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Bad Fucking

Bad Fucking

Titel: Bad Fucking Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Palm
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dass das BKA in die erwähnte Richtung ermittelt, könnte das für gewisse Personen äußerst unangenehme Konsequenzen haben. Sollten Sie bereit sein, noch heute Vormittag nach Bad Fucking zu fahren, würde ich Ihnen sofort ein weiteres Dossier mit allen für Sie relevanten Informationen zukommen lassen
.
    Liebe Frau Kollegin Glyck, ich schätze Sie seit langem als loyale Mitarbeiterin und wäre Ihnen äußerst verbunden, wenn Sie diesen Auftrag annehmen würden. Ich gehe davon aus, dass Ihr Aufenthalt in Bad Fucking höchstens zwei, drei Tage dauern würde. Dass Sie auf meine volle Unterstützung zählen können, versteht sich von selbst
.
    Zum Stichwort
Bad Fucking
gab es im Internet 32.200 Einträge. Diese reichten von
Happy Jihad’s House of Bad Fucking Pancakes
über
Bad Fucking Ass
bis zu einer Band namens
Bad Fucking
. Die Werbeeinschaltungen auf der Startseite machten allerdings sofort deutlich, welche Leute das Stichwort
Bad Fucking
üblicherweise eingaben:
Seitensprung – unkompliziert. Sex sofort – nur privat. Sadomaso – per SMS. Tausende suchen wie Du. Geile Stute sucht Deckhengst
.
    Der Eintrag zum Ort Bad Fucking folgte erst an siebenter Stelle. Camilla klickte die Seite an und erfuhr, dass der Ort vor einigen Jahren nach einem Bergsturz schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war und es neben einem Wasserfall noch eine Kirche als Sehenswürdigkeit gab.
Die Kirche ist dem heiligen Benedikt von Nursia geweiht, der von etwa 480 bis 547 lebte und als Helfer bei Fieber, Entzündungen, Vergiftungen und Steinleiden (Nieren-und Gallensteine) gilt. Sehenswert ist auch das Altargemälde ›Beweinung Christi‹ aus der Werkstatt Giovanni Bellinis
.
    Camilla wählte Dr. Klopfs Nummer. »Ich habe mir das Dossier durchgelesen und werde das machen. Ein bisschen Feldforschung kann ja nicht schaden. Ich melde mich heute Abend per Mail oder Telefon.«
    »Äh, das mit dem Mail wird leider nicht funktionieren. Bad Fucking liegt nämlich in einem Funkloch, und es funktionieren dort weder Internet noch Handys.«
    Camilla war baff. »Naja, dann rufe ich Sie vom Postamt aus an oder schicke Ihnen ein Fax.«
    »Es tut mir leid«, sagte Dr. Klopf, »aber Postamt gibt es in Bad Fucking schon lange keines mehr. Und bitte schicken Sie mir keinesfalls ein Fax, das wäre viel zu unsicher.«
    »Ja, in Ordnung. Aber, sagen Sie, Strom gibt es dort schon, oder?«
    Dr. Klopf lachte dünn. »Ja, ja, natürlich und sogar eine Polizeistation. Aber nach meinen Informationen tragen die beiden Polizisten immer noch die alten Gendarmerieuniformen.«
    ›Na, das kann ja heiter werden‹, dachte Camilla und ging endlich unter die Dusche.
    Bereits eine Stunde später verließ sie ihre Wohnung und war wegen der unerträglichen Hitze froh, dass sie ihren Wagen direkt vor dem Haus abgestellt hatte. Sie holte den Autoschlüssel aus der Tasche und achtete darauf, dass die Reisetasche und die Tasche mit dem Laptop nicht von ihren Schultern rutschten. Als irgendwo ein Hund bellte, drehte sie sich kurz um und horchte. ›Nein, das ist ein anderer Hund‹, dachte sie beruhigt und zwängte sich zwischen zwei Autos. Als sie einen Schritt zurück machte, um den Kofferraum zu öffnen, wusste sie innerhalb des Bruchteils einer Sekunde, was soeben geschehen war. Camilla erstarrte und hielt den Atem an. Das Geräusch klang so, als wäre eine etwa sechzig Kilogramm schwere Frau mit neuen, flachen, lediglich mit Lederriemen verbundenen Schuhen in einen riesigen Haufen Hundescheiße getreten. Und zwar in einen Haufen frischer Hundescheiße. Jetzt war auch klar, weshalb der Hund zuvor nicht im Hof gewesen war. Sein Herrli hatte ihn zum Scheißen auf die Straße geführt. Camillas Pulsschlag verdoppelte sich, ihre Nasenlöcher flatterten und sie grunzte wie ein angeschossenes Wildschwein. Schweißperlen traten auf ihre Stirn, und ihr Magen drehte sich langsam um. Sie wagte es nicht, nach unten zu blicken, weil sie wusste, was sie erwarten würde.
    Ein Alptraum war wahr geworden. Jahrelang hatte sie es geschafft, in keinen der tausenden Scheißhaufenauf Wiens Straßen zu treten. Durch intensives Training hatte sie ein Gespür dafür entwickelt, worauf sie auf den Gehsteigen und Straßenrändern der beschissensten Stadt Europas achten musste. Sie wusste genau, wo die Gefahren lauerten und war daher entsprechend vorsichtig geworden.
    Aus all diesen Gründen war es doppelt und dreifach schmerzhaft, dass sie nun in diesem Haufen Scheiße stand. Camilla fühlte sich

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