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Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
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Hand los und reichte ihr das Glas. Sie trank in tiefen Zügen.
    Schließlich gab sie es ihm zurück und strich ihm zärtlich über die bärtige Wange. „Vielen Dank, Flynn. Danke für alles.“ Sie legte die Hand um seinen Nacken und zog sein Gesicht zu sich. Ihr Herz klopfte ängstlich in Erwartung seiner Lippen.
    In diesem Moment war ein Rascheln zu hören. „Ach, ich bin eingeschlafen!“ Katy gähnte laut.
    Hastig zog Rose ihre Hand zurück, und Flynn setzte sich wieder aufrecht hin.
    Katy streckte sich. „Bis du wach, Rose?“
    „Ja“, antwortete sie. „Bin gerade aufgewacht. Flynn sagt, du bist die ganze Nacht bei mir geblieben. Hoffentlich war das nicht zu anstrengend für dich, Katy.“
    „Nein.“ Die Freundin lächelte schläfrig. „Ich hatte das Gefühl, du brauchst eine Anstandsdame.“ Sie stand auf und streckte sich wieder. „Hat jemand Hunger? Ich bin habe einen Bärenhunger.“
    „Möchten Sie ein Frühstück, Rose?“, fragte Flynn.
    Sie nickte. „Eine Tasse Tee wäre himmlisch.“
    „Können wir ihr Tee bringen?“, fragte Flynn ihre Freundin.
    „Nein“, wehrte Rose ab und legte ihre Hand an seinen Arm. „Ich möchte lieber aufstehen.“
    Katy trat näher und legte die Hände an Flynns Schultern. Unwillkürlich verengte Rose die Augen bei der vertraulichen Geste.
    „Weißt du was?“, meinte Katy. „Ich bringe dir ein hübsches Kleid und helfe dir bei deiner Morgentoilette. Anschließend frühstücken wir gemeinsam. Mr. Flynn ist herzlich eingeladen.“ Damit eilte sie aus dem Zimmer.
    Flynn erhob sich. „Verzeihen Sie mein schlampiges Aussehen.“
    Rose hingegen fand, dass er nie zuvor umwerfender ausgesehen hatte als jetzt.
    Er drehte sich um und knöpfte hastig die Weste zu. Als er nach seinem Gehrock griff, begegnete er wieder ihrem Blick. Und ihm war, als habe er sie körperlich berührt, so stark war die Empfindung. Sie wünschte, er würde zu ihr kommen. Sie wünschte, er würde das Bett mit ihr teilen, so wie Männer das Bett mit Frauen teilen.
    Stattdessen schlüpfte Flynn in die Ärmel seines Gehrocks und trat ans Fenster.
    Bald stürmte Katy wieder ins Zimmer mit einem blassrosa Kleid über dem Arm. „Nun aber hinaus mit Ihnen, Flynn! Cummings soll Ihnen Rasierzeug geben. Sie sehen grässlich aus.“
    Rose wollte schon protestieren, aber er lächelte schief und strich sich übers Kinn. „Sie haben vollkommen recht.“ Er warf Rose noch einen Blick zu, der ihr durch und durch ging und ihre Sinne entflammte. „Wir sehen uns beim Frühstück.“ Damit schloss er die Tür hinter sich.
    Katy half ihr aus dem Bett. „Kannst du dich auf den Beinen halten?“
    „Meine Knie sind ein bisschen schwach“, antwortete sie.
    Katy lachte. „Mir wären die Knie auch schwach, wenn dieser Mann mich so ansehen würde.“
    Rose blinzelte. „Welcher Mann?“, fragte sie.
    Katy sah sie an, als habe sie den Verstand verloren. „Flynn, wer sonst? Er sieht dich an wie die Katze eine Schale Schlagsahne.“
    „Ach, Katy!“ Rose lehnte sich an die Freundin. „Sag so etwas nicht. Er handelt nur im Auftrag von Lord Tannerton.“
    Katy schlang die Arme um sie. „Versuch nicht, mir etwas vorzumachen, Rose. Ihr schaut euch an wie die Turteltäubchen. Fragt sich nur, wie es weitergehen soll.“
    Rose entzog sich ihr seufzend und trat an den Waschtisch. „Es geht gar nicht weiter. Flynn arbeitet für Tannerton, und der macht mir den Hof.“ Solange der Marquess den Schlüssel zu Flynns zukünftigem Erfolg besaß, durfte sie nicht riskieren, ihn gegen seinen Sekretär aufzubringen.
    Entschieden tauchte Rose einen Lappen in die Schüssel und wusch sich das Gesicht.
    Doch Katy gab sich nicht geschlagen. „Dieser Marquess ist kein Narr, das weißt du genau. Er will dich haben.“ Sie dachte eine Weile angestrengt nach, dann schlug sie sich an die Stirn. „Ich habe eine Idee! Du nimmst Tannertons Angebot an, bekommst für deine Gunst ein Haus und weiß Gott was noch alles, und wenn er deiner müde wird, steht dir der Weg frei für ein Leben mit Flynn, und obendrein besitzt du ein hübsches Vermögen, von dem ihr zwei bis ans Ende eurer Tage leben könnt.“
    Katys untrüglicher Sinn fürs Praktische erschien Rose anstößig und niederträchtig.
    Sie wusch sich und trocknete sich ab. Katy aber plapperte unverdrossen weiter, während sie ihr das Korsett umlegte. „Eins sag ich dir: Würde dieser Flynn mir schöne Augen machen, ich würde ihm nicht die Tür vor der Nase zuschlagen.“
    Rose hatte

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