Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer
fertig?“ Nikos stand an der Tür zu ihrem Zimmer und schloss gerade die Manschettenknöpfe an seinem weißen Hemd, das er zu einer dunklen Anzugshose trug. Sein Haar war noch feucht von der Dusche, die er gerade genommen hatte, und glänzte schwarz. Wie immer, wenn sie ihn sah, setzte Helenas Herz für einen Moment aus, und ihr Blick blieb an seinem attraktiven Gesicht hängen.
„Einen Moment noch“, antwortete sie und spürte, wie sie errötete. Hastig wandte sich wieder zu dem Spiegel auf ihrer Frisierkommode um und legte die kleinen Diamantohrringe an, die zu dem silberfarbenen Kleid passten, das sie für den Abend gewählt hatte. Sie durfte einfach nicht ständig darüber nachdenken, wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Genauso wenig wie sie darüber nachdenken durfte, was er ihr inzwischen bedeutete.
„Das steht dir gut“, sagte Nikos, der hinter sie getreten war, und als seine Finger sanft über ihre nackten Schultern fuhren, die der Ausschnitt des Kleides frei ließ, vergaß sie für einen Moment zu atmen und starrte wie gebannt in seine Augen, die ihre im Spiegel trafen.
Inzwischen lebte sie seit gut zwei Wochen bei ihm in seinem Penthouse in Athen, und noch immer kam ihr das alles unwirklich vor – die luxuriöse Umgebung, die schicken Restaurants, in denen sie aßen, die Gala-Empfänge, zu denen er sie mitnahm. Es war wie ein Traum, so als wäre sie über Nacht zu einer Prinzessin geworden, der man jeden Wunsch von den Augen ablas.
Nikos’ Assistent Vasili und alle Mitarbeiter aus seiner Firma, die Helena bei ihren Besuchen dort kennenlernte, behandelten sie ausgesucht höflich. So, wie sie es vermutlich mit jeder Frau an der Seite ihres Chefs taten. Das Frühstück wurde ihr von Nikos’ Haushälterin jeden Morgen ans Bett gebracht, und wenn sie irgendetwas brauchte, kümmerte sich immer jemand darum. Nichts musste sie selbst einkaufen. Außerdem wurde eine Auswahl an Kleidern jeden Abend aus den besten Boutiquen der Stadt in Nikos’ Apartment gebracht, damit sie sich etwas zum Anziehen für all die vielen Termine aussuchen konnte, zu denen sie Nikos begleitete. Und sogar den passenden Schmuck wie die Diamantohrringe, die jetzt an ihren Ohrläppchen funkelten, ließ er vom Juwelier für sie kommen.
Es fehlte ihr an nichts. Doch sie war so unglücklich wie nie zuvor und wurde es mit jedem Tag mehr.
Denn mit jedem Tag, der verging, wurde ihr klarer, dass sie das, was sie wirklich wollte, nicht bekommen würde. Sie wollte diese ganzen Reichtümer nicht, die Kleider, die Luxusessen. Darauf konnte sie jederzeit wieder verzichten, das alles bedeutete ihr nichts.
Aber Nikos schon. Sehr viel sogar. Zu viel.
Sie konnte es selbst nicht fassen, wie wichtig er ihr in dieser kurzen Zeit geworden war. Jeden Tag fieberte sie dem Zeitpunkt entgegen, an dem er aus dem Büro nach Hause kam. Denn er hielt das, was er ihr auf Santorios versprochen hatte, und konzentrierte all seine Aufmerksamkeit nur auf sie, unternahm etwas mit ihr, führte sie zum Essen aus oder nahm sie mit zu den Empfängen und Feiern, auf die er eingeladen war. Und danach, wenn sie wieder zu Hause waren, liebte er sie, manchmal die ganze Nacht, führte sie ein in eine Welt der Leidenschaft, weckte wildes Verlangen in ihr und stillte es auf immer neue, herrliche Weisen.
Helena lebte nur noch für diese Augenblicke, auch wenn es ihr schwerfiel, sich das einzugestehen. Es war, als wäre sie süchtig danach, mit ihm zusammen zu sein, als könnte sie nicht genug von ihm bekommen, weder im Bett noch sonst – und sie hatte aufgehört, gegen dieses Gefühl anzukämpfen. Sie wäre ohnehin machtlos gewesen, denn Nikos musste sie nur ansehen oder sie berühren, und sie schmolz dahin.
Für einen Moment schloss sie die Augen und schämte sich für ihre Schwäche, für die sie am Ende vielleicht einen hohen Preis zahlen würde. Denn wie ihre Zukunft mit ihm aussehen würde, ob sie überhaupt eine hatten, wusste sie nicht.
Nach außen hin, für die Gesellschaft und die Paparazzi, die ihnen fast überall begegneten, war sie die neue Frau an Nikos Pandakis’ Seite. Doch für wie lange? Als plötzlich ein dezenter Klingelton in der Stille ertönte, ließ Nikos ihre Schulter los und holte sein Handy aus der Tasche. Nach einem Blick auf das Display nahm er das Gespräch an. Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer, sodass Helena nicht hören konnte, mit wem er sprach.
Ihr Herz schlug schneller. War das vielleicht der Anruf vom
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