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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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Riemen, die ihren Kopf umfassten, verdeckten Teile ihres Gesichts und ohne rote Haare wirkte sie sehr verändert. Außerdem war sie zwar immer noch mollig, aber trotzdem deutlich schlanker.
    Anne ging, soweit es die Leine erlaubte, nach links, damit Ines sie deutlicher sehen konnte. Im nächsten Augenblick wieherte ihre Freundin ein zweites Mal. Hell und froh klang das. Gleichzeitig warf Ines ihr einen Blick zu, der so warm und voller Wiedersehensfreude war, dass Anne fast sofort einen dicken Kloss im Hals spürte. Sie versuchte, mit einem zarten sanften Wiehern zu antworten.
    Rockenbach lachte gutmütig. „Ich weiß, ihr beide mögt euch. Mal sehen, vielleicht steck ich euch in die gleiche Box.“
    Hier in der Stallanlage wirkte Rockenbach sehr anders. Nicht so mürrisch und griesgrämig wie sonst. Was hier praktiziert wurde, betrieb er anscheinend mit größter Leidenschaft. Er wandte sich Anne zu: „Wirst schon sehen, dir wird es hier gefallen. Brauchst als Stute bei einem Alpha auch nicht mehr auf den Boden zu gucken. Ihr sollt ja sofort sehen, was euer Herr wünscht und dann fix reagieren. Da müsst ihr ihn immer im Blick haben.“
    Zaghaft hob Anne ihre Lider und ließ ihre Augen unsicher von Rockenbach zu Anatol schweifen. Ganz schön schwer war es, einem Alpha geradewegs ins Gesicht zu blicken.
    Rockenbach redete unterdessen weiter: „Heute darfst du dich hier ‘n bisschen umsehen. Kriegst aber ein Gebiss ins Mäulchen, damit du schon mal auf den Geschmack kommst.“ Er lachte kollernd über seinen Scherz und Anatol stimmte pflichtbewusst ein, dann fuhr er fort: „Die Ärmchen binden wir dir auch schon mal hoch. Wirst dich daran gewöhnen müssen.“
    Er befahl der Zofe - es war diejenige, die bei Fina die Schnürsenkel festgebunden hatte – die benötigten Teile des Stutengeschirrs und ein Gebiss aus der Geschirrkammer zu holen. Rockenbach nannte ihr zwei Zahlen, die offenbar Größe und Form des Gebisses beschrieben. Das schlanke hochgewachsene Geschöpf, das Rockenbach um fast einen halben Kopf überragte, wusste gut, was ihr strenger Herr erwartete. Kaum hatte Rockenbach zu Ende geredet, raste sie angetan allein mit einem ultraknappen Falten-Röckchen los und kam schon Sekunden später mit den gewünschten Gegenständen im gestreckten Galopp zurück.
    Das Gebiss bestand aus mattglänzendem Metall. Es war flach und wie ein langgestrecktes großes M gebogen. Beide Enden verliefen in einen Ring, in den jeweils ein Riemen geschnallt war. Als Rockenbach ihr das Gebiss in den Mund geschoben hatte, drückten die beiden oberen Spitzen des M ihre Mundwinkel leicht nach hinten. Der mittlere V-förmige Bogen kam auf ihrer Zunge zu liegen. Es würde perfekt passen, erklärte Rockenbach, sichtlich zufrieden, dass er die Größe so genau geschätzt hatte. Mit einigen Handgriffen schnallte er es fest. Ein Riemen führte unterhalb ihrer Ohren um den Kopf herum. Ein andere zweigte davon ab und kam über ihrem Schädel zu liegen.
    Erleichtert registrierte Anne, dass das Gebiss weniger störend im Mund lag, als sie befürchtet hatte. Irritierend war es allerdings, an einer so intimen Stelle wie dem Mund und der Zunge plötzlich derart eingeschränkt zu sein.
    Nun aber kamen Annes Arme dran. Weit oben fast auf Höhe ihrer Schulterblätter schnallte Rockenbach die Hände mit der herbeigebrachten Riemenkonstruktion überkreuz fest. Das tat weh und Anne erzitterte bei dem Gedanken, dass sie jetzt für mehrere Stunden derartig qualvoll gebunden war. Aber Rockenbach schien ihre Pein zu bemerken. Nach einigem Zögern lockerte er die Riemen, so dass ihre Hände weiter unten zu liegen kamen. Jetzt war es halbwegs auszuhalten.
    „Frei wie ein Mustang“; erklärte Rockenbach grinsend, dürfe sie sich nun auf der Anlage bewegen. Es war ihr allerdings nicht erlaubt, sich hinzusetzen und längere Zeit an einem Ort stehen zu bleiben. Sie solle ja alles kennenlernen und nicht faulenzen. So streunte Anne die nächsten Stunden auf der Anlage herum. Eine Spaziergängerin nach Art der Organisation Magnus – nackt, gebunden. gezeichnet. Jeder Lufthauch ließ ihre kahle Kopfhaut erschaudern. Die rechte Pobacke spannte unter dem Verband, dort wo das S und das O von nun an ihren Körper markierten. Die hochgebundenen Arme begannen, trotz der gewährten Erleichterung, zu schmerzen. Anne versuchte, all dies zu ignorieren.
    Am meisten Betrieb herrschte in einem großen Raum im Hauptgebäude. Zwei breite hohe Schiebetüren öffneten ihn nach

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