Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
Kater?“, fragte Kelly.
„Eine Katze“, erwiderte Laura nach einer Weile.
Jetzt hatte er schon drei weibliche Wesen im Haus. Dagegen war jeder Mann machtlos. Richard lehnte sich an den Fensterrahmen, lauschte und wollte dazugehören und Kellys Gesicht sehen, wenn sie das Kätzchen streichelte.
„Sie hat die gleichen Augen wie du, Laura.“
„Nein, meine sind bestimmt nicht so grün und schön.“
Doch, das sind sie, dachte Richard, grün und geheimnisvoll wie die einer Katze.
„Die arme Kleine zittert ja vor Kälte. Lass uns ins Wohnzimmer gehen. Ich mache Feuer. Du behältst sie im Handtuch, damit sie sich an dich gewöhnt.“
„Wie nennen wir sie denn?“
Wir … Kelly hatte sich bereits mit Laura verbündet, und sobald die Stimmen nicht mehr zu hören waren, hielt Richard es nicht länger aus. Er musste die beiden zumindest belauschen. Es war schon schlimm genug, dass er seine Tochter nicht sehen konnte. Lautlos stieg er die Dienstbotentreppe nach unten.
„… aber ich habe noch nicht erlebt, dass eine Katze auf ihren Namen hört“, sagte Laura.
„Hast du Katzen gehabt?“, fragte Kelly, während Richard durch die Geheimtür die Küche betrat und beobachtete, wie Laura Feuer im Kamin machte.
„Aber sicher. Als ich ein Kind war, hatten wir mindestens drei Katzen, auch Hunde und Ziegen.“ Laura lächelte Kelly zu. „Rinder, Hühner und ganz viele Erdnüsse.“
„Erdnüsse?“
„Mein Daddy war Erdnussfarmer.“
Kelly strahlte. „Macht er Erdnussbutter?“
„Nein, er verkauft die Ernte an die Fabrik, die daraus Erdnussbutter macht.“ Als Kelly laut lachte, deutete Laura auf das Feuer. „Na, wie ist das?“
„Schön und warm, aber das Kätzchen zittert noch immer.“
„Sprich ganz sanft mit ihr, damit sie weiß, dass du ihr nichts tust. Und du kannst sie auch vorsichtig trocken reiben. Ich hole ihr warme Milch.“
Kelly saß in der Ecke des Sofas und lächelte glücklich. „Danke, Laura!“
„Gern geschehen, mein Schatz“, erwiderte Laura und gab ihr einen Kuss aufs Haar. An der Tür blieb sie stehen und betrachtete Kelly und das Kätzchen. Das Beste an der Kindheit auf einer Farm waren die Tiere gewesen. Das hatte sie nicht vergessen.
Die Küche war weitgehend dunkel. Nur das Licht über dem Herd brannte. Laura öffnete den Kühlschrank, nahm die Milch heraus, holte einen Topf aus dem Schrank und stockte kurz, bevor sie ihn auf die Theke stellte.
„Wie lange bist du schon hier?“, fragte sie leise, weil sie ihn deutlich hinter sich fühlte. Jetzt hörte sie ihn sogar atmen. Seit dem Kuss an der Treppe war sie ihm nicht mehr so nahe gewesen. Schon die Erinnerung entfachte ihre Leidenschaft.
„Lange genug, um zu wissen, dass du die Tochter eines Farmers bist. Wie viele Kinder wart ihr?“
„Fünf. Drei Mädchen und zwei Jungen.“ Sie füllte Milch in den Topf. „Wir kamen alle dicht hintereinander.“
„Das war sicher schön. Ich bin leider ein Einzelkind.“
Manchmal hatte sie sich gewünscht, eines zu sein. „Es war laut und eng bei uns, aber ich liebe meine Familie.“
Richard lächelte. „Und wieso hast du an Schönheitswettbewerben teilgenommen – abgesehen von den offensichtlichen Gründen? Ich möchte mehr über die Frau erfahren, die für meine Tochter sorgt. Und ich will wissen, wie du von einer Erdnussfarm ins Außenministerium gekommen bist.“
Das ist sein gutes Recht, dachte sie. An seiner Stelle hätte sie diese Fragen auch gestellt. „Meine Familie ist sehr arm“, berichtete sie. „Meine Mutter hat dafür gesorgt, dass wir etwas Geld dazu verdienten. Darum hat sie mich an Wettbewerben teilnehmen lassen und in der Werbung untergebracht. Das ging schon los, als ich in Kellys Alter war. Später, als ich begriff, was für ein schmutziges Geschäft das ist, suchte ich mir die Wettbewerbe selbst aus. Es ging mir um ein möglichst hohes Preisgeld und um ein Stipendium. Ich wollte weg von der Farm und ans College.“
„Bewundernswert.“
Richard stand zwischen zwei offenen Türen. Die eine führte zum vorderen Teil des Hauses, die andere zur Hintertreppe. Beinahe hätte Laura die Deckenbeleuchtung eingeschaltet, doch eine Laura Cambridge brach kein Versprechen.
„Wolltest du deinen Wurzeln entfliehen?“
„Sicher nicht. Ich wollte nur keine Farmersfrau mit fünf Kindern sein, die jeden Monat die letzten Pennies zusammenkratzt und abends um Regen betet, damit die Ernte nicht verdorrt.“
„Tut mir leid“, entgegnete er, über den scharfen
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