Bärenmädchen (German Edition)
sie los, dreimal, viermal, fünfmal.
„Na also. Wenn du als Hund sprechen könntest, würd‘ ich ja mit dir im Fernsehen auftreten.“ Zum ersten Mal überhaupt hörte sie ihn lachen. Hohl und rumpelig klang das. Wie Holzstämme, die einen Abhang herunterkollerten, aber sie verliebte sich sofort und voller Leidenschaft darin, denn wenn er lachte, war er nicht böse, und wenn er nicht böse war, tat er ihr nicht weh. So einfach war das Hundeleben.
Sie bellte noch zweimal und forschte ängstlich schräg nach oben blickend in seinem Gesicht. Er war belustigt und fuhr ihr mit seiner Hand lobend durchs Haar. Dann umfassten seine Finger wieder ihr Ohr. Schnell wurde ihr klar – schlaues Hündchen! -, dass er sie mit diesem Griff neben sich bei Fuß führen wollte. Und so marschierten sie los. Herr und Hund. Nicht des Menschen bester Freund, sondern ihm in sklavischer Abhängigkeit und angstbebend ergeben, alle paar Meter, auf Ohrkommando, ein hohes, schnelles Kläffen von sich gebend.
Anne war unsagbar froh, als sie merkte, dass sie nicht durch die Küche mussten. Rockenbach führte sie durch eine schmale Tür auf einen weiteren Korridor heraus. Er ging nicht allzu schnell, so dass sie relativ gut neben ihm mithalten konnte. Aber sie bekam doch einen kräftigen Nasenstüber als er sich - für sie ganz unerwartet - nach rechts wandte und sie mit ihrem Kopf gegen sein Bein rannte.
Sie standen vor einer Tür, die er jetzt öffnete. Es war eine Toilette für Betas, wie sie auf allen Stockwerken in regelmäßigen Abständen zu finden war. Wie in ihrem Zöglings-Waschraum standen auch hier die Kloschüsseln frei und unabgetrennt im Raum. Rockenbach zeigte auf die erste.
„Mach“, befahl er und Anne nahm eilig Platz. Sie musste tatsächlich und war froh, eine Gelegenheit zu bekommen. Aber schnell merkte sie, dass sie unter den Augen Rockenbachs einfach nicht konnte. Trotz allem, was er bereits mit ihr angestellt hatte, wurde sie verlegen. Wieder einmal spürte sie, dass sie knallrot wurde. Sie versuchte - nackt auf der Kloschüssel sitzend - ein entschuldigendes Lächeln aufzusetzen: „Verzeihung, ich müsste eigentlich schon. Ich versuch’s wirklich, aber wenn sie zugucken…“
Rockenbach hob seine Hand und unwillkürlich zog Anne ihren Kopf zwischen die Schultern, aus Angst vor einer neuen Ohrfeige. Aber sie hatte sich getäuscht. Er tat das gleiche, was die Engelsgesichter jeden Morgen mit ihnen beim Wasserlassen taten. Er schob ihr seinen Daumen zwischen ihre Lippen und drückte ihn dann oben gegen ihren Gaumen.
Wie auf Knopfdruck lief es da aus hier heraus. Jetzt hätte sie es nicht einmal aufhalten können, wenn sie es gewollt hätte. Wieder sah sie einen belustigten Ausdruck auf seinem Gesicht. Er ließ den Daumen in ihrem Mund und begann, noch während sie pinkelte, unter ihren Lippen entlang zu fahren und mit sanftem Druck ihr Zahnfleisch zu massieren. Sie schloss die Augen. Ihr Mund wurde wie von selbst weich und nachgiebig.
Sie saß auf dem Klo! Sie erleichterte sich gerade! Und trotzdem spürte sie Erregung in sich aufkeimen. Oh ja, er war nicht nur ein strenger Tiertrainer, sondern auch ein erfahrener. Wo und wann es ihm gefiel, konnte er bei seinem Hündchen die unterschiedlichsten Gefühle wecken. Dankbarkeit, zum Beispiel wenn er ihm erlaubte, sich zu erleichtern. Lust, wenn er ihm Zuwendung schenkte, und natürlich Angst. Das vor allem.
„Magst du das?“, fragte er jetzt.
Sie wagte nicht zu sprechen, also nickte sie.
„Tss, Tss“. Er schüttelt bedauernd den Kopf. „Hast du schon einmal einen Hund gesehen, der nickt, wenn er Ja sagen will?“
Anne schüttelte den Kopf und wusste im nächsten Augenblick, dass sie es schon wieder falsch gemacht hat. Wie schwer es doch war, ein kleines Hündchen zu sein.
Wieder hörte sie sein „Tss, Tss“. Dann ging er zu dem weißen Hängeschrank, der in allen Toiletten für Betas links oder rechts neben den Waschbecken befestigt war. Er öffnete ihn mit dem Universalschlüssel, den alle Alphas bei sich trugen.
Anne konnte aus der Entfernung nicht sehen, was sich im Schrank befand. Rockenbach griff sich eine rechteckige Packung aus dem unteren Fach und angelte einen Latexhandschuh heraus. Er stellte die Packung sorgfältig wieder an ihren Platz zurück. Von ihrem Platz auf der Kloschüssel aus verfolgte Anne furchtsam, was er jetzt tat. Er streifte den Handschuh über den Griff seiner Peitsche und knotete ihn fest, so dass er nicht mehr
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