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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hatte und Matalina immer lächelte wie die Mona Lisa.
    Verheirateter Pixie, rief ich mir ins Gedächtnis und zwang meine Augen wieder auf die Regale vol er Keramiktiere.
    Vierundfünfzig Kinder. Wunderschöne Ehefrau, so süß wie Zucker, die mich im Schlaf töten würde, während sie sich gleichzeitig dafür entschuldigt.
    Jenks war nicht glücklich darüber, dass ich unterwegs war, aber als ich gegen drei Uhr nachmittags aufgewacht war und festgestel t hatte, dass Ivy und Nick in den Bus auf die andere Seite der Enge gestiegen waren, um seinen Truck zu holen, musste ich einfach etwas tun. Wie üblich löste der Brimstone heftigen Hunger und leichte Übelkeit aus und erfül te mich mit dämlicher Dreistigkeit. Ich war mir sicher, dass es dieses Hochgefühl war, das Brimstone auf der Straße so beliebt machte. Anscheinend bekam man auch einen Rausch, wenn man genug von der medizinischen Variante schluckte. Vielen Dank, auch zur Höl e noch mal, Ivy.
    Es war ihre Schuld, dass ich rastlos war; mich zu bewegen, schien zu helfen. Obwohl ich wusste, dass Ivy mir widersprechen würde - ich hielt es für unwahrscheinlich, dass die Werwölfe uns hier suchen würden, wenn es doch so viel logischer war, dass wir nach Cincinnati abgehauen waren.
    Aber ich würde nicht nach Hause gehen, bis es vorbei war.
    Ich würde keinen Krieg in meine Straßen tragen, zu meinen Nachbarn.
    »Oh, wow!«, hauchte Jenks. »Rachel, schau dir das an!«
    Ich drehte mich um und sah ihn stolz mit einem rotschwarz gestreiften Hut vor mir stehen. Er musste fast dreißig Zentimeter hoch sein, wie ein irrer Zylinder. »Der ist hübsch, Jenks«, meinte ich.
    »Ich werde ihn mir kaufen«, sagte er strahlend.
    Ich holte Luft, um zu protestieren, atmete dann aber einfach wieder aus. Das Ding war im Sonderangebot. Fünf Dol ar. Warum nicht?
    Meine Finger zitterten, als ich durch die Perlen in den verschiedenen Schalen grub und herauszufinden versuchte, ob einzelne davon viel eicht aus Bein waren. Ich war jetzt seit einer Stunde mit Jenks unterwegs, und obwohl wir jede Menge T-Shirts, Fudge und nutzlosen Kleinkram gekauft hatten, der nur einem Zwölfjährigen oder einem Pixie gefal en konnte, hatten wir noch nichts Passendes gefunden.
    Ich war mir des Risikos bewusst, aber ich war ein Runner, verdammt noch mal, und ich konnte auf mich selbst aufpassen - zumindest, solange ich Jenks als Rückendeckung hatte. Das und meine Splat Gut, die ich mit Gute-Nacht-Tränken geladen in meiner Schultertasche mit mir herumtrug.
    Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als ich sah, wie Jenks mit einem Regal vol er Plastikdinosaurier liebäugelte.
    Er trug immer noch diesen Hut, aber bei seinem Körperbau konnte er einfach al es tragen. Er fühlte meinen Blick auf sich und wandte sich von dem Spielzeug ab.
    Sicher, er bewunderte den größten Dreck in höchsten Tönen, aber seine Augen huschten ständig hin und her und scannten unsere Umgebung aufmerksamer als der Besitzer eines Süßwarenladens eine Grundschulklasse.
    Ich wusste, dass er sich wünschte, Jax wäre bei uns, um zu kundschaften, aber der Pixie war mit Ivy und Nick unterwegs.
    Ivy ließ Nick nicht mehr aus den Augen, seitdem Jenks ihn in der Eichhörnchenhöhle gefunden hatte, vertieft in den Versuch, seinen Kummer in Alkohol zu ertränken. Wenn sie ihn vorher noch nicht gehasst hatte, jetzt, wo er al es aufs Spiel gesetzt hatte, nur um sich in der beruhigenden Gegenwart von Menschen ein paar hinter die Binde zu kippen, tat sie es.
    »Rache.« Jenks stand plötzlich neben mir. »Komm und schau dir an, was ich gefunden habe. Es ist aus Bein. Ich glaube, es ist perfekt. Lass es uns kaufen und hier verschwinden.«
    Sein Gesicht war besorgt, offensichtlich wegen meiner zunehmenden Müdigkeit. Ich beschloss, dass ich es weit genug getrieben hatte, und schlurfte hinter ihm her. Ich war erschöpft, und der Blutverlust gewann langsam die Oberhand über Ivys Brimstone-Cocktails. Ich zog meine Tasche höher auf die Schulter und blieb neben einem Regal mit Indianerzeug stehen: Tomahawks, kleine Trommeln, geschnitzte Totempfähle, Perlenschnüre und Federn. Ich entdeckte auch ein paar Türkise, und als ich mir die Preisschilder so ansah, wurde mir klar, dass das kein Touristenmist war, sondern wirkliches Kunsthandwerk, und lehnte mich nach vorne. Schnitzten Indianer nicht Sachen aus Knochen?
    »Schau dir die Kette an«, sagte Jenks stolz und deutete durch das Glas. »Der Anhänger ist aus Bein. Das könntest du kaufen.

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