie und rümpfte damenhaft die Nase.
Mathis merkte allmählich, dass er sich selbst eine große Grube schaufelte. Je mehr er redete, desto tiefer wurde das Loch. Dabei wollte er gar nicht mit Desiree sprechen. Er wünschte sich einen Kuss … und noch so einiges mehr. Aber sie hatte ihm eine für sie wichtige Frage gestellt, und sie wollte mit ihm reden. Also musste auch er reden. Leider.
„Der richtigen Frau kann ein Mann sein Leben blindlings anvertrauen”, sagte er.
Das schien ihr endlich zu gefallen. „Vertrauen ist sehr wichtig”, bestätigte sie.
„Zwischen einem Mann und einer Frau herrscht nur selten
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