Bärenmädchen (German Edition)
Hause wäre sie. Die Mutter eine Ärztin. Hielt sich garantiert für etwas Besseres. Der Schlampe schaudere es bestimmt richtiggehend vor so einfachen Leuten wie ihnen. Aber das würde man zu ändern wissen. Oh ja.
Man werde das Luder schon zähmen. Wie gut auch, dass sie in seine Hände gekommen sei. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn sie einem dieser Freizeit-Gebieter zugeteilt worden wäre. Solche, die sich von ihren Betas sogar duzen lassen. Da könne man sich ja gleich selbst zum Beta machen und sich ein dickes M auf den Arsch tätowieren lassen, erklärte Rockenbach und erntete wieder brüllendes Gelächter.
„Genug gequatscht“, meinte er dann. Sein Zögling schaue ihn schon so erwartungsvoll an, die wolle jetzt endlich den Rohrstock spüren. Sie sollten sich allerdings nicht wundern, wenn er einen Teil von Glöckchens Hinterbacken ausspare. Dort würde ihr morgen das S für Stute tätowiert werden. Aber ihr Arsch sei ja groß genug. Da bliebe jede Menge Platz.
Plötzlich schlug er sich mit der flachen Hand an den Kopf. „Fast hätt‘ ich‘s vergessen“, erklärte er. Dann stolzierte er in seinem silberfarbenen Morgenmantel wieder zur Garderobe, wo er seine Kleidung abgelegt hatte. Aus der Tasche seines Jacketts fischte er ein Halsband hervor. „Das will ich der Kleinen nachher, wenn wir mit ihr fertig sind, umlegen. Erinnert mich daran. Wird sie schon mal auf morgen einstimmen.“
„Die hat schon ein Halsband um, Rocky“, erklärte der mit dem Bierbauch dümmlich.
Rockenbach wedelte zur Antwort großspurig mit dem Halsband herum. „Aber nicht so ein geiles Teil wie dieses“, erklärte er. Attila von Ungruhe habe es für die Spezialausbildung entwickelt. Die anderen Stuten hätten es schon um. Morgen würde es auch bei Glöckchen scharf gemacht. Bis dahin verhindere es nur, dass sie spreche. „Gehört sich für eine Stute ja schließlich nicht. Ist ja kein Mensch, so ein Tier“, philosophierte Rockenbach, der offensichtlich immer noch in gesprächiger Laune war. Das Halsband reagiere auf die Vibrationen der Stimmbänder. Ein Stromschlag bringe geschwätzige Betas zum Schweigen. Voller Anerkennung für diese technische Meisterleistung schwärmte er: „Das geht so schnell. Die haben nicht mal dass Wort zu Ende gesprochen, schon quieken sie auf.“
Auch gut, dachte Anne bei diesen Worten trotzig. Wenn es nach mir geht, habe ich dir sowieso nicht das Geringste zu sagen und wer von uns beiden wirklich das Tier ist, ist ja wohl auch klar.
Rockenbach war aber noch nicht fertig mit seinen Ausführungen. Ihr blühte anscheinend noch mehr. Das sei wirklich mal wieder eine feine Erfindung von Attila, tönte er. Denn das Beste habe er noch gar nicht erklärt. Und nun rückten die fünf Männer zusammen und flüsterten wie Schuljungen. Anne sollte offensichtlich nicht hören, was das Halsband ihr noch zu bieten hatte. Die Männer lachten immer wieder auf. Einer wieherte plötzlich wie ein Pferd. Er kann es sogar besser als Maximilian Schröter, dachte sie unwillkürlich. Aber was wurde da nur gesagt? Sie verstand nicht ein Wort, und dann war das Thema plötzlich beendet.
Rockenbach trat nun an den Behälter mit den Schlaginstrumenten heran, griff sich einen Rohrstock nach dem anderen und ließ ihn prüfend durch die Luft sausen. Es war schrecklich. Mit jedem Stab, der pfeifend und sirrend seine Tauglichkeit bewies, wuchs ihre Panik. Schließlich war da nichts mehr als pure Furcht. Ihr schwindelte. Sie merkte, dass sie in ihrer knienden Position hin und her zu schwanken begann. Zwei der Männer kamen jetzt auf sie zu und zogen sie hoch. Sie sagten irgendetwas, aber Anne verstand kein einziges Wort. Sie wusste nur, dass sich ihre Beine einfach nicht mehr bewegen wollten, schon gar nicht dorthin, wo man Anne jetzt hinbeorderte. So trugen die beiden Männer sie mehr als dass sie ging zum Strafbock. Sie hörte das Klicken der Verschlüsse, als sie an Armen und Beinen fixiert wurde. Ein weiterer Gurt presste ihren Oberkörper an den Balken. Nun lag sie u-förmig über dem Strafbock.
Rockenbach entfernte den Peitschengriff aus ihrem Hintern. Dann folgte der erste Schlag, und er war tausendmal schlimmer. als sie erwartet hatte. Ein hungriges, grausames Tier hatte sich mit messerscharfen Kiefern in ihren Körper verbissen. Sie würde unmöglich einen weiteren Hieb ertragen können. Merkte Rockenbach das denn nicht? Wie konnte er ihr das antun? In tiefster Verzweiflung riss und zerrte sie an ihren
Weitere Kostenlose Bücher