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Baccara Exklusiv Band 23

Baccara Exklusiv Band 23

Titel: Baccara Exklusiv Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Leabo Shawna Delacorte Ann Major
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seine Augen funkelten mordlustig, als er seine Pistole hob und ruhig zielte.
    Noch ehe Guillén seine Waffe entsichert hatte, riss Rafe Cathy zu Boden. Voller Entsetzen schrie sie auf, als eine Kugel nur wenige Zentimeter an ihrem Gesicht vorbeizischte. Aus den Augenwinkeln konnte sie gerade noch sehen, wie die Kinder in den Minen verschwanden.
    Die Erde hatte sich beruhigt, als Rafe und Cathy an der Mauer angekommen waren. Schwarzer Rauch umwehte sie und nahm Guillén die Sicht, so dass sie ungehindert über die Grundstücksbegrenzung klettern konnten. Nur wenige Felsbrocken rollten noch den Abhang hinab, als Rafe und Cathy unsicher über Steine, Kakteen und umgestürzte Bäume stiegen und auf den Eingang der verlassenen Minenschächte zustolperten.
    Sie mussten unbedingt zu den Kindern und sie in Sicherheit bringen.
    Am Fuß des Berges hatte Guillén mit seinen Leuten die Verfolgung aufgenommen. Die Männer holten rasch auf, weil sie sich frei bewegen konnten.
    Cathy und Rafe kletterten höher und höher, den Kindern nach.
    Kakteen und Steine rissen ihnen Haut und Kleider auf, vor Schmerz weinte Cathy still vor sich hin.
    In dem Moment, als Rafe sie in den höhlenartigen Mineneingang trug, bebte die Erde erneut, und diesmal noch schlimmer als zuvor.
    Ein markerschütterndes Krachen ließ die Minenwände erzittern, und es schien, als würde der ganze Berg explodieren.
    "Sadie?", rief Cathy voller Angst.
    Aber die Kinder waren schon tief in den Schacht vorgedrungen und gaben keine Antwort.
    Voller Furcht und Entsetzen begann Cathy zu schluchzen. Tränen verschleierten ihren Blick, ihr Gesicht war aschfahl.
    Immer lauter dröhnte der Berg.
    "Rafe …"
    Sie schauten sich an.
    Instinktiv warf Cathy sich in Rafes Arme.
    Ohne nachzudenken, zog er sie an sich und drückte sie tröstend an seinen starken Körper. Cathy fest an sich gepresst, ging er rasch tiefer in die Mine, um schnell vom Eingang fortzukommen.
    Cathy klammerte sich schutzsuchend an ihn, während die Wände und Decken des Schachtes wackelten. Die alten Balken über ihren Köpfen ächzten und sanken tiefer, während draußen eine Explosion die andere jagte.
    Rafe fiel auf die Knie, schützte Cathy mit seinem Körper und beobachtete die Gesteinslawine, die vor dem Mineneingang den Berg hinunterrollte. Er schloss die Augen und atmete tief durch, als immer mehr Balken knarrten und splitterten. Der Holzträger über ihnen brach, und Schutt und Geröll prasselten auf Rafe nieder, ehe er zur Seite springen konnte. Hektisch zerrte er Cathy tiefer in den Stollen. Kaum waren sie weitergegangen, da stürzte die gesamte Decke vor dem Eingang ein.
    Etwas Warmes rann über Rafes Schulter, und er sah, dass es sein eigenes Blut war. Im linken Arm hatte er kein Gefühl, seine Beine waren weich wie Gummi, und nur mit Mühe konnte er sich aufrecht halten. Starr vor Entsetzen, beobachtete er, wie der letzte Felsblock fiel und sie völlig von der Außenwelt abschnitt.
    Es war finster, und der Berg blieb ruhig.
    Eine bedrohliche, schier unerträgliche Stille breitete sich aus und drohte sie eher zu ersticken als der Staub, der um sie herumwirbelte. Es war kalt und unheimlich. Rafe merkte, wie ihm Angstschweiß von der Stirn rann, sein ganzer Körper war feucht.
    Cathy klammerte sich so fest an ihn, dass ihre Körper fast miteinander verschmolzen.
    Der Schreck hatte Rafe seinen Hass auf sie vergessen lassen.
    Sie waren lebendig begraben.
    Ihre Flucht war missglückt.
    Gemeinsam saßen sie im Vorhof der Hölle fest.
    Und die Kinder waren spurlos verschwunden.

10. Kapitel
     
    Keuchend und hustend versuchte Cathy, den Staub aus ihren Lungen zu bekommen. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Undurchdringliche Dunkelheit umgab sie. Es war stickig, ein fauliger Geruch lag in der Luft und endlose Schwärze drückte auf ihr Gemüt.
    Sie fühlte sich wie eine Ertrinkende, hilflos und wie erdrückt von den engen Wänden und der niedrigen Decke des Stollens. Wäre Rafe nicht gewesen, der sie mit starken Armen festhielt, sie hätte den Verstand verloren.
    Eine Weile schmiegte Cathy sich an ihn und schlang die Arme um seine breiten Schultern. Sie zitterte, und je stärker sie erbebte, desto stärker wurde Rafes Griff.
    "Rafe", flüsterte sie und unterdrückte mühsam ein Schluchzen. "Ich habe solche Angst."
    Sie war überrascht, plötzlich seine warmen Lippen auf ihrer Stirn zu spüren und ihn sanft über ihr Haar streichen zu fühlen. "Ich auch, Skinny", murmelte er, und es klang beinahe

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