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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ich hole es dann ab, wenn wir das nächste Mal dichten Nebel haben.«
    Mir ging das Herz auf, und mir wurde warm vor Dankbarkeit. »Was ist mit Ihrem Fahrer?«
    Marshai zuckte mit den Schultern. »Er spielt mit. Wir kennen uns schon ewig.« Er kniff besorgt die Augen zusammen. »Versprechen Sie mir, dass Sie nicht versuchen, die Enge zu überqueren. Das ist zu weit.«
    Ich nickte, und er gab Jenks sein Amulett zurück. »Achten Sie auf die Fähren, die nach Mackinac Island. Besonders die Gleitboote. Sie kommen schnel . In meiner Ausrüstung ist ein weiteres Wärmeamulett, das ich für Notfäl e habe.« Er wand sich und zog seine haarlosen Brauen hoch. »Das hier klingt wie einer.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sol te. Neben mir zog Jenks den Aufkleber von seinem Wärmeamulett ab und verfütterte ihn an eine der Möwen. Sie flog kreischend davon, verfolgt von drei anderen. »Marshai«, stammelte ich. »Sie könnten Ihre Lizenz verlieren.« Im besten Fal .
    »Nein, werde ich nicht. Ich vertraue Ihnen. Sie sind kein professionel er Taucher, aber eine professionel e irgendwas, und Sie brauchen ein wenig Hilfe. Wenn Sie irgendwelche Probleme haben, lassen Sie die Ausrüstung einfach sinken und tauchen Sie auf. Mir, ahm, wäre es al erdings lieber, wenn Sie es nicht tun.« Seine braunen Augen huschten zu den Bäumen. »Irgendetwas Seltsames geht hier vor, und es gefäl t mir nicht.« Er lächelte, sah aber immer noch besorgt aus. »Ich hoffe, Sie kriegen Ihren Freund zurück.«
    Erleichterung überschwemmte mich. Gott, was für ein netter Kerl. »Danke, Marshai«, sagte ich, lehnte mich vor und stel te mich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. »Können Sie ohne Probleme Ihr Boot erreichen?«
    Er nickte verwirrt. »Ich schwimme eine Menge.
    Kinderspiel.«
    Ich erinnerte mich an meinen kurzen Ausflug in den gefrorenen Ohio und hoffte, dass er keine Probleme bekommen würde. »Ich rufe Sie an, sobald ich kann, um Ihnen zu sagen, dass es uns gut geht, und wo Ihr Zeug ist.«
    »Danke, das wäre schön. Irgendwann komme ich Sie mal besuchen, und dann werden Sie mir erzählen, worum das hier al es ging.«
    Ich fühlte, wie sich ein sabbriges Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. »Abgemacht. Aber danach muss ich Sie töten.«
    Lachend drehte er sich um, um dann zu zögern. »Ich verbrenne Ihre Karte?«
    Ich schob mein nasses Haar nach hinten und nickte.
    »Okay.« Dieses Mal hielt er nicht an. Während ich ihn beobachtete, watete er in die Gischt, tauchte in eine Wel e ein und begann mit gleichmäßigen, geschmeidigen Zügen auf sein Boot zuzuschwimmen.
    »Jetzt fühle ich mich wie James Bond«, meinte ich, und Jenks lachte.
    »In den Wald«, sagte er dann, und mit einem letzten Blick auf Marshai hielt ich auf das Unterholz zu. Das Gehen auf den glatten Steinen fiel mir schwer, und ich fühlte mich wie ein Idiot, als ich hinter ihm her stolperte. Schon nach ein paar Schritten wurde aus dem Strand dichtes Gebüsch, und ohne den Wind wurde es wärmer.
    Die ersten Blattsprösslinge des Frühlings schlössen sich hinter uns. Während wir uns unseren Weg durch die Pflanzenwelt bahnten, fragte Jenks: »Magst du ihn?«
    »Nein«, sagte ich sofort und fühlte die Anspannung einer Lüge. Wie könnte ich nicht? Er riskierte seinen Lebensunterhalt für uns, viel eicht sogar sein Leben.
    »Er ist eine Hexe«, bot Jenks an, als ob das al es wäre, was es brauchte.

    Ich spielte mit der Idee, den Ast, den ich hielt, auf ihn schnalzen zu lassen, und antwortete: »Jenks, hör auf dich zu benehmen wie meine Mutter.«
    Die Gebüsche wurden lichter, als wir uns unseren Weg ins Innere des Waldes bahnten, wo die Bäume größer wurden.
    »Ich glaube, du magst ihn«, bohrte Jenks nach. »Er hat einen guten Körper.«
    Ich atmete schnel . »Okay, ich mag ihn«, gab ich zu. »Aber es braucht mehr als einen guten Körper, Jenks. Himmel, ich habe ein bisschen Tiefgang. Du hast einen tol en Körper, und versuche ich, in deine Unterhosen zu kommen?«
    Nach diesem Kommentar wurde er rot. Als wir schließlich auf eine Lichtung durchbrachen, hielt ich an und versuchte, mich zu orientieren. »Was glaubst du überhaupt, in welcher Richtung das Lager liegt?«
    Jenks war ein besserer Kompass, und er zeigte in eine Richtung. »Wil st du laufen, bis wir in die Nähe kommen?«
    Ich nickte. Jenks trug Marshals Wärmeamulett und sah wohlig warm aus, doch für mich war es zu viel. Aber ohne fühlte ich mich schwerfäl ig und konnte nur

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