Baccara Collection 186
sich in den zahlreichen Restaurants verwöhnen. Eng umschlungen standen Meg und Linc eine Weile da und beobachteten das geschäftige Treiben, bis die Pflicht rief.
„Seit zwanzig Jahren im Besitz von Beth und Dave Sanders”, las Meg auf einem Schild am Tor der „Lazy S Horse Ranch”, etwa dreißig Meilen außerhalb von San Antonio.
„Beth und Dave waren die besten Freunde meiner Eltern”, erzählte Linc. „Sie waren auf dem Weg zu ihnen, als der Unfall passierte.” Seine Stimme klang seltsam belegt.
Er lenkte das Auto in die gewundene Einfahrt, die zu dem großzügigen Backsteinhaus führte. Beth Sanders, eine zierliche, etwa fünfzigjährige Frau mit kurzen Haaren, eilte ihnen entgegen. Sie umarmte Linc und küsste ihn herzlich auf die Wange. „Schön, dass du da bist, mein Junge”, sagte sie mit Tränen in den Augen. Dann stellte Linc Meg vor, und Beth hieß auch sie herzlich willkommen.
„Ich freue mich so, Sie kennen zu lernen, Meg. Sagen Sie mal, Delaney - Ihr Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Lebt Ihre Familie in Mineral Wells?”
Meg erschrak und verneinte mit einem heftigen Kopf schütteln. „Nein, nein, ich komme aus Oklahoma.”
„Aus einer kleinen Stadt namens Boswell. Ihre Mutter war mit Pauline befreundet”, ergänzte Linc.
„Wie heißt Ihre Mutter?”
Meg räusperte sich. „Nina”, stammelte sie.
Beth grübelte, dann meinte sie: „Nein, eine Nina kenne ich nicht.”
„Du schlägst ganz nach deinem Vater. Der hat sich auch nur mit den hübschesten Mädchen zufrieden gegeben.” Dieses Kompliment kam von einem hoch gewachsenen, kräftigen Mann, der aus dem Stallgebäude hinter ihnen aufgetaucht war und jetzt seinen Hut zog.
„Dave, das ist Meg Delaney.” Linc schüttelte seinem väterlichen Freund herzlich die Hand.
„Es ist mir eine Freude, Meg.”
Linc ließ Meg nicht aus den Augen. Bei Daves Kompliment war sie bis über beide Ohren errötet. Sie war die einzige Frau, die man mit einem netten Wort so in Verlegenheit bringen konnte. Dieses Mädchen zog ihn immer mehr in seinen Bann, er konnte es kaum mehr erwarten, endlich wieder mit ihr allein zu sein.
„Wo steckt denn dein Wundertier, das Fohlen, auf das du so stolz bist?”
„Gemach, gemach”, schalt Dave. „Wir haben noch den ganzen Tag Zeit. Lass mich doch erst Bekanntschaft mit dieser jungen Dame schließen.” Sprach’s, nahm Megs Arm und führte sie zum Stall.
Das passte nun gar nicht in Lincs Pläne. Er hatte nur eine Stippvisite bei den Sanders vorgesehen, um Zeit für Meg zu haben.
„Dave will dich nur aufziehen”, versicherte ihm Beth. die seine Reaktion bemerkt hatte. „Frisch Verliebte wollen auch mal allein sein, das weiß er so gut wie ich. Aber zum Essen könnt ihr doch bleiben?”
Frisch verliebt? Linc schauderte. So schlimm stand es hoffentlich nicht um ihn. Natürlich fühlte er sich zu Meg hingezogen, doch er kannte sie erst wenige Wochen. Auf einmal hörte Linc seinen Namen. Meg stand in der Stalltür und winkte ihn herbei. Wie sie so dastand, mit ihrem langen, blonden Haar unter dem alten Hut, den sie immer aufsetzte, wurde ihm plötzlich ganz flau im Magen.
„Was für ein hübsches Mädchen”, ließ sich Beth hinter ihm vernehmen. „Weißt du was? Mit ihren Haaren und diesen braunen Augen erinnert sie mich irgendwie an Nikki.”
Linc runzelte die Stirn. „Unsinn, Nikki ist doch ein ganz dunkler Typ.”
„Schon, trotzdem haben sie etwas gemeinsam. Leider komme ich nicht drauf, was es ist.” Nachdenklich kniff Beth die Augen zusammen. „Wie vertragen sich die beiden denn?”
„Großartig. Meg hat ein wahres Wunder bewirkt. Nikki spricht wieder mit mir. Sie ist viel offener geworden und zeigt Interesse am Leben außerhalb ihrer vier Wände. Auf die Idee, dieses Wochenende bei ihrer Freundin zu verbringen, ist sie ganz von selbst gekommen.”
Beth stemmte die Hände in die Hüften und sah Linc ernst an. „Ich will dir einen guten Rat geben, Linc: Bei aller Liebe zu Nikki, lass nicht zu, dass sie dein Liebesleben verpfuscht.”
Linc fühlte, wie sich seine Wangen rot färbten. Beth hatte es ebenfalls bemerkt, grinste vergnügt in sich hinein und hakte ihn unter. Sie führte ihn in den Stall, wo Meg und Dave auf sie warteten.
„Linc, schau dir mal diesen kleinen Kerl an.” Meg kniete neben einem Fohlen, das noch keine zwei Wochen alt war. Es hatte schokoladenbraunes Fell, eine weiße Blesse auf der Stirn und vier schneeweiße Fesseln.
„Darf ich vorstellen: Blazing
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