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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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selten! – bestätigte. Er spendete den Glücklichen, die es traf, wonnige Sekunden. Aber die Belohnungsfunktion des „IB“ enthielt ihnen den erlösenden Höhepunkt stets vor. Es trieb sie nur fast in seine Reichweite, so dass die Mädchen noch erregter zurückblieben, als sie es ohnehin schon waren.
    Ähnlich verhielt es sich auch mit dem morgendlichen Waschritual durch die drei Engelsgesichter. Es hatte sich zu einem ebenso bizarren wie erregenden Ballett entwickelt. Grau, Braun und – solange er noch da war – Blau fanden ein seltsames Vergnügen darin, dass die Zöglinge im Waschraum alles im vollkommenen Gleichklang taten. Haarewaschen, Duschen, Zähneputzen – jeder Handgriff erfolgte erst auf die gebellten Kommandos der Engelsgesichter. Sogar der Toilettengang wurde mit einbezogen. Saßen die Mädchen auf der Kloschüssel, steckten ihnen die Jünglinge den Daumen in den Mund. Wasser lassen durften sie erst, wenn der Daumen nach oben genommen wurde und fest gegen ihren Gaumen drückte. So entleerten sie ihre Blase bald wie auf Knopfdruck. Wer es einmal dennoch zu früh tat, wurde mit einem beißenden Peitschenschlag auf die Oberschenkel gezüchtigt und konnte sicher sein, dass er am nächsten Tag besonders lange warten musste, bevor sich der Finger hob und er sich endlich erleichtern durfte.
    Die Mädchen spielten dieses Ritual nicht nur willig mit, sondern beherrschten es in kürzester Zeit bis zur Perfektion und das, ohne sich – sogar auf der Toilette – allzu sehr zu genieren. Das lag vielleicht an der frühmorgendlichen Uhrzeit, in der die Träume der Nacht noch nah waren. Vielleicht lag es auch an der intimen Atmosphäre des Waschraumes. Vor allem aber spornte sie eine lustvolle Belohnung an: Unter der Dusche, wenn alles andere gesäubert war, traten die Mädchen auf ein Kommando vor und dann seiften ihnen die Engelsgesichter ihre Schöße ein. Den Blick auf die prallen Schwänze der bestrumpfthosten Knaben gerichtet, reckten die Mädchen ihnen gierig und fordernd, ihre Hüften entgegen. Stets in der Hoffnung, noch ein bisschen ausgiebiger berührt zu werden, noch ein bisschen mehr Zuwendung für ihre lichterloh brennenden Schöße zu erhalten. Stets aber blieb es viel zu kurz und steigerte ihre Begierde nur noch.
    Fast neidvoll schaute Anne jetzt auf den schlummernden Sieversen in seinem Sessel. Sein Begehren schien im Alter von 92 Jahren so geruhsam, dass es sich auf Schauen, Reden und Mädchenfüttern beschränkte.
    Sie sah, dass Sieversens Kopf noch weiter zur Seite gerutscht war. Sein Atem ging schwer. Es schien, als ob sein gebrechlicher Körper selbst im Schlaf noch Schwerstarbeit leisten musste, um das notwenige Fünkchen Lebensenergie zu erhalten. Anne stand auf und ging zu ihm. Vorsichtig nahm sie ihm die Zeitung aus der Hand, faltete sie so leise wie möglich zusammen und legte sie auf den Tisch. Dann holte sie vom Sofa eine rotbraune Kamelhaardecke und deckte ihn behutsam zu.
    Miriam hatte unterdessen wohl ähnliche Gedanken wie sie gehabt, denn als Anne sich wieder neben ihr auf dem Boden niederließ, flüsterte sie: „Ich bin fast neidisch auf den alten Herr. Der schlummert ganz friedlich, und ich bin so heiß, dass ich es hier auf der Stelle mit dem Teppich treiben könnte.“
    Sie schob ihr Becken auf dem Wohnzimmerteppich lüstern ein paarmal vor und zurück. Anne kicherte. Sie schielte noch einmal zu Sieversen, aber der Alte schlummerte tief und fest, und so entging ihm Miriams Pose, die ihm sicherlich gleich mehrfache récapitules entlockt hätte. Anne musste noch mehr kichern, als sie daran dachte, wie grundsolide und sogar verklemmt ihr die Grundschullehrerin anfangs bei ihrer ersten Begegnung auf dem Flughafen und dann während der Busfahrt vorgekommen war.
    „Gib‘s zu, meine beiden Küsse vorhin beim Umziehen haben dir gefallen“, sagte Anne. Sie spitzte ihre Lippen zu einem Kussmund und schaute vielsagend auf Miriams üppige nackte Brüste.
    „Man nimmt eben, was man kriegen kann. Solange ich nicht Dascha küssen muss“, antworte Miriam schnippisch.
    „Mich hat sie gezwungen, sie zu küssen. Richtig mit Zunge“, erklärte Anne.
    „Erzähl!“, forderte Miriam atemlos.
    Darüber, was Dascha mit ihr angestellt hatte, als sie im Käfig eingesperrt war, hatte Anne bislang geschwiegen. Sie fand im Nachhinein, dass sie zu willig mitgespielt hatte. Jetzt aber beschloss sie, es Miriam zu erzählen. Schließlich waren Dascha und ihr Benehmen derzeit Lieblingsthema Nummer

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