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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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bei diesen Worte genießerisch über die Lippen leckte.
    „Wie lange hast Du ihn nicht mehr abgesamt?“, wollte sie wissen und es dauerte einen Augenblick, bis Anne dämmerte, was damit gemeint war.
    „Seit fünf Monaten nicht mehr“, erwiderte die Krähe.
    Da trat Maximiliane Schröter zu dem Knaben nahm seine Hand und zog sie – völlig ungeniert - unter ihren Minirock direkt zwischen ihre Beine. Anne fand es unfassbar, aber schon trug der Strumpfhosenknabe wieder seine Prinzenrolle vor sich her. Daran störte sich wohl auch die Krähe. Denn sie kündigte der pausbäckigen Krankenschwester an, dass sie dem Delinquenten nun einmal erklären wolle, was Maximiliane im Einzelnen mit ihm anstellen wolle. Sie redete in seiner Sprache auf ihn ein und mit jedem Wort schien sein erigiertes Glied zu schrumpfen, bis Anne, die völlig unbeachtet einige Schritte entfernt saß, es schließlich überhaupt nicht mehr zwischen seinen bestrumpfthosten Beinen ausmachen konnte. Offensichtlich zufrieden mit der Wirkung ihrer Ansprache wandte sich die Krähe dann wieder an die Krankenschwester. „Nimm ihn und schaff ihn mir aus den Augen“, erklärte sie knapp und Maximiliane Schröter ließ sich das nicht zweimal sagen. „Platz“, befahl sie mit ihrer schrillen Stimme und dann „bei Fuß“. Schon marschierte sie wieder zu ihrem Auto. Ihr Lustknabe folgte auf allen Vieren. Vor dem Wagen musste er sich ausziehen. Anne konnte erkennen, dass er wie sie untenherum völlig enthaart war und dass er einen ziemlich durchtrainierten Oberkörper besaß. Im Vergleich zur Krankenschwester wirkte er allerdings immer noch so dünn und schmächtig, dass man Angst um seine Knochen bekam, als Maximiliane Schröter ihm mit groben Bewegungen die Hände vor die Brust drückte und sie dort am Halsband festkettete. Dann ging sie in die Knie und kettete seine Fußgelenke zusammen, so dass er nur noch in winzigen Schritten zur Beifahrerseite des Autos trippeln konnte. Die pausbäckige Krankenschwester stieß ihn dort mit einer ruppigen Handbewegung einfach auf den Sitz. Sekunden später brauste sie in ihrem Cabrio davon, eine Hand zu einem lässigen Abschiedsgruß an die Krähe nach oben gen Himmel gestreckt.
    Zurück blieb auf dem grünen Rasen ein kleines Kleiderhäufchen. Strumpfhose und Rüschenhemd von Blau lagen noch dort. Anne fand, dass ihr Anblick etwas schrecklich Endgültiges hatte.
     
     
     

 
     
    7. Kapitel:
    Sieversen
     
     
    Eigentlich war er das, was man einen Lustgreis nennt, ein hochbetagter Wüstling, ein alter Bock. Anne und Miriam mochten ihn trotzdem. Bereits zum vierten Mal waren die beiden jetzt am Anfang ihrer zweiten Woche dazu eingeteilt, in seinem kleinen Häuschen am Rande der Schlossanlage zu putzen. Sie mussten staubwischen, staubsaugen, Teppiche ausklopfen und Bügeln. Eine schwere Arbeit war es nicht, denn das ganze Haus war, jedes Mal wenn sie kamen, bereits peinlich sauber. Der 92-jährige Heinrich Sieversen sah ihnen trotzdem gerne bei der Arbeit zu, besonders wenn sie dabei ordentlich mit dem Po wackelten, ihre Brüste fleißig vorstreckten und all jene anderen Posen einnahmen, die Männer gemeinhin scharf machen.
    Es war albern. Es war – wie sollte es im Schloss anders sein – entwürdigend und es bereitete Anne und Miriam bald einen ausgelassenen Spaß. Wenn sie mit dem Wagen gebracht wurden, erwartete Sieversen sie bereits. Er stand vor der Tür, stützte sich auf seinen Gehstock und blickte ihnen mit strenger Miene entgegen. Dabei bot er eine durchaus eindrucksvolle Erscheinung. Schlank war er, ungewöhnlich groß und trotz seines Alters sichtlich um eine straffe Haltung bemüht. Seine grau-weißen Augenbrauen waren buschig, die Augen hellwach. Stets trug er ein dunkelgraues Jackett und drunter ziemlich lässig wirkende Polohemden in gedeckten Farben. Angenehm entspannt war auch sein ganzes Benehmen ihnen gegenüber. Seine strenge Miene, die er bei ihrer Begrüßung an der Tür aufsetzte, war, wie sie schnell feststellten, auch für ihn selbst nicht mehr als ein selbstironischer Spaß.
    Nacheinander gingen sie an ihm vorbei, und – zack – versetzte er ihnen mit seinem Gehstock einen Klaps auf dem Po. Das tat nicht weh, aber die Mädchen kreischten trotzdem auf, weil sie wussten, dass es dem alten Herrn gefiel. Waren sie im Haus, zogen sie sich erst einmal um. Die Krähe hatte ihnen vor ihrem ersten Einsatz erklärt, dass sie bei Sieversen nicht nur ihr Mittagsmahl einnehmen würden, sondern dass

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