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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Problem.«
    Ivy zeigte mit dem Finger auf mich, ohne sich bewusst zu sein, dass ich dadurch einen frischen, langen Kratzer auf ihrem Unterarm sehen konnte, der sich von ihrem Handgelenk bis zum El bogen zog. »Vergiss es, Rachel!«
    »Es wird funktionieren«, behauptete ich. »Es ist nur ein Scherzzauber.« Fluch, eigentlich, aber warum sol te ich das jetzt ansprechen?
    Jenks setzte sich mit bleichem Gesicht auf die Bettkante.
    »Bitte mich nicht, das zu tun.«
    Nick trat nervös von einem Fuß auf den anderen und sah in seinem blauen Overal aus wie ein Automechaniker.
    Frustriert rieb ich mir die Schläfen. »Die Werwölfe werden nicht glauben, dass ich Nick damit habe abhauen lassen und wir jetzt versuchen, ihn einzufangen«, erklärte ich.
    »Besonders, wenn es dann zufäl ig einen Unfal gibt. Ich bin nicht dumm genug, mir das Artefakt von Nick klauen zu lassen, und das wissen sie.«
    Das zu sagen verschaffte mir einen kurzen Stich puren Vergnügens. Später würde er auf diesen Moment zurückschauen - wenn al es vorbei war - und wissen, dass ich ihm eine lange Nase gedreht hatte. Aber meine Nervosität kam sofort zurück, als ich wieder zu Ivy schaute.
    Ich hob Rex hoch und ließ mich auf einen Küchenstuhl plumpsen. »Es ist nichts Besonderes«, erklärte ich und überredete die Katze mit kraulenden Fingern dazu, bei mir zu bleiben. »Die Zauber sorgen dafür, dass ich sicher bin. Du kannst uns im Van folgen, und wir sagen später, dass wir mit zwei Autos auf dem Weg zum Ubergabeort waren. Wenn wir behaupten, dass Nick damit abgehauen ist, sorgt das nur dafür, dass sie ihn selbst jagen. Und viel eicht erwischen sie ihn sogar.« Nicht, dass es mir etwas bedeuten würde.
    Ivy schüttelte den Kopf. »Das ist dämlich. Ich habe bereits al es durchgeplant. Peter und Dreck-statt-Hirn tauschen die Plätze. Wir erzählen den Werwölfen, dass Nick mit dem Fokus abgehauen ist und dass Jenks wieder pixieklein geworden ist, um zu versuchen, ihn zu fangen. Jax nimmt seinen Platz auf deiner Schulter ein, und Jenks fährt, mit seinem Verkleidungszauber, »aus Versehen« den LKW über Peter, während wir versuchen ihn zu erwischen. Der Truck explodiert, die falsche Statue wird zerstört. Peter wird in die Leichenhal e oder ins Krankenhaus gefahren, wo wir ihm schlimmstenfal s den Stecker rausziehen können. Werwölfe gehen weg - wir gehen ein Bier trinken. Ich habe Stunden damit verbracht, diesen Plan zu entwickeln. Warum verbockst du ihn, Rachel?«
    Rex sprang von meinem Schoß, und seine hinteren Kral en gruben sich in meinen Schenkel. Auf dem Boden versteckte er sich dann hinter Jenks' Knöcheln. Ich stand wütend auf.
    »Ich verbocke gar nichts! Und ich werde mit Peter fahren. Ich werde ihn nicht al eine sterben lassen«, erklärte ich und sprach damit das aus, was mich wirklich beunruhigte.
    Ivy schnaubte und zog das Handtuch fester um sich. »Du bist immer al ein, wenn du stirbst, egal, ob Hunderte um dich herum sind oder nicht.«
    Die Wunde an ihrem Arm nässte, und auf ihrem weißen Handtuch entstand ein Fleck. Sie bemerkte es und lief rot an.
    Wütend wirbelte ich zu ihr herum. »Warst du jemals anwesend, wenn jemand gestorben ist?«, fragte ich zitternd.
    »Hast du jemals eine Hand gehalten, während die Stärke sie verließ? Hast du jemals die Dankbarkeit in einer Berührung gespürt, weil du da warst, als er aufhörte zu atmen? Hast du!?«
    Ivys Gesicht wurde weiß.
    »Ich bringe ihn um, Ivy! Es ist meine Entscheidung. Und ich werde dabei sein, damit ich verstehe, was es bedeutet.« Ich holte tief Luft und hasste mich selbst, als Tränen in meine Augen stiegen. »Ich muss da sein, damit ich weiß, dass es etwas Gutes war, wenn al es vorbei ist.«
    Ivy blieb völ ig unbeweglich, und plötzlich lag Mitleid, das aus Verständnis geboren wurde, in ihrem Blick. »Rachel, es tut mir leid. .«

    Ich schlang die Arme um mich und senkte den Kopf, damit ich niemanden ansehen musste. Ivy stand bewegungslos da, und das Wasser, das von ihrem Körper tropfte, hinterließ einen nassen Fleck auf dem Boden. Der Geruch des Zitronenshampoos, das sie benutzte, breitete sich aus, und die Stil e wurde unangenehm.
    Auf der anderen Seite des Raums verlagerte Nick sein Gewicht und holte Luft.
    »Halt den Rand«, knurrte Ivy und zog ihr Handtuch höher.
    »Das geht dich nichts an.« Ihr Blick wanderte zu der Naht an meinem Hals, und ich hob das Kinn. Ich war nicht an sie gebunden. Ich konnte al es tun, was mir verdammt noch mal

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