Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer
große Hände legten sich fest um ihre Schultern. Überrascht hob sie den Kopf und blickte in Nikos’ wütend funkelnde Augen. Er ließ sie wieder los und blieb dicht bei ihr stehen, während er darauf wartete, dass Angelos, der ihn mit einem provozierenden Blick ansah, und Panaiotis und die anderen Gäste an ihnen vorbeigegangen waren. Erst als sich niemand mehr in der Nähe befand, griff er erneut fast grob nach ihrem Arm.
„Was sollte das?“, fragte er aufgebracht. „Wieso turtelst du so vertraut mit diesem Kerl herum?“
„Ich habe nicht mit ihm geturtelt“, verteidigte sich Helena. „Im Gegenteil. Er war ziemlich grob zu mir und hat mich bedroht.“ Erneut wallte Zorn in ihr auf. „Und ich habe auch keine Lust, mich von dir so behandeln zu lassen.“ Mit einer unwilligen Geste machte sie sich von ihm los und ging weiter. Doch er holte sie fast sofort wieder ein und hielt sie wieder fest.
„Ich habe dich gewarnt, Helena“, sagte er. „Ich werde nicht zulassen, dass du mich brüskierst. Wenn du glaubst, du könntest …“
„Aber du kannst, ja?“, unterbrach sie ihn. „Du darfst mit jeder Frau flirten, die dir über den Weg läuft, aber ich soll nicht mal in die Nähe eines anderen Mannes kommen? Hattest du dir das so gedacht? Nun, dann habe ich Neuigkeiten für dich, Nikos. So funktioniert das nicht. Unter diesen Umständen bleibe ich nicht bei dir.“
Er schnaubte. „Du bleibst ohnehin nur bei mir, bis geklärt ist, ob du von mir schwanger bist.“
Helena schluckte, erneut geschockt über seine Kälte. Aber vielleicht war es besser, dass er sie noch einmal an ihr Arrangement erinnerte, damit sie sich keinen Illusionen hingab, was ihn anging. Seinen Launen unterwerfen würde sie sich deshalb aber noch lange nicht. Besser, sie stellte das gleich klar.
„Genau. Aber bis dahin erwarte ich von dir genau den gleichen Respekt, den ich dir erweisen soll. Was gestern Abend passiert ist, war … ein Fehler, der nicht mehr zu ändern ist, und bis wir wissen, wie es weitergeht, müssen wir uns wohl oder übel miteinander arrangieren. Wir beide müssen das, Nikos. Nicht nur ich. Wenn du willst, dass ich dich nicht brüskiere, dann tu mir das gefälligst auch nicht an. Du brauchst nicht jeder anderen Frau schöne Augen zu machen, nur um mir zu beweisen, dass ich dir nichts bedeute. Ich denke, das habe ich verstanden. Die Tatsache, dass ich vielleicht ein Kind von dir bekomme, macht mich jedoch nicht zu deinem Eigentum, und solltest du mich weiter so behandeln, werde ich gehen – und zwar sofort.“
Nikos biss die Zähne aufeinander, während er auf Helena hinunterstarrte, die seinem Blick trotzig standhielt. In ihren blauen Augen funkelte Zorn, und obwohl sein Verstand ihre Worte als leeres Gerede abtun wollte – das gehörte doch zu der Rolle, die sie ihm vorspielte –, sagte sein Bauchgefühl ihm, dass sie es ernst meinte. Würde sie wirklich gehen? Er weigerte sich, das zu glauben. Darüber wollte er überhaupt nicht nachdenken.
Und wenn sie, bis sie wussten, was als Nächstes passieren würde, wollte, dass er sich ganz auf sie konzentrierte, kein Problem – er konnte sowieso nur an sie und die heiße Liebesnacht denken, die sie miteinander verbracht hatten. Heftig stieß er den Atem aus. Das konnten sie gerne wiederholen. Das würden sie wiederholen.
„Also gut“, knurrte er und zog sie abrupt an sich. „Aber wenn du die einzige Frau bist, die ich ansehen darf, Helena, dann wirst du es auch sein, die mir nachts das Bett wärmt. Sieh es als Übung für die ehelichen Pflichten, die von dir erwartet werden, falls du meine Frau wirst.“
Er presste seine Lippen hart und fordernd auf ihre, küsste sie tief und leidenschaftlich, bis sie hilflos zitternd die Arme um seinen Nacken schlang und voller Sehnsucht nach mehr mit den Händen durch sein seidiges Haar fuhr.
Doch genauso abrupt, wie er den Kuss angefangen hatte, beendete Nikos ihn auch wieder, nahm ihre Hand und ging weiter, um wieder zu den anderen aufzuschließen.
Hin und her gerissen zwischen widerstreitenden Gefühlen, stolperte Helena neben ihm her. Sie wollte sich von ihm losmachen, die Insel verlassen und diesen unmöglichen Mann nie mehr wiedersehen. Und sie wollte, dass er sie wieder in seine Arme zog und weiterküsste, bis sie vergaß, dass er sie nur begehrte, aber nicht liebte. Letztlich spielte es jedoch keine Rolle, welche Möglichkeit sie wählte – weil beides ihr das Herz brechen würde …
9. KAPITEL
„Bist du
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