Band 4 - Blutpakt
dich gebunden! Verdammt, Ivy! Du wil ensschwacher, eifersüchtiger Sack vol er Vampirspucke.
Du hast gesagt, du kannst damit umgehen! Du hast mir versprochen, dass du sie nicht beißen würdest!«
Seine Schreie waren wutentbrannt, und mir wurde noch kälter. Was war, wenn sie mich wirklich an sich gebunden hatte? Würde ich es überhaupt merken?
Ich wünschte mir verzweifelt, ich könnte meinen Kopf drehen, aber Jax stand mit warmen nackten Füßen auf meiner Nase. Von dem Tropfen am Ende des Strohhalms stieg der Geruch von Zucker und Wachs auf. Ich wol te ihn und fühlte mich dann schuldig, weil ich Wasser wol te, wenn meine Freunde gerade kurz davor waren, sich gegenseitig zu töten.
»Ich werde es dir nicht noch mal sagen, Jenks. Geh mir aus dem Weg.«
Ich hörte ein Aufkeuchen, dann jaulte Jax auf und schoss zur Decke. Ein Grunzen, gefolgt von einem Aufpral , jagte Adrenalin in meine Adern, und ich schob mich nach oben, um mich dann mit protestierendem Hals gegen das Kopfende des Bettes zu lehnen.
Sie wälzten sich auf dem Boden und bewegten sich zu schnel , als dass mein blutleeres Gehirn ihnen hätte folgen können. Der kleine Couchtisch war umgestoßen worden, und ich sah nur ein verwirrendes Knäuel aus Armen und Beinen.
»Du bist eine lügende, manipulierende Vampirbiest-Hure«, schrie Jenks und löste sich gewalttätig aus ihrem Griff. Sie sprang ihn aus der Hocke heraus an, und die beiden knal ten gegen die Wand. Jenks bewegte sich unglaublich schnel , glitt unter ihr heraus, schnappte sich ihren Arm und landete auf ihr, sodass er sie in den Teppich presste. Mein Gott, war er schnell.
»Au«, sagte Ivy zu der Wand und lag plötzlich völ ig stil unter Jenks, der ihren Arm in einem unnatürlichen Winkel hielt. Seine andere Hand presste einen Dolch in ihre Nie-icngegend. Wann hatte er sich einen Dolch besorgt?
»Verdammt noch mal, Jenks«, sagte sie und wand sich ein wenig. »Gehrunter.«
»Sag mir, dass du verschwinden und nicht zurückkommen wirst«, forderte er keuchend und mit zerzausten Haaren,
»oder ich breche dir den Arm. Und du wirst dich von Rachel fernhalten. Verstanden? Und wenn ich sehe, dass sie versucht, zu dir zu kommen, weil du sie an dich gebunden hast, finde ich dich und töte dich zweimal. Ich werde es tun, Ivy. Glaub nicht, dass ich es nicht kann!«
Mein Mund wurde trocken, und ich fing an zu zittern. Ich hatte einen Schock. Die Hand, die ich gegen meinen Hals presste, war klebrig. Ich wol te ihnen sagen, dass sie aufhören sol ten, aber ich konnte mich ja gerade mal aufrecht halten.
Ivy wand sich und versteifte sich dann, als Jenks sie mit dem Dolch piekte. »Hör mir zu, Pixie-Mann«, sagte sie mit dem Gesicht zur Wand. »Du bist schnel , du bist wendig, und wenn du dieses Ding in mich stichst, werde ich dich ins Jenseits prügeln. Ich habe sie nicht an mich gebunden. Ich habe versucht, zu gehen, und sie hat mich darum gebeten, zu bleiben. Sie wol te es wissen. Verdammt noch mal, Jenks, sie wol te es wissen!«
Meine Sicht verschwamm, und ich versuchte, die Decke über mich zu ziehen, aber meine Finger waren so nachgiebig wie gekochte Nudeln. Jenks zuckte bei meiner Bewegung zusammen und realisierte, dass ich aufrecht saß und ihnen zusah. Sein kantiges, schönes, wildes Gesicht verlor jeden Ausdruck. »Du hast sie verführt«, behauptete er, und ich senkte beschämt die Augen. Al es, was ich gewol t hatte, war zu verstehen. Wie konnte nur so viel schieflaufen, nur weil man etwas verstehen wol te?
Ivy gab ein hilfloses, bel endes Lachen von sich, ihre Wange immer noch gegen den Teppich gepresst. »Sie hat mich verführt«, korrigierte sie, und ich wankte, ebenso aufgrund der Schmerzen und des Blutverlusts wie wegen der Tatsache, dass sie recht hatte. »Ich bin gegangen, aber sie hat mich zurückgerufen. Ich wäre sogar dann noch gegangen, aber sie hat gesagt, es wäre auch für sie. Nicht für mich, sondern für sie. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht gehen würde, wenn sie das jemals zugeben könnte. Ich habe dich nicht angelogen!«
Meine Atmung beschleunigte sich, und das vermittelte mir ein Gefühl von grenzenloser Leichtigkeit. Ich hyperventilierte. Jax schoss über mir hin und her und versuchte, meine Bisswunde zu bestäuben, aber er erreichte nur, dass ich durch das Glitzern blinzeln musste. Zumindest glaubte ich, dass das Glitzern von ihm kam. Gott, es tat weh. Ich würde entweder sterben oder kotzen.
Jenks stach mit seinem Dolch in Ivys Pul i, und sie zuckte
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