Baccara Collection 186
zu begleiten?”
Und ob, wollte sie rufen. Es war beängstigend, wie sehr sie Lincs Nähe genoss. Sie war auf dem besten Wege, sich in ihn zu verlieben, und gerade deshalb schien es ihr nicht ratsam, ein Wochenende mit ihm allein zu verbringen.
„Das geht nicht.”
„Wieso denn? Nikki ist nicht da, und dir würde eine Abwechslung sicher gut tun.”
Meg biss sich auf die Lippen. „Da liegt nicht das Problem.”
Jetzt verstand er, woran sie dachte. „Keine Sorge, Meg. Ich werde dich nicht bedrängen. Wenn du willst, buche ich getrennte Zimmer.” Er sah sie so treuherzig an, dass Meg die Alarmglocken, die in ihrem Kopf schrillten, ignorierte und widerstrebend einwilligte.
Mit wackligen Knien kletterte sie aus der kleinen Cessna. Sie war zum ersten Mal geflogen. Linc hatte gleich Bescheid gewusst, als er gesehen hatte, wie sie die Armlehnen umklammerte, bis ihre Knöchel weiß hervortraten, und ihr von seinen Gefühlen beim ersten Flug erzählt. Bald war Megs Furcht verflogen und sie hatte sich nicht satt sehen können an der weiten texanischen Landschaft, die unter ihnen vorbeizog.
„Schau mal, rechts vorne liegt San Antonio.” Meg sah hinunter. Ihr Herz schlug ganz laut. Sie hatte sich fest vorgenommen, das Wochenende zu genießen, sich zu amüsieren und Linc besser kennen zu lernen. „Na, wie hat’s dir gefallen?”
„Fantastisch, ich kam mir vor wie in der Achterbahn.”
„Nicht gerade ein Kompliment an den Piloten.”
„Tut mir Leid”, beschwichtigte Meg. „Ich wollte mit dem Vergleich nur ausdrücken, dass es in meinem Magen ganz schön gekribbelt hat.”
„So wie es kribbelt, wenn ich dich küsse?” flüsterte Linc in ihr Ohr.
„Ja, genau so”, antwortete Meg, ehe sie merkte, was ihr da herausgerutscht war.
Linc lachte schallend. „Beim Poker wärst du rettungslos verloren, mein Schatz!” Er schnappte sich ihr Gepäck und führte sie zu ihrem Mietwagen. Eine halbe Stunde später waren sie im Stadtzentrum.
Linc warf einen verstohlenen Blick auf Meg. Seit sie losgefahren waren, hatte sie wortlos aus dem Fenster gestarrt und die neuen Eindrücke in sich aufgesogen. Anscheinend war sie in ihrer Jugend nicht weit herumgekommen. Er freute sich schon darauf, mit ihr zusammen das romantische San Antonio zu erobern.
Er bog von der Hauptstraße ab und lenkte den Wagen in das Parkhaus, das zum „Mansion Del Rio”, einem Hotel im spanischen Kolonialstil, gehörte. Normalerweise übernachtete er auf seinen Geschäftsreisen in Flughafennähe, aber diese Reise sollte etwas Besonderes werden.
Ein Page öffnete die Autotür und half Meg beim Aussteigen. Staunend betrachtete sie die schmucke, cremefarbene Fassade des Hotels.
„Zufrieden?”
„Es ist wunderschön.”
„Nicht so schön wie du”, sagte Linc so leise, dass der Page es nicht hören konnte. „Komm!” Er nahm Meg bei der Hand und führte sie in die Eingangshalle. Farbenprächtige Teppiche prangten auf terrakottafarbenen Fliesen. In einer Sitzecke luden bequeme Sessel im spanisch-mexikanischen Stil zum Ausruhen ein.
Noch nie war Meg in einem derart prächtigen Hotel gewesen. Verlegen betrachtete sie ihre Aufmachung, eine dunkle Hose und eine schlichte weiße Bluse. Linc hatte ihr zu praktischer Kleidung geraten, doch jetzt fühlte sie sich darin fehl am Platz.
Linc selbst trug eines seiner frisch gestärkten weißen Hemden und eine neue Jeans. Wie üblich hatte er seinen Gürtel mit der glänzenden Schnalle um die Hüften geschlungen und den schwarzen Hut aufgesetzt. Er war wie geschaffen für die Cowboykluft. Meg konnte ihn sich in keiner anderen Kleidung vorstellen. Plötzlich wandte er sich um und lächelte ihr zu, und ihr Herz fing an zu rasen.
Ein anderer Page begleitete sie auf ihre Suite im dritten Stock. Er stellte ihr Gepäck im größeren der beiden Schlafzimmer ab und ließ sie dann allein, nicht ohne von Linc ein angemessenes Trinkgeld erhalten zu haben. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, nahm Linc seine Reisetasche und brachte sie in das zweite Schlafzimmer.
„Wie hat Dad immer gesagt? Nichts ist leichter, als ein Versprechen zu geben. Erst das Einhalten wird schwierig.”
Er zog Meg auf den Balkon hinaus. Direkt Unter ihren Füßen glitzerte der San Antonio River. Eine Brücke aus roten Ziegelsteinen führte in eine belebte Einkaufsstraße am anderen Ufer, wo ein buntes Gewühl herrschte. Unzählige Menschen gingen dort ihren Besorgungen nach, bummelten an den Schaufenstern vorbei oder ließen
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