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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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antiautoritäre Erziehung im Schloss? Ihre Gedanken überschlugen sich wieder einmal, weil sie so nervös war. Aber wenigstens berührten seine Hände nicht sie, sondern erkundeten nur die Fesseln und Riemen, mit denen sie verschnürt war. Nur manchmal spürte sie seine Fingerkuppen auf ihrem Körper.
    Jetzt wurde der freche Knabe allerdings vorwitzig. Wie zufällig verirrte sich seine linke Hand nach unten, glitt unter den Bund ihres Höschens und wanderte langsam, aber sehr zielstrebig zwischen ihre Beine. Sie erschauderte. „Pfoten weg, junger Mann“, dachte sie und konnte doch nicht umhin, ihren Unterkörper ein wenig vorzuschieben, als sich seine Finger in viel zu lang vernachlässigte Bereiche vortasteten. Sie erlaubte sich, einen kleinen Seufzer als diese unartige Hand dort unten begann, sie auch noch sanft zu streicheln. Das tat so gut, nach allem, was sie eben erlebt hatte, und es verband sich mit dem Schmerz in ihren Brustwarzen zu einer peinvoll-erregenden Mischung.
    Aber warum grinste der Knabe plötzlich so gemein? So ein dreckiges Grinsen kriegen eigentlich nur richtige Männer hin, dachte sie ein wenig benommen. Immer noch verbreitete seine linke Hand pure Glückseligkeit zwischen ihren Beinen. Mit seiner rechten Hand umfasste er jetzt aber eine der Metallklammern, die sich so bösartig an ihren Brustwarzen festgebissen hatten. Anne glaubte plötzlich zu wissen, was kommen würde: „Wenn du das da jetzt ganz vorsichtig abmachst, bist du mein ganz großer Held“, dachte sie und wimmerte im nächsten Augenblick schmerzerfüllt auf. Der Junge hatte die gezackten Backen nicht gelockert. Er hatte sie zugedrückt!
    Bitte, bitte du hast bestimmt Goethe und Schiller gelesen statt Harry Potter. Ich nehme alles zurück, nur tu mir nicht noch mehr weh, flehte sie jetzt in Gedanken. Aber diese Art von Vergnügen mit dem anderen Geschlecht schien dem Knaben eindeutig besser zu gefallen als die zärtliche Variante. Denn nun nahm er seine andere Hand zwischen ihren Beinen weg und umfasste mit ihr die zweite Klammer. Anne presste so fest sie konnte die Augen zusammen und wartete auf die doppelte Pein.
    Da erklang hinter ihr eine Stimme: „Nur schauen, nicht anfassen, Daniel. Sie ist noch ein Zögling.“
    Es war der Räuberhauptmann. Der Junge schien peinlich berührt und ließ sofort von ihr ab.
    „Denk daran, was dir Dr. Abner über die Verantwortung des Alphas gesagt hat“, erklärte der Räuberhauptmann. „Und jetzt geh runter zu deinem Vater. Ihr müsst doch gleich abreisen. Morgen sind die Ferien zu Ende.“
    Der Junge nickte wie ein ertappter Schuljunge und zog in Richtung Ausgang davon.
    „Hey Daniel!“, rief der Räuberhauptmann ihm hinterher.
    Der Junge drehte sich um.
    „Wenn du nächstes Mal kommst, nehme ich dich auf die Jagd in die äußere Zone mit. Abgemacht?“
    Jetzt strahlte der Junge übers ganze Gesicht und nickte eifrig. Dann drehte er sich um und rannte davon.
    Der Räuberhauptmann wandte sich jetzt ihr zu. Annes Herz pochte wild. Ihn hier zu sehen, machte sie froh, zornig und verlegen zugleich. Hinzu kamen etwa ein Dutzend weiterer Gefühle, die sie nicht einmal benennen konnte. Zum ersten Mal war sie dankbar für das Schweigegebot. Sie hätte kein vernünftiges Wort herausgekriegt. Ein zweites Wimmern aber brachte sie problemlos zustande, denn nun hatte Adrian Götz ihre Klammern ergriffen.
    „Keine Angst, ich nehme sie dir für eine Weile ab“, hörte sie ihn da sanft sagen. Sie glaubte sogar so etwas wie Zögern und Unsicherheit in seiner Stimme zu erkennen. Überrascht schaute sie ihn an. Aber er war ganz darauf konzentriert, die peinigenden Metallvorrichtungen an ihren Brustwarzen zu lösen. Es gelang ihm so geschickt, dass der Schmerz nicht ein einziges Mal zunahm, sondern nur noch abflaute. Erleichtert seufzte sie auf, und fast - aber auch nur fast - hätte sie es genossen, als er jetzt seine Hand hob, um ihre Wange zu streicheln.
    Dann aber kam die Wut. Sollte er sich doch Dascha kommen lassen. Das Froschgesicht würde ihm alle ihre Körperteile liebend gerne hinhalten. Anne dachte gar nicht daran. Das hatte der gemeine Schwachkopf einfach nicht verdient. Ruckartig nahm sie ihren Kopf beiseite, als sich seine Finger ihrer Wange näherten. So blieb sie für Sekunden stehen, ein Bild des reinen Widerwillens. Den Blick starr geradeaus gerichtet.
    Das war natürlich für eine Beta höchst ungehörig. Die Krähe wäre entsetzt, böse und tief enttäuscht gewesen. Der

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