Band 4 - Blutpakt
meisten waren Menschen und nur ab und zu konnte ich an ihrer Kleidung eine vereinzelte Hexe erkennen. Sonst war es schwer, zu wissen, wer was war
- außer Ich kam nah genug, um sie zu riechen.
Das Geräusch von unsichtbaren Pixieflügeln war ein sanftes, fast unhörbares Summen im Hintergrund. Meine Hand glitt zu meinem Geruchstarnamulett, um sicherzustel en, dass es meine Haut berührte. Ich wusste, dass ich nicht al ein hier draußen sein sol te, aber ich trug zwei Verkleidungszauber. Wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit, dass die Werwölfe ausgerechnet hier suchten? Und selbst wenn sie es taten, sie würden mich nie erkennen.
Ich schaute auf, als die Tür des Ladens sich öffnete und Jenks herauskam. Er blinzelte in der hel en Sonne und setzte sich dann seine Sonnenbril e auf. Der Hut stand oben aus der Tüte, die er in der Hand trug, und ich lächelte. Sein Kopf drehte sich zum Ende der Straße, wo wir Kistens Corvette geparkt hatten. Es war offensichtlich, dass er mich so schnel wie möglich ins Auto packen und nach Hause fahren wol te, aber als er mich zusammengesunken auf meiner Bank sitzen sah, kam er herüber und stand einfach nur schweigend vor mir. Langsam hob ich den Kopf, um ihn anschauen zu können.
»Bist du -«, setzte Jenks an.
»Mir geht's gut«, log ich und kämpfte gegen den Drang, mir den Rol kragen vom Hals zu schieben. Jenks hatte Zahnseide für seine Naht benutzt, aber sie blieb trotzdem am Stoff des Pul is hängen. »Ich bin nur verspannt, das ist al es.«
Er grinste und setzte sich im Schneidersitz auf die Bank, als wäre sie ein Pilz. Jenks hatte letzte Nacht im Van geschlafen, damit weder Ivy noch ich es tun mussten. Zur Höl e, ich wol te nicht mal mehr in ihm fahren - und aus demselben Grund hatte Ivy wahrscheinlich den Bus über die Brücke genommen, um Nicks Truck zu holen.
»Ich wol te dich fragen, ob du Hunger hast und viel eicht einen Hamburger wil st«, sagte er, »aber deine Idee gefäl t mir besser. Ich hätte Lust auf einen kleinen Trainingskampf.
Zum Auflockern. Bringt das Blut zum Fließen.«
Ich hasste es, mich schwach zu fühlen. Ich holte erschöpft Luft und richtete mich auf. »Jenks, setz dich hin wie ein Mensch. Das war putzig, als du noch zehn Zentimeter groß warst, aber jetzt sieht es blöd aus.«
Sofort stel te er seine Füße eng nebeneinander auf den Boden und sah besorgt aus. Ich pustete mir eine Strähne aus den Augen. Dann gab ich auf und rol te meinen Rol kragen nach unten. Dann war ich eben von einem Vampir gebissen worden. Viele andere auch. »Das sieht nicht viel besser aus.«
»Na, wie zur Höl e sol ich denn sitzen?«, rief er.
Ich verschränkte die Hände hinter dem Kopf, streckte mich vorsichtig und fühlte das Ziehen der Naht. Kistens Armband rutschte zu meinem El bogen. »Hast du mal gesel en, wie Kisten in der Küche herumlungert?«
Mit zögerlichen, langsamen Bewegungen, die provokativ wirkten, streckte Jenks die Beine aus. Er ließ seinen schlanken Körper nach unten gleiten, bis sein Nacken an der Banklehne lag. Dann breitete er die Arme aus, legte sie auf den Rand der Lehne und spreizte suggestiv die Beine.
Oh.. mein. . Gott. Ich errötete und setzte mich gerade hin.
»Yeah«, sagte ich schwach. »Das ist besser.« Vierundfi nfzig Kinder. Vierundfünfzig Kinder. Und wo ist nur diese Kamera, die er mir kaufen wol te?
»Gib mir einen Moment, um mich auszuruhen«, meinte ich und sah immer wieder verstohlen zu ihm rüber. »Dann können wir zum Auto gehen. Ich brauche noch ein paar Sachen, um den Dämonenzauber zu machen, aber ich bin jetzt zu müde.« Ich gab es nicht gern zu, aber eigentlich war es ja offensichtlich.
Jenks setzte sich mit einem Grunzen auf und grub in einer seiner Jackentaschen herum, um dann etwas hervorzuziehen, was in eine Serviette eingewickelt war.
»Hier«, sagte er und gab es mir. »Ivy hat schon vermutet, dass du dämlich genug bist, das Motel zu verlassen. Ich sol dir das geben.«
Verärgert öffnete ich das Paket, nur um einen ihrer Brimstone-Cookies zu finden. »Verdammt noch mal, Jenks!«, zischte ich, wickelte es wieder ein und musterte die vor-beigehenden Leute. »Wil st du mich in den Knast bringen?«
Kr schmunzelte. »Dann iss ihn und werd so die Beweise los. Disneyhure Tink, Rachel, du bist schlimmer als meine Kinder. Du brauchst es. Es ist medizinisch. Iss einfach den verdammten Cookie.«
Er fühlte sich leicht an, während ich darüber nachdachte, dass es nicht so einfach war, wie es bei
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