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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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bemühte mich, mich nicht abwehrend zusammenzukauern. »Er hat mich nicht gebissen!« Aber ich hatte nicht einmal Zeit einzuatmen, bevor sie bei mir war und den Kragen meines Pul is nach unten zog.
    »Wo hat er dich gebissen?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Ich werde ihn töten. Ich werde ihn verdammt noch mal töten! Ich kann ihn überal an dir riechen!«
    Ihre Hand griff nach dem Saum meines Pul is.
    Das trieb mich endgültig über die Panikgrenze, und meine Instinkte übernahmen das Kommando. »Ivy! Stopp!«, schrie ich. Angsterfül t zapfte ich die Kraftlinie an. Sie griff mit wuterfül ter Miene nach mir. Die Energie fül te mein Chi, wild und außer Kontrol e. Ein Energiestoß brach aus meinen Händen und verbrannte sie, weil ich die Kraft nicht mit einem Zauber gebunden hatte.
    Wir schrien beide auf, als eine schwarz-goldene Wand von Jenseits aus mir herausbrach und Ivy in die Sperrholztür warf.
    Sie glitt in einem ungelenken Haufen zu Boden, die Arme lagen über ihrem Kopf. Die Fenster klirrten von dem Donner.

    Ich taumelte zurück, fing mich aber wieder. Ärger verdrängte meine Angst. Es war mir egal, ob es ihr gut ging oder nicht.
    »Er hat mich nicht gebissen!«, schrie ich und spuckte Haare aus, als ich über ihr stand. »Okay? Wir hatten Sex. In Ordnung? Gott helfe dir, Ivy. Es war nur Sex!«
    Ivy hustete. Mit rotem Gesicht holte sie keuchend Luft. Die Sperrholztür hinter ihr hatte einen Sprung. Sie schüttelte den Kopf und schielte zu mir hoch, stand aber nicht auf.
    »Er hat dich nicht gebissen?«, fragte sie mit rauer Stimme, und ihr Gesicht wirkte im Kerzenlicht dunkel.
    Meine Beine zitterten von der Aufregung. »Nein!«, schrie ich. »Glaubst du, ich bin blöd?«
    Offensichtlich erschüttert schaute sie mich schief an. Sie nahm einen tiefen Atemzug und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Mein Magen verkrampfte sich, als ich sah, dass sie blutverschmiert war. Ivy starrte das Blut an, dann zog sie die Beine unter sich und stand auf. Ich atmete wieder leichter, als sie nach einem Tuch griff, ihre Hand abwischte und es dann zusammenknül te.
    Sie streckte den Arm aus, und ich sprang zurück. »Fass mich nicht an!«, warnte ich, und sie hob beschwichtigend eine Hand.
    »Tut mir leid.« Sie blickte auf das gesprungene Sperrholz und verzog dann das Gesicht, als sie ihren Rücken befühlte.
    Vorsichtig zog sie ihren Mantel zurecht. Ihr Blick suchte meinen. Mein Herz klopfte im selben Rhythmus wie der Schmerz hinter meinen Augen. »Du hast mit Kisten geschlafen, und er hat dich nicht gebissen?«

    »Ja. Und nein, er hat mich nicht gebissen. Und wenn du mich jemals wieder anrührst, gehe ich ohne einen Blick durch die Tür. . für immer. Verdammt, Ivy, ich dachte, wir hätten das geklärt!«
    Ich erwartete eine Entschuldigung oder etwas Ähnliches, aber al es, was sie tat, war mich spekulativ anzuschauen und zu fragen: »Bist du dir sicher? Du hast es viel eicht nicht mal bemerkt, wenn er dich nur an der Lippe geritzt hat.«
    Ich bekam eine Gänsehaut und ließ meine Zunge über die Innenseite meiner Lippen gleiten. »Er trug Kappen«, sagte ich dann, und mir war schlecht bei dem Gedanken, wie leicht er mich hätte reinlegen können. Aber er hatte es nicht getan.
    Ivy blinzelte. Langsam setzte sie sich auf die Couch, stemmte ihre El bogen auf die Knie und ließ den Kopf auf die Hände sinken. Ihr dünner Körper wirkte im Licht der drei Kerzen auf dem Tisch unheimlich verletzlich. Mist. Mir fiel plötzlich ein, dass sie nicht nur eine engere Beziehung mit mir wol te, sondern dass Kisten auch ein Exfreund von ihr war. »Ivy? Bist du in Ordnung?«
    »Nein.«
    Ich setzte mich vorsichtig auf den Stuhl ihr gegenüber.
    Zwischen uns war die Tischecke. Egal nach welchen Kriterien, das hier war ein absoluter Scheißhaufen. Ich fluchte leise, dann streckte ich die Hand aus. »Ivy. Gott, ist das scheußlich.«
    Sie zuckte unter dem Gewicht meiner Hand zusammen und schaute hoch. Ihre Augen waren erschreckend trocken.
    Ich zog mich zurück und legte meine Hand in den Schoß, als wäre sie etwas Totes. Ich wusste, dass ich sie nicht anfassen sol te, wenn sie mehr wol te. Aber hier zu sitzen und nichts zu tun wirkte so kalt.
    »Es ist irgendwie passiert.«
    Ivy berührte ihre Lippe, um zu prüfen, ob sie noch blutete.
    Sie tat es nicht. »Es war nur Sex. Du hast ihm nicht dein Blut gegeben?«
    Die Verletzlichkeit in ihrer Stimme traf mich. Ich nickte. Ich fühlte mich wie eine Puppe mit meinen weit

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