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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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gemeinsam auf den Bauch rollten. Unruhig nestelte Katy an den winzigen Perlenknöpfen an Roses rotem Kleid, das sie getragen hatte, als Flynn sie zum ersten Mal gesehen hatte. Irgendwann verlor er die Geduld, schob Katys Finger beiseite und knöpfte das Kleid selbst auf.
    „Das ist ein Modellkleid aus Paris“, sagte Katy in andächtiger Bewunderung.
    Wie in aller Welt kam Miss O’Keefe zu einem Modellkleid aus Paris?
    „Wenn Sie Rose jetzt hochheben, kann ich ihr das Kleid über den Kopf ziehen.“
    Flynn folgte Katys Anweisungen, und Rose murmelte etwas in sich hinein. Danach öffnete Katy ihr das Korsett. Flynn konnte den Blick nicht abwenden, wie Katy schmunzelnd feststellte.
    „Eine Schönheit, unsere Rose“, sagte sie voll Besitzerstolz. „Sie ist die Hübscheste von uns allen.“
    Noch einmal hob Flynn sie hoch und spürte ihre weichen Rundungen unter dem dünnen Batisthemd. Katy schlug die Bettdecke zurück, und bald lag Rose bis zum Hals zugedeckt im Bett.
    Madame Bisou kam zurück. „Ich bringe einen Krug Wasser.“
    Flynn setzte sich ans Bett, richtete Rose zum Sitzen auf, legte einen Arm um sie und flößte ihr Wasser in kleinen Schlucken ein.
    Madame Bisou betrachtete sie mit besorgter Miene. „Wir passen gut auf die Kleine auf, Mr. Flynn. Es ist nicht nötig, dass Sie bleiben.“
    Flynn erschrak. Wie könnte er sie allein lassen, ohne zu wissen, ob sie am Morgen gesund und erholt erwachte?
    „Ach, lassen Sie ihn doch bleiben, wenn er unbedingt will“, meinte Katy.
    Flynn nickte eifrig. „Ich denke, Lord Tannerton würde darauf bestehen, dass ich bleibe.“
    Katy zwinkerte ihm zu.
    „Nun gut.“ Madame Bisou schaute sich im Zimmer um. „Wenn Sie etwas brauchen, kann Katy es Ihnen bringen. Ich gehe besser wieder in den Spielsalon.“
    „Vielen Dank, Madame“, sagte Flynn.
    Nachdem sie gegangen war, stand Katy auf. „Irgendwie habe ich das Gefühl, Sie hätten nichts gegen einen Krug Bier, wie? Vielleicht auch etwas Brot und Käse?“
    Er lächelte dankbar. „Ihr Gefühl täuscht Sie keineswegs.“
    Als sie nach einer Weile mit einem Tablett kam, setzten die beiden sich an den Tisch, aßen und tranken und beobachteten die schlafende Rose.
    „Ist mir gar nicht aufgefallen, dass ich Hunger und Durst hatte. Danke, Katy.“
    „Wie sollten Sie auch an Essen kommen, während Sie Rose bewachten?“
    „Ich dachte nicht einmal an Essen.“ Er hatte an nichts anderes gedacht, als Rose vor Greythorne zu beschützen.
    Rose bewegte sich, und beide warteten, bis sie wieder ruhig war.
    „Machen Sie sich Sorgen um Rose?“, fragte Katy schließlich leise.
    Er vermied es, ihr in die Augen zu schauen. „Nun ja. Lord Tannerton gab mir Anweisung, auf sie aufzupassen. Ich würde meine Pflicht vernachlässigen …“
    Katys Augen blitzten belustigt über den Rand ihres Bierkrugs. „Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen. Sie schauen sie an wie ein Mondkalb, Flynn. Das tun Sie nicht nur aus Pflichterfüllung.“
    Flynns Blick flog zu Rose, aber er schwieg.
    Katy ließ nicht locker. „Meiner Meinung nach sind Sie bis über beide Ohren in Rose verschossen, habe ich recht?“
    Er versuchte, eine ausdruckslose Miene aufzusetzen, sagte jedoch nichts dazu.
    „Ich stelle es mir nicht leicht vor“, meinte Katy mitfühlend, „sich in die Frau zu verlieben, die Sie mit Ihrem Dienstherrn verkuppeln sollen.“
    Aus ihrem Mund klang das so billig. Er versuchte doch nicht, Rose mit Tanner zu verkuppeln! Wenn überhaupt, bemühte er sich darum, ihr eine sorgenfreie Zukunft durch Tanner als Gönner zu ermöglichen.
    Er sah ihre Freundin weiterhin schweigend an.
    „Na schön, Sie müssen es nicht zugeben. Ich weiß jedenfalls Bescheid.“ Katy wandte den Blick wieder zum Bett. „Sie ist ein Glückspilz, unsere Rose. Gottlob waren Sie rechtzeitig zur Stelle, um Sie vor diesem Mistkerl zu retten.“ Ohne den Blick von ihr zu wenden, fuhr Katy fort: „Rose war irgendwie anders als wir. Sie wirkte immer so … wie sagt man, wenn man nicht zuhört, weil man mit den Gedanken woanders ist?“
    „Zerstreut?“, schlug er vor.
    „Ja, das ist es! Zerstreut.“
    Flynn nahm einen Schluck Bier und versuchte zu begreifen, was Katy sagen wollte. „Was meinen Sie mit ‚sie war anders als wir‘?“
    Katy errötete. „Ach was, nichts. Gar nichts.“
    Scharf sah er sie an.„Heraus mit der Sprache, Katy. Woher kennen Sie sich?“
    Sie starrte ihn ausdruckslos an.
    Er ließ nicht locker. „Sie sagten einmal, Sie seien mit

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