Baccara Exklusiv Band 23
um die Worte auszusprechen.
Steves Kopf war ihrem jetzt sehr nahe. Seine Lippen berührten fast ihr Ohr. "Nein, ich irre mich nicht", flüsterte er. "Warum versteckst du dich so? Ich habe schon einige Leute kennen gelernt, die gelogen haben, was ihr Alter anging, aber noch nie eine Frau, die … wie viel? zwanzig Jahre? … hinzugefügt hat. Ist das in etwa richtig? Du bist Ende zwanzig?"
Er lächelte schwach. "Und drei mehr oder weniger erwachsene Kinder? Sag mir, Nina Morrison, wer kümmert sich um deine Familie, solange du hier bist?"
Sie hatte das Gefühl, überhaupt nicht mehr atmen zu können. Ihr Puls raste, und ihr war schrecklich heiß. Sie wollte Steve von sich wegstoßen, hinausrennen, so weit wie möglich fort von ihm. Aber sie konnte nicht. Sie war hilflos, nicht fähig, sich zu bewegen. Ihre schwachen Beine trugen nur mit Mühe ihr Gewicht. Mit angespannter Stimme brachte sie ein paar Worte heraus. "Bitte lass mich los."
"Du weichst diesem Gespräch immer wieder aus. Ich weiß nicht, warum du Angst hast, aber ich weiß, dass du nicht für immer davonlaufen kannst. Es wird eine Zeit kommen, in der du dich deinen Befürchtungen stellen und mit ihnen umgehen musst, um was auch immer es sich handeln mag. Wenn es so weit ist, denk daran, dass ich hier bin und dir helfen will."
Ungewollt hatte er ihr das richtige Stichwort gegeben, um die Situation und Stimmung zu verändern. "Genau das gilt für dich, und wir tun es jetzt. Wir gehen nach draußen."
Steve trat einen Schritt zurück und ließ Nina schnell los. "Nach draußen?"
"Ja. Es ist Zeit, dass du dich deiner Angst stellst und lernst, damit umzugehen. Ich bin hier, um dir zu helfen."
Er verzog leicht den Mund zu einem Lächeln, griff nach Nina und strich mit den Fingerspitzen sanft über ihre Wange. "Das ist unfair. Du bist eine strenge Lehrerin."
Nina war erleichtert, die Oberhand gewonnen zu haben, obwohl sie wusste, dass ihr das nur gelungen war, weil Steve es zugelassen hatte. Ihr Atem wurde normal, und sie hatte sich wieder unter Kontrolle.
"Donnerstag, 13.42 Uhr", verkündete die Computerstimme.
"Ich habe Hunger", erklärte Steve. "Lass uns zuerst essen."
"In Ordnung, wir können unseren Ausflug so lange verschieben, bis wir etwas gegessen haben." Sie beobachtete ihn. Er schien echt erleichtert zu sein.
Das Mittagessen war für Steve viel zu schnell vorbei. Bevor er sich noch eine andere Verzögerung ausdenken konnte, hatte Nina das Geschirr weggeräumt und bestand darauf, dass sie auf die Terrasse gingen. "Das ist genau wie im Haus. Alles gehört dir. Du hast es tausendmal gesehen, die Terrasse, den Anlegesteg, den Garten, den Weg zur Straße."
"Die Straße?" Ein Ausdruck von Panik erschien in seinem Gesicht. "Nein, nicht …"
"Doch, wir gehen auch auf die Straße. Heute Nachmittag erkunden wir das Grundstück, morgen früh gehen wir in den Supermarkt und morgen Nachmittag ins Krankenhaus zu deinen Terminen mit Dr. McKendrick und Dr. Cameron."
"Warte einen Moment." Er zog sich ein Stück von ihr zurück, als könnte er dadurch auch ihren Absichten entfliehen, fand einen Stuhl und ließ sich darauf fallen. "Ich glaube nicht, dass ich das kann", erklärte er leise. "Vielleicht nächste Woche …"
Nina trat schnell an seine Seite und kniete sich neben ihn. "Natürlich kannst du es. Du hast keinen Grund, dich zu fürchten. Da draußen ist gar nichts, womit du nicht schon tausendmal umgegangen bist. Du brauchst bloß zu lernen, dich auf eine andere Weise damit auseinander zu setzen, das ist alles."
Sie legte eine Hand auf seine Schulter. "Komm jetzt. Es ist ein schöner Tag. Lass uns spazieren gehen." Ihr Gesicht hellte sich auf, als ihr etwas einfiel. "Du kannst mir dein Segelboot zeigen. Ich war noch nie auf einem."
Als sie auf die Terrasse hinaustraten, ging sie weder voraus, noch blieb sie zurück, sondern war immer an Steves Seite. Sie war dauernd bereit, ihm zu helfen, übernahm aber nicht die Kontrolle. Steve bahnte sich seinen Weg bis zum Whirlpool und nahm auf der Kante Platz. "Wie stellt man ihn an?", fragte Nina, um Steve zu beschäftigen. "Wenn es dir nichts ausmacht, werde ich mich vielleicht irgendwann abends reinsetzen. Das sieht wie eine großartige Möglichkeit aus, sich zu entspannen."
Steve wurde sofort munterer. "Natürlich kannst du ihn benutzen. Da drüben …", er deutete in Richtung des Hauses, "in dem Schrank da sind die Schalter. Du kannst auch im Voraus eine bestimmte Zeit einstellen, so dass das
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