Band 4 - Blutpakt
Mund offen, und er schob sich an ihr vorbei in die Küche.
»Da«, sagte ich, und Jenks' Augen schossen zu der Hintertür, klar zu sehen durch die Boxen, die darum aufgestapelt waren. Dahinter standen in einer dreckig wirkenden Gasse die Autos der Angestel ten und noch weiter hinten sah man die Hauptstraße. In der Ferne glitzerte die Seeenge und sah genauso groß aus wie der See selbst.
»Bereit?«, fragte Jenks.
Ich riss meine Splat Gun aus der Tasche. »Jau. Lass uns gehen.«
»Was zur Höl e tun Sie hier hinten?«, rief eine männliche Stimme.
Ich drehte mich um. Die Augen des Mannes weiteten sich beim Anblick meiner roten Pistole, dann verengten sie sich bösartig. »Das ist mein Geschäft!«, schrie er. »Keine Paint-Bal -Arena! Raus! Raus!«
»'tschuldigung«, murmelte ich und schoss aus der Tür, als er sich mit ausgestreckten Armen in Bewegung setzte, lenks und ich rasten durch den Türrahmen und schlitterten auf einer Wel e von Adrenalin in die Gasse. Das Knal en der schweren Tür hinter uns erschütterte meinen Körper.
»Oh, schau, Jenks«, sagte ich, als wir langsamer wurden, um uns zu orientieren. »Eine Sackgasse.«
Der Wind war scharf und blies gegen die hintere Wand des Ladens. Ich hielt mit schnel en Schritten auf den Ausgang der Gasse zu, während das Blut durch meine Adern raste. Es würde die Werwölfe eine Weile kosten, aus der Einkaufsstraße und hier nach hinten zu kommen, außer sie beschlossen, den Fudge-Laden auseinander zunehmen. Aber das glaubte ich nicht. Wie ihre angeblich weit entfernten Verwandten der wilden Variante waren Werwölfe nicht aggressiv, außer sie verteidigten sich und die ihren. Aber sie waren in einer Runde gebunden - wer wusste schon, was sie tun würden.
»Ivy«, sagte ich atemlos, als wir zur Hauptstraße joggten.
Ich wusste, dass sie mich hören konnte. »Wir sind draußen, zwischen der Einkaufsstraße und - Scheiße!«, unterbrach ich mich und kam mühsam zum Stehen. Vor mir schlitterten drei Werwölfe um die Ecke.
Sie trugen khakifarbene Hosen und dazu passende Polohemden, was sie aussehen ließ, als trügen sie eine Uniform. Noch schlimmer, einer von ihnen ließ einen Seesack fal en, öffnete ihn und begann damit, seinen Kumpeln scheußlich aussehende Waffen zuzuwerfen. Ich stand wie angenagelt. Waren sie irre? Das ging weit über eine Demonstration von Stärke hinaus. Zur Höl e, sogar Vampire taten nie etwas derartiges! Zumindest nicht im hel en Tageslicht und auf einer Straße, wo jeder vorbeigehende Mensch es sehen konnte.
Einer entsicherte seine Waffe, und Jenks riss mich zurück.
Mein Mund stand immer noch offen, als wir gegen einen verrosteten Viertürer knal ten, dessen gesamter Innenraum vol er Fast-Food-Restaurant-Tüten lag.
Bret kam mit schnel en Schritten um die Ecke. Als er mich sah, lächelte er. »Wir haben sie, Sir«, sagte er in das Telefon an seinem Ohr und hielt hinter den drei Werwölfen an, die aggressiv ihre Waffen auf uns richteten. »Hinter dem Fudge-Laden. Bis auf das Heulen ist al es vorbei.«
Mein Herz raste, als ich zur Straße und den vereinzelt vorbeifahrenden Autos schaute. Das Bild des an die Wand geketteten Nick erhob sich aus meinem Unterbewusstsein.
Eiskalte Entschlossenheit verdrängte jedes andere Gefühl. Ich war nicht stark genug, um das überleben. Ich konnte mich nicht fangen lassen.
»Wil st du einen Schutzkreis errichten und auf Ivy warten, oder sol en wir uns den Weg freikämpfen, Jenks?«, fragte ich, und meine Hände an der Splat Gun fingen an, zu schwitzen.
Mit einem metal isch schleifenden Geräusch zog Jenks eine Eisenstange aus der nahe stehenden Mül tonne und schwang sie ein paarmal probeweise. Die drei Tiermenschen mit ihren Pistolen stel ten sich breitbeiniger hin. »Glaubst du, wir brauchen Ivy?«, fragte er.
»Ich wol te es nur wissen«, antwortete ich und drehte mich dann mit zitternden Armen zu den Werwölfen um. »Genau.
Als ob ihr uns erschießen würdet«, spottete ich. »Wenn wir tot sind, könnt ihr doch Nicks Aufenthaltsort nicht mehr aus uns rausprügeln.«
Bret biss die Zähne zusammen. Aus der anderen Richtung sprangen drei weitere Werwölfe in den Ausgang der Gasse, was die Gesamtzahl von sieben ergab. Ich hatte vierzehn Gute-Nacht-Tränke. Ich musste handeln, und zwar letzt.
»Unterwerft sie«, sagte Bret und blinzelte in die Sonne.
genervt schnappte er sich die Waffe aus den Händen des im nächsten stehenden Mannes. »Benutzt eure Fäuste. Ihr seid in der Überzahl,
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