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Ballade der Leidenschaft

Ballade der Leidenschaft

Titel: Ballade der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Townend
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in Wallung. Sein Verlangen nach Rose war eine Komplikation, mit der er nicht gerechnet hatte und die er auf dieser Reise wahrlich nicht gebrauchen konnte. Nie zuvor hatte er im Dienste des Herzogs eine wichtigere Mission übernommen. Er durfte keinesfalls versagen. Außerdem hatte er seine heiße Sehnsucht nach Rose doch schon vor langer Zeit überwunden. Oder?
    Merde.
    Wenn er nicht aufpasste, würde ihm die Reise mehr Leiden als Freuden bescheren.
    Glücklicherweise hatte er andere Dinge, mit denen er sich beschäftigen musste. Er schüttelte den Kopf, löste seine Finger aus Rozenns Haar und rückte von ihr ab. Dann tastete er unter dem Bett nach seiner Lautentasche, um sich zu vergewissern, dass sie immer noch dort lag. Ja, er berührte sie. Er sank auf sein Kissen und verschränkte die Hände hinter dem Nacken. Dieser Moment innerer Sammlung dauerte nur ein paar Augenblicke. Blindlings starrte er zu den Deckenbalken hinauf.
    „Rose“, flüsterte er, vage irritiert, weil er sie einfach nicht aus seinen Gedanken vertreiben konnte, wo er sich doch wirklich auf die sicherste Route zu seinem Treffen konzentrieren sollte. Rose, die es nicht mag, wenn man über sie herfällt – Rose, die ihr Herz Sir Richard geschenkt hat und ihn heiraten möchte… Er zog die Brauen zusammen.
    Viel zu bereitwillig war sie auf seinen Plan eingegangen. Darüber durfte er sich nicht beklagen, schließlich hatte er es darauf angelegt. Trotzdem verdüsterte sich seine Miene – obwohl die Hochzeit gar nicht stattfinden würde. Denn Sir Richard ahnte nicht einmal, dass sein Name benutzt wurde, um Ben einen Vorwand für die Reise nach England zu verschaffen …
    Ach, zum Teufel … Ben wäre viel glücklicher, hätte seine liebe Freundin nicht so vorbehaltlos beschlossen, den Ritter zu heiraten. Natürlich hegte er keine eigenen Interessen. Für ihn kam eine Ehe nicht infrage. Das hatte er schon vor Jahren erkannt und den Gedanken verworfen, sich häuslich niederzulassen und mit Rose eine Familie zu gründen. Nein, der spezielle Gesandte des Herzogs durfte nirgendwo Wurzeln schlagen und niemals heiraten. Zudem hatte Rozenn sich für Per entschieden und mit dieser Wahl bekundet, wie wichtig ihr ein gesichertes Leben war. Er selbst wäre verrückt, eine Ehe auch nur zu erwägen. Insbesondere mir ihr …
    Und jetzt will sie mit Sir Richard vor den Traualtar treten. Daran bist du selber schuld, Benedict.
    Und wenn sie herausfindet, das Sir Richard gar nicht beabsichtigt, sie zu heiraten? Wenn sie merkt, dass du sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach England schleppst?
    Merde.
    Vorsichtig schlug er das Laken zurück und stand auf. Es war gar nicht so einfach, Rose aus seinen Gedanken zu verbannen. Letzte Nacht hatte sie seine Berührung genossen. Es hatte ihn fast wahnsinnig gemacht, sich zurückzuhalten, nicht weiterzugehen. Doch die Mühe hatte sich gelohnt.
    Oh Gott, er musste sich zusammenreißen. Am vergangenen Abend hatte jemand seine Sachen durchwühlt. Vielleicht nur ein Dieb, auf der Suche nach ein bisschen Geld … Aber Ben konnte nicht sicher sein. Er musste nachdenken. Keinesfalls durfte er Rose in Gefahr bringen.
    Hastig ergriff er den Wasserkrug und füllte die Schüssel auf dem Waschtisch, wusch sich und schlüpfte in seine Kleider. Dann schlang er den Riemen seiner Lautentasche um eine Schulter, schlich aus dem Schlafgemach und überließ Rose ihren Träumen.
    Er eilte die Treppe hinab und schaute sich im Schankraum um. Am letzten Abend war ein heruntergekommener Ritter mit vernarbtem Gesicht eingetreten, von seinem Knappen begleitet. Nach dem Zustand seiner Waffen zu schließen, besaß dieser Ritter kein Land. Wahrscheinlich würde er die Gelegenheit begrüßen, ein paar Münzen zu verdienen …
    Ja, die beiden saßen am Fenstertisch. Irene teilte sich eine Bank mit dem Knappen, einem dunkelhaarigen Burschen, der sich um seine modische Frisur bemüht hatte. Wie Ben bevorzugte er einen normannischen Haarschnitt. Auf der anderen Seite des Tisches hatte der Ritter Platz genommen. Ein Weinkrug stand vor ihm, neben Tellern mit Brot, Butter und Käse. An der Wand lehnte ein zerbeulter Schild, mit schwarz-weißen Zickzackstreifen bemalt, auf zwei Satteltaschen lagen das Kettenhemd des Ritters und sein Helm.
    Betont lässig schlenderte Ben hinüber. Aber ein kurzer Blick auf Irene genügte, und seine Nackenhaare stellten sich auf.
    Da stimmte was nicht. Denn Irene frühstückte nicht mit den beiden Männern, wie er

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