Band 4 - Blutpakt
achtzig Jahre alt, als ich um ihn herumschlurfte.
»Ich kann helfen«, sagte er. Ich ließ mich in einen der scheußlichen Küchenstühle fal en, stemmte die El bogen auf den Tisch und ließ mich nach vorne fal en. Ich war müde, hungrig und sauer. Das war nicht länger eine einfache Befreiungsaktion. Nein, inzwischen musste ich die Welt vor meinem ehemaligen Freund retten und meine Mitbewohnerin vor sich selbst. Zur Höl e. Warum nicht?
Ivy hatte meine Tüten geholt. Sie stel te sie stil und offensichtlich peinlich berührt auf dem Tisch ab. Dann legte sie mit übertriebener Sorgfalt Peters Speichelabstrich vor mir ab. Jenks hatte unterdessen offensichtlich beschlossen, dass er nicht verblutete, und der Fakt, dass er sich kaum bewegte, zog meine Aufmerksamkeit auf sich.
Stehend schaute er erst auf das Artefakt, dann zu Nick. Ich nickte, weil ich verstand. Jenks hob das Artefakt langsam hoch und setzte sich in Bewegung. Ich beobachtete Nick hinter dem Vorhang meiner Haare.
Mein Magen verkrampfte sich, als klar wurde, dass Nick Jenks beobachtete, auch wenn er sich Mühe gab, es sich nicht anmerken zu lassen. Er wol te das Artefakt. Er wol te rs uns immer noch unter der Nase wegschnappen und an den Meistbietenden verscherbeln, selbst wenn das bedeutete, dass ich in den Untergrund gehen musste, um zu verhindern, dass die Werwölfe mich aufspürten und töteten. Ob oder ob nicht er es wirklich tun würde, war noch nicht klar, aber er dachte darüber nach. Hurensohn.
Die Statue mit dem Vampirblutfleck landete vor mir auf dem Tisch, und Jenks zog die Tüten näher zu sich, um sich seiner Pixie-Neugierde hinzugeben. »Katzenminze?«, fragte er, zog das Päckchen heraus und öffnete es.
»Es ist für Rex«, erklärte Ivy und klang plötzlich ausgerechnet schüchtern.
Über Jenks Gesicht huschte ein Grinsen, und er gab einen tril ernden Pfiff von sich. Sofort schoss Jax unter dem Bett heraus. »Katzenminze!«, schrie der kleine Pixie, schnappte sich eine Faust vol und verschwand wieder.
»Oh, hey! Fudge!«, rief Jenks aus, als er die kleine Packung fand, die ich gekauft hatte, um das zu ersetzen, was er verloren hatte. »Ist der für mich?«, fragte er mit leuchtenden grünen Augen.
Ich nickte und versuchte, meine Wut auf Nick zu verdrängen. Begeistert lehnte sich Jenks gegen die Arbeitsfläche und öffnete die Schachtel. Er ignorierte das Plastikmesser, brach sich ein großes Stück ab und biss gut gelaunt hinein. Ivy beobachtete ihn angewidert, und ich zuckte nur mit den Schultern. Jenks summte, während er kaute, und machte sich daran, den Rest der Tüten auszupacken. Ich war halb tot, Ivy machte sich zur Hure, um mich zu retten, aber für Jenks war al es in Ordnung, solange er Schokolade hatte.
Langsam wurde es eng in der winzigen Küche, aber ich wol te nicht, dass einer von ihnen ging. Ich fühlte mich kalt und verletzlich, und ihre Nähe half mir dabei, mich von der Art zu distanzieren, wie DeLavine sich an mich herangemacht hatte. Innerlich zitterte ich, weil ich ständig daran denken musste, was Ivy für mich tat - wohin sie wieder abglitt -, und wenn sie den Raum verließen, würden auch meine Hände anfangen zu zittern.
»Rachel?«, fragte Nick vom Rand. »Kann ich helfen?«
Ivys Haltung wurde drohend, aber ich streckte mich über den Tisch und gab ihm einen Abstrichbausch. »Ich brauche eine Probe«, sagte ich. »Es ist ein il egaler Zauber, aber ich denke mal nicht, dass dich das stört.«
Er nahm ihn mit frustriertem Gesicht entgegen und drehte sich weg, als er den Wattebausch in seinem Mund hin und her schob. Ich erinnerte mich daran, was DeLavine darüber gesagt hatte, dass so viele Leute mich gezeichnet hatten, und unterdrückte eine Wel e von Scham. Ich gehörte niemandem. Aber als ich sah, wie unfähig Nick war, zu dem Trost beizutragen, den ich bei meinen Freunden fand, fühlte ich deutlich meine Inderlander-Wurzeln.
Nick verstand es nicht. Er würde es nie verstehen. Ich war dämlich gewesen, zu glauben, dass ich mit ihm endlich etwas Dauerhaftes finden könnte, und er hatte bewiesen, wie dumm ich gewesen war, indem er kleine Stücke von mir an AI verkauft hatte.
Ich weigerte mich, ihn anzuschauen, als er mir die Probe zurückgab, wieder sicher eingewickelt in ihre Folie. Er machte Anstalten, etwas zu sagen, und ich wandte mich schnel zu Ivy. »Piscary wird es nicht stören, dass du Peter hilfst, oder?«
Dann senkte ich die Augen, um mit schwarzem Folienstift deutlich Nicks Namen auf die
Weitere Kostenlose Bücher