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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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weniger davon versteht als ich. Dabei ist unser intellektueller Wunderknabe ein richtiger Computer-Analphabet. Der kann gerade eben den Einschaltknopf drücken, aber ich, ich kann die entzückenden Dinger hier richtig vögeln.“
    Er schnalzte genießerisch mit der Zunge. Adrian griff sich unterdessen einen anderen Stuhl und setzte sich so hin, dass er ebenfalls einen guten Blick auf den Bildschirm hatte. Innerlich sprach er sich Mut zu: Auch wenn der Alte kauzig sein mochte, allein die Tatsache, dass er gestern die Sache mit den Zigaretten vorausgesehen hatte, war ein Meisterstück gewesen. Sieversen klickte sich unterdessen durch seine Ordner, die auf dem Rechner abgespeichert waren.
    „Wie gesagt, habe ich heute herumtelefoniert, Informationen über Ortega gesammelt und mir dann einen Haufen Bilder zusenden lassen“, erklärte er und warf einen forschenden Seitenblick auf Adrian.
    „Keine Angst, Herr Götz. Der verschrobene Alte wird sie jetzt nicht mit Erinnerungsfotos von Anno dazumal langweilen. Ich werde ihnen nur drei Fotos zeigen, und sie werden verstehen, worauf ich hinaus will.“
    Sieversen klickte die Datei des ersten Fotos an. Es öffnete sich über den ganzen Bildschirm. „Landleben“ hätte man es wohl sarkastisch betiteln können. Vor dem Hintergrund einer Weide, auf der Pferde und Rinder grasten, waren vier männliche Betas wie Kutschpferde nebeneinander vor einen leichten zweirädrigen Wagen gespannt. Es ging also um die Spezialausbildung. Es war das, was Sergej Rockenbach seit heute in ähnlicher Form mit Anne praktizierte.
    Die männlichen Betas auf dem Foto waren nackt. Sie mochten Anfang zwanzig sein. Ihre Körper wirkten geradezu perfekt durchtrainiert. Auf dem rechten Oberschenkel trug jeder von ihnen an der gleichen Stelle eine Tätowierung. ein etwa spielkartengroßes blaues C. Riemen und Schnüre verbanden sie mit dem Wagen und untereinander. Ihre Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Gelenkt wurden sie anscheinend wie Kutschpferde mit Gebissen, die ihnen in den Mund geschnallt waren.
    Eine Frau – Adrian schätzte sie auf Mitte dreißig - hielt die dazugehörigen Zügel in der Hand. Sie saß nicht auf den Kutschbock, sondern posierte für das Foto rechts neben den vier Betas. Sie trug ein rotbraunes rüschenbesetztes Kleid im Südstaatenstil. In der rechten Hand hielt sie nicht nur die Zügel, sondern auch eine Peitsche, mit der linken balancierte sie einen kleinen, weißen Sonnenschirm über ihren Schultern.
    Die Szene mochte noch so bizarr sein, auf dem Foto wirkte sie völlig selbstverständlich und natürlich. Mit der Andeutung eines verschmitzten Lächelns blickte die Frau in die Kamera. Sie war attraktiv und strahlte trotz der verspielten Kleidung Macht und Dominanz aus. Der Beta direkt neben ihr war sich ihrer Nähe anscheinend sehr bewusst. Vielleicht roch er ihr Parfüm und hörte das Rascheln ihres Kleides. Während die Schwänze der anderen schlaff herabhingen, war seiner erigiert. Er hatte den Kopf soweit es die Riemen zuließen, seiner Herrin zugewandt. Sein Blick war - soweit sich dies trotz der Verschnürungen an seinem Gesicht sagen ließ – voller Bewunderung, Stolz und sogar Liebe auf sie gerichtet.
    „Très chic, nicht wahr“, erklärte Sieversen. „Aber jetzt stellen sie sich einmal vor, diese feinen männlichen Stuten hier würden sich nicht ähnlich sehen. Sie wären unterschiedlich groß, unterschiedlich alt, von anderer Statur und Hautfarbe. Das schöne Bild würde mit einem Male fast lächerlich wirken. Wirklich Eindruck unter Stutenbesitzern und Freunden des Ponyplays – so wird dies Vergnügen ja auch manchmal genannt - schinden sie nur mit einem sogenannten Passgespann. Je ähnlicher sich die Stuten sind, umso besser. Die Dame hier ist übrigens die Ehefrau eines guten Freundes von Ortega. Consuela heißt sie. Daher auch das C auf den Oberschenkeln der vier Betas. Eine hochtalentierte Alpha übrigens und von geradezu exquisiter Grausamkeit. Ich kannte ihren Großvater recht gut. So, aber nun zum zweiten Foto. Es zeigt das derzeitige Lieblingsgespann von unserem Señor Ortega höchstselbst“
    Sieversen klickte es an. Das Bild öffnete sich. „Voila“, kommentierte der Alte und schien sich geradezu königlich an Adrians verblüfftem Gesichtsausdruck zu erfreuen. Diesmal waren drei junge Frauen vor eine Kutsche gespannt. Es war eine ganz ähnliche Aufnahme wie die vorhergehende. Die füllige und massige Gestalt im maßgeschneiderten grauen

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