Baccara Collection 186
Star”, verkündete Dave voll Stolz.
Linc musterte das Füllen genau. „Ein Nachkömmling von Fire A Blaze?”
„Richtig. Seine Mutter ist Morning Star.” Als Erklärung für Meg ergänzte Dave: „Vor einigen Jahren habe ich Joe Fire A Blaze bei einer Auktion vor der Nase weggeschnappt. Der gute Joe hatte wirklich ein Auge für Pferde. Mehr als einmal konnte er mir einen guten Tipp geben. - Jetzt müsst ihr aber noch jemanden kennen lernen.”
Dave führte sie zu einer Koppel und ließ einen lauten Pfiff ertönen, woraufhin ein wundervolles kastanienbraunes Jungtier heran preschte und in respektvoller Entfernung von der Gruppe stehen blieb.
„Fremden gegenüber ist er sehr scheu”, erklärte Dave, doch Meg hatte bereits die Hand ausgestreckt und begann auf das Tier einzureden. Schon bald betrat sie die Koppel und näherte sich ihm.
„Braver Junge”, lobte sie, als sie das Pferd am Halfter packte und zu der Gruppe am Zaun führte. Mit einem Augenzwinkern stellte Dave den Jährling vor: „Das ist Starfire, Linc, der neue Hengst der Stoner Ranch.”
„Du bekommst Starfire sozusagen als Wiedergutmachung dafür, dass es beim Verkauf von Blaze möglicherweise nicht mit rechten Dingen zuging.”
„Aber Dave, der kleine Kerl ist ein Vermögen wert”, stammelte Linc überrascht.
„Die Freundschaft mit deinem Vater kann er nicht auf wiegen. Im Ernst, ich hatte mir von Anfang an vorgenommen, ihm das erste Fohlen von Blaze zu schenken. Starfire gehört auf die Stoner Ranch.”
Linc hatte einen dicken Kloß im Hals. Statt viele Worte zu machen, umarmte er den Älteren herzlich.
„Wir lassen die beiden einen Moment allein”, schlug Beth vor und ging mit Meg ins Haus zurück. Dort bot sie ihr eine Tasse Kaffee an, und die beiden machten es sich am Küchentisch gemütlich und plauderten.
„Natürlich haben wir Linc nach dem Unfall unsere Unterstützung angeboten, aber er wollte nichts davon wissen. Seitdem hören wir nur noch ganz selten von ihm. Er hat uns nicht einmal angerufen, als die Probleme mit Nikki begannen. Ich muss gestehen, dass ich deswegen fast ein bisschen beleidigt war.” Beth stand auf und schenkte sich nach. „Wissen Sie, dass er sich für den Tod seiner Eltern verantwortlich fühlt?”
Meg nickte. „Auch Nikki hat ihm die Schuld gegeben. Erst durch die Therapie hat sie ihren Irrtum eingesehen.”
„Ich bin froh, das zu hören. Joe und Pauline haben ihre Kinder so geliebt. Es wäre entsetzlich, wenn ihr Tod die Ursache für ein Zerwürfnis zwischen den beiden wäre.”
„Die beiden können zwar recht dickköpfig sein, aber sie hängen aneinander”, meinte Meg. Verwundert bemerkte sie, wie Beth sie anstarrte.
„Aber Sie kommen gut mit Nikki aus, hat mir Linc erzählt.” Unter Beths durchdringendem Blick wurde es Meg ganz mulmig. Hoffentlich ahnte sie nichts von ihrem Geheimnis.
„Zuerst war es schwierig, aber jetzt haben wir uns aufeinander eingespielt.”
„Was haben Sie vor, wenn Nikki wieder in die Schule geht?”
Darüber hatte Meg sich auch schon Gedanken gemacht. Ihre Tage auf der Ranch waren gezählt, und sie musste sich überlegen, was sie aus ihrem Leben machen wollte. „Ich habe mich noch nicht festgelegt. Ursprünglich wollte ich zu einer Freundin nach Fort Worth ziehen.”
„Und was ist mit Linc?”
Meg wich dem Blick der älteren Frau aus. „Er weiß, dass ich nicht bleiben kann.”
„Aber er will sicher nicht, dass Sie gehen.”
Den Rest des Tages klangen Beths Worte in Megs Ohren.
Beim Abendessen in einem romantischen kleinen Restaurant brachte sie kaum einen Bissen hinunter. Hatte Beth sie erkannt, und wenn ja, würde sie ihr Geheimnis an Linc verraten?
„Können wir gehen?”
„Wie bitte?” Meg fuhr aus ihren Gedanken hoch. „Ach so, natürlich.”
Als sie gemächlich am Fluss entlang spazierten, nahm Linc Megs Hand. „Du bist so still heute Abend.”
„Du hast mich schrecklich früh aus den Federn gejagt.”
„Ach so, ich hatte schon Angst, es läge an meiner Gesellschaft”, meinte Linc beruhigt und zog sie an sich.
„Aber nein”, versicherte sie ihm rasch. „Es ist so überwältigend schön hier. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.”
Linc schmunzelte. „Mir würde da, glaube ich, was einfallen.”
Oje, nur das nicht, dachte Meg.
„Was meinst du, sollen wir ins Hotel zurückgehen?” Geschickt führte Linc sie durch die Menschen auf der Straße, die, wie sie, den milden Abend genossen. Zum Hotel war es nicht
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