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Baccara Exklusiv Band 23

Baccara Exklusiv Band 23

Titel: Baccara Exklusiv Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Leabo Shawna Delacorte Ann Major
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unangenehme Kapitel nun abgeschlossen, und Armi hatte Cathy bewegen können, ihre Zurückgezogenheit aufzugeben und mit Maurice Dumont anzubändeln. Cathy war wieder der Liebling der Familie. Rafe Steele und die verhängnisvolle Wirkung seines durchtrainierten Körpers waren Geschichte.
    Das zumindest glaubte Cathy, als sie im Schlafzimmer stand, nervös den Brillantring am Finger drehte und ihre Koffer betrachtete. Ein ungutes Gefühl überkam sie bei dem Gedanken an die bevorstehende prächtige Hochzeit und ihr schwieriges Kind.
    Ihr Magen krampfte sich zusammen. Heute Abend musste sie einen neuen Versuch machen, ihrer Tochter beizubringen, dass sie in knapp zwei Wochen einen neuen Vater haben würde, dieses Städtchen, in dem sie eine glückliche Kindheit verbracht hatte, verlassen sollte und all ihre Freunde, ihre heiß geliebte Pita und Juanito, aufgeben musste, um mit ihrer Mutter in ihr neues Zuhause, ein großes Schloss in Frankreich, zu fliegen, wo sie glücklich zu dritt leben würden.
    Sadie war ein kleiner Irrwisch, sehr sensibel und sehr stur. Sie zeigte ihre Sympathie oder Abneigung stets deutlich. Bereits zweimal war Maurice Dumont schon nach Mexiko geflogen, um das Herz des kleinen Mädchens zu gewinnen, doch jedes Mal biss er auf Granit.
    Scheinbar großherzig hatte Sadie darauf bestanden, all die teuren Stofftiere, die Maurice ihr mitgebracht hatte, an die armen Dorfkinder zu verschenken. Wenn er ihr einen Kuss geben wollte, tat sie, als müsse sie niesen, wandte sich ab und erklärte, sie wolle ihn nicht anstecken. Sie weigerte sich, mit ihm im selben Zimmer zu bleiben, und Cathy erinnerte sich noch lebhaft an die Leguanfamilie, die Sadie in Maurice' Koffer einquartierte, nachdem sie ihn mit ihrer Mutter beim Küssen überrascht und von der geplanten Hochzeit erfahren hatte.
    Sadie liebte Feste über alles, aber sie hatte Cathy gedroht, etwas ganz Schlimmes anzustellen, falls sie gezwungen würde, an der Hochzeit teilzunehmen. Deshalb zerbrach sich Cathy nun den Kopf, wie sie ihre Tochter davon überzeugen sollte, dass sie alle glücklich sein würden, in Maurice' Märchenschloss, obwohl auch sie selbst …
    Aber sie musste sich beeilen. Wenn sie sich schon nicht aufraffen konnte, all die Abendkleider einzupacken, die auf der Liste standen, die ihre Mutter ihr geschickt hatte, dann wollte sie wenigstens mit Sadie reden.
    Cathy ging zur Balkontür und erschauerte, als sie die Silhouette des schwarzen Bergs sah, die sich gegen den klaren Abendhimmel abholt. Dieser Anblick erinnerte sie immer wieder daran, wie unberechenbar ihre Tochter war. Das Felsmassiv war durchzogen von Stollen alter Silberminen, die Sadie in ihren Bann zogen, denn sie glaubte, dass dort Geister lebten.
    Der Mond ging auf, doch Cathy nahm es kaum wahr. Mit ihren Gedanken war sie bei den unterirdischen Gängen, die sich kilometerlang durch den Berg zogen und auf der anderen Seite wieder herauskamen. Zwar hatte sie Sadie streng verboten, auch nur in die Nähe der Minen zu gehen, doch mit Schaudern dachte sie jetzt an jenen Nachmittag im Juli, als ihre Tochter und ihr Freund Juanito verschwunden waren. Die einzige Spur, die auf die Kinder hinwies, war eine von Sadies roten Haarschleifen, die an einem Stolleneingang gefunden wurde. Zwei entsetzliche Tage lang glaubte Cathy fast, den Verstand zu verlieren, während die Dorfbewohner fieberhaft nach den Kindern suchten. Dann waren die beiden wohlbehalten mit einem Korb voller Essen und Kerzen auf der anderen Seite des Bergs aufgetaucht und hatten stolz verkündet, dass es ihnen großen Spaß gemacht hätte, Höhlenforscher zu spielen, wenn nicht die Fledermäuse gewesen wären.
    Cathy schaute über das rote Dach ihres Hauses und die hohen, weißen, mit Efeu bewachsenen Mauern, die den Innenhof umgaben, zu Pitas bescheidenem, blau gestrichenem Haus, das auf der anderen Seite der Allee stand. Sadie spielte auf dem Innenhof.
    Morgen früh wollte Cathy das Dorf verlassen, und wenn sie es heute nicht schaffte, ihr Kind zu überzeugen, dann würde es ihr nie gelingen. Schon in diesen Stunden reisten Hochzeitsgäste aus allen Teilen der Welt auf der berühmten Hazienda Casa Tejas an, die ihren Eltern gehörte und in einem malerischen Tal am Fuß eines Bergs lag. Cathys Mutter hatte ein pompöses Fest mit Tanz und glanzvollen Partys geplant, das länger als vierzehn Tage dauern sollte. In knapp einer Woche würde auch Maurice dort eintreffen. Dann wollte Cathy mit ihm zu Sadie fahren, die bei

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