Baccara Exklusiv Band 23
die Nina im Krankenhaus hat. Sie trifft sich jeden Montagmorgen mit Dr. Cameron."
Nina trug ihren türkisfarbenen Hosenanzug, als sie Dr. Camerons Büro betrat. Sie bemerkte den Mann nicht, der im Flur saß und anscheinend eine Zeitung las. Sobald sich die Tür geschlossen hatte, legte Steve die Zeitung weg. Ihm war innerlich ganz warm geworden, als er Nina gesehen hatte, zum ersten Mal. Sie war wirklich wunderschön, genauso, wie er sie sich tausendmal in Gedanken vorgestellt hatte. Er hätte sie überall erkannt. Während er darauf wartete, dass sie mit ihrer Besprechung fertig wurde, war er ganz von Liebe zu ihr erfüllt.
Als Nina eine halbe Stunde später aus dem Büro kam, hielt er die Zeitung vors Gesicht. Er ließ sie gerade rechtzeitig sinken, um zu sehen, wie Nina um die Ecke bog. Nun ging er ihr nach, zuerst mit schnellem Schritt, dann rannte er. Als er selbst die Ecke erreichte, sah er Nina an einem Trinkbrunnen.
Ninas Kehle war trocken, und sie hatte wieder Stirnkopfschmerzen, vermutlich stressbedingt wie all die anderen Male, seit sie in ihr Apartment zurückgekehrt war. Sie hatte in diesen zwei Wochen nicht eine Nacht richtig geschlafen.
Nun öffnete sie ihre Tasche, nahm zwei Kopfschmerztabletten heraus, steckte beide in den Mund und trank einen großen Schluck Wasser hinterher. Als sie den zweiten Schluck nahm, bemerkte sie, dass jemand hinter ihr stand und offenbar darauf wartete, selbst an den Brunnen heranzukommen.
Sie drehte sich um, sah auf und starrte plötzlich in die smaragdgrünen Augen von Steve Danforth. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie trat unwillkürlich einen Schritt zurück, wobei sie gegen die Wand stieß. Steves Augen schienen sie zu durchbohren, bis in die Tiefe ihrer Seele einzudringen. Ihr Puls raste, und sie war unfähig, sich zu bewegen.
Steve sah, wie sie schockiert die Augen aufriss. Sie hatten eine wunderschöne blaugraue Farbe. Ninas Haut war makellos und wirkte weich wie Seide, genau wie sie sich anfühlte. Ihr Haar war dunkelbraun, dick und glänzend. Nun öffnete sie leicht den Mund, und ihre Unterlippe zitterte. Steve brauchte seine gesamte Willenskraft, um Nina nicht sofort in die Arme zu nehmen, ihre Wange zu streicheln, die Finger in ihr Haar zu schieben und ihren verführerischen Mund zu küssen.
Sie lehnte an der Wand, und Steves Körper war ihr so nah, wie es ging, ohne sie tatsächlich zu berühren. Er stützte die Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes auf. Sie bekam Schwierigkeiten zu atmen und fürchtete plötzlich, sie könnte in Ohnmacht fallen. "Steve?", flüsterte sie voller Angst.
Seine Stimme war wie eine Liebkosung und doppelt so sinnlich. "Ich habe versucht, dich zu erreichen. Ich habe dich angerufen und bin mehrere Male am Tag in deinem Haus gewesen, jeden Tag, seit du mich auf so lieblose Weise verlassen hast. Warum hast du mich nie zurückgerufen?"
Sie versuchte verzweifelt, sich zusammenzureißen, eine geschäftsmäßige Haltung vorzutäuschen, aber ihre Stimme klang alles andere als sicher. "Ich dachte, mein Brief würde genug erklären."
Steve griff in seine Tasche, holte ein abgenutztes Stück Papier heraus und hielt es Nina vor die Nase. "Meinst du das hier? Ich habe es so oft gelesen, dass es schon fast auseinander fällt. Trotzdem verstehe ich es nicht. Da steht nichts außer Unsinn über zwei verschiedene Welten, die deiner Meinung nach nicht zusammenpassen."
Er steckte den Brief wieder weg. "Sag mir, Nina Morrison, hast du ausgiebige Nachforschungen angestellt, um zu diesem Schluss zu kommen, oder bist du einfach von deinen Vorurteilen ausgegangen?" Sein Mund war ihrem ganz nahe. "Zufällig weiß ich, dass der eine Mensch, für den dieser Brief bestimmt war, nicht um Rat gefragt worden ist."
Ninas Widerstand schmolz dahin. Ein letztes Mal versuchte sie, die Situation unter Kontrolle zu bringen. "Ich dachte, das wäre offensichtlich."
Steve lehnte sich ein Stück zurück, um Nina besser in die Augen blicken zu können, dann nahm er ihr Gesicht zwischen beide Hände und fühlte, wie sie unter seiner Berührung zitterte. "Wenn du das glaubst, dann bist du diejenige von uns beiden, die blind war, nicht ich."
"Bitte tu mir das nicht an." Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie blinzelte ein paar Mal, um sie zurückzuhalten. "Kannst du es nicht einfach so lassen, wie es ist? Es könnte nie funktionieren mit uns. Jeden Tag würde ich erleben, wie du dich weiter und weiter von mir entfernst, immer unzufriedener wirst mit
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