Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
Vom Netzwerk:
sie so, und es reichte ihr endgültig. »Wo ist mein Vater?«, fragte sie.
    »Simon wurde von Lucian unter Hausarrest gestellt. Ich nehme an, sie sind zusammen.«
    Ja, das nahm Callia auch an. Und ihr war ohnehin gleich, was mit den beiden war.
    Sie war viel zu wütend, um über ihren Vater nachzudenken, und hatte gewiss nicht vor, untätig zu warten. Zander sollte ja nicht glauben, er könnte sie herumschubsen.
    »Man wird dich nicht durchs Portal lassen«, sagte Isadora, als Callia sich erneut zur Tür wandte. »Die Wachen werden es dir nicht erlauben. Inzwischen hat Lucian schon Bescheid gegeben, dass sie dich zurückhalten sollen. Und die Argonauten sicher auch.«
    Callias Wut wuchs beständig. Sie drehte sich zu Isadora um. »Zur Hölle mit ihnen! Ich hocke nicht hier und warte!«
    Casey legte eine Hand auf ihren Arm, und Wärme strömte von ihr auf Callia. »Das verlangt niemand von dir.« Sie sah zur Prinzessin. »Es gibt immer einen anderen Weg.«
    Isadora spitzte wieder die Lippen.
    »Welchen anderen Weg?«, fragte Callia.
    »Die geheimen Portale«, antwortete Casey.
    Callias Blick wanderte von einer Schwester zur anderen. »Wisst ihr, wo die sind?«
    Isadora schwieg, und Callia wurde klar, dass die Prinzessin ihr nichts sagen würde.
    Das war unfassbar! Sie wurde so zornig, dass ihre Muskeln sich wie blockiert anfühlten. Isadora und sie hatten sich nie verstanden, und nun begriff Callia auch, warum. Hatte Isadora gewusst, dass der König Callias Vater war? Hatte sie gehofft, dass es nie herauskommen würde?
    »Isadora«, sagte Casey.
    Seufzend zuckte Isadora mit den Schultern. »Ich weiß nicht, wo die sind. Nicht genau zumindest. Aber ich habe einen Freund, der es weiß.«
    Callia wusste vor lauter Wut kaum ein noch aus, zwang sich aber, ruhig zu bleiben. Sie war auf die Hilfe der Prinzessin angewiesen, wie sie noch nie jemandes Hilfe gebraucht hatte. »Worauf warten wir? Gehen wir zu deinem Freund.«
    Isadora rührte sich nicht vom Fleck, und dieser tote Blick, der Callia vor Tagen im Studierzimmer des Königs aufgefallen war, als sie Isadora aufforderte, sich gegen ihren Vater zu wehren, war wieder da.
    »Dein Sohn wird nicht herrschen. Der Rat würde ihn niemals als Erben anerkennen, denn deine Mutter beging Ehebruch.« Sie machte wahrlich keinen Hehl aus ihrer Ablehnung und Verbitterung. »Es spielt keine Rolle, was irgendeine von uns sich wünscht, nicht einmal, dass du Argoleanerin bist. Alles, was zählt, sind die Regeln und die Tradition.«
    Callia hatte einige Mühe, Isadora nicht zu erwürgen. War die Prinzessin tatsächlich so herzlos, wie sie sich anhörte? Sie sprach über ihren Neffen, ihr Fleisch und Blut. Selbst wenn sie Callias Sohn nicht anerkannte, blieb er doch genau das. Während Callia mit ihrem Zorn rang, fragte sie sich, ob es dies war, was Zander tagtäglich tun musste. Doch der Gedanke verflüchtigte sich sofort wieder, und sie konzentrierte sich auf ihre neue Halbschwester.
    »Das interessiert mich jetzt alles nicht. Ich will einfach nur meinen Sohn zurück.«
    »Tja, mich schon«, entgegnete Isadora. »Der Vater deines Sohnes wird den Thronerben zeugen. Daran ist nichts mehr zu ändern, denn Zander gab dem König sein Wort. Und der König wird es sich nicht anders überlegen, nur weil endlich die Wahrheit über deine Eltern herausgekommen ist. Er wird dich anerkennen, doch die Tatsache, dass Zander der Vater deines Sohnes ist, nicht. Vergiss das nie. Keiner außer uns und den Argonauten erfährt davon.«
    Das reichte. Mehr konnte Callia nicht hinnehmen. Sie stürzte sich auf Isadora.
    »Oh, mein Gott!«, hauchte Casey, packte Callia und zog sie zurück. »Aufhören! Alle beide!«
    Isadora zuckte nicht einmal mit der Wimper. Und sie sah kein bisschen verängstigt aus, obwohl Casey ihre liebe Not hatte, Callia zurückzuhalten. »Denk doch nach, Callia. Mir gefällt die Situation genauso wenig wie dir, und ginge es nach mir, wäre nichts von all dem ein Problem. Aber weder du noch ich haben etwas zu sagen.« Sie stand wie angewurzelt da, ihr Blick hart und unlesbar. Und das allein sagte schon hinreichend darüber aus, wie oft ihre Wünsche schnöde übergangen wurden, nämlich weit häufiger, als Callia sich vorstellen konnte. Sie schien sich mit nachgerade brutaler Resignation in ihr Los zu fügen, bloßer Besitz zu sein. »Ich will dich nicht verärgern, sondern sage dir lediglich, wie es ist.«
    Obgleich sie es nicht wollte, erwärmte sich ein Teil von Callia eben genug für

Weitere Kostenlose Bücher