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Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)

Titel: Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela P. Forst
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dem er selbige vermutete. »Drei Jahre ...«, flüsterte er mehr bei sich, denn als Antwort für die Waldelfe.
    »Aber, wo bleiben meine Manieren!«, rief er plötzlich aus. Er befreite sich aus dem Griff der Elfe, die ihn immer noch am Arm festhielt, und verbeugte sich vor ihr, nun etwas vorsichtiger und weniger schwungvoll. »Mein Name ist Jacharthis, ...«, er zögerte, »Sohn von Jacilia, aus Intirana, und ich stehe zutiefst in Eurer Schuld.«
    »In meiner Schuld?«, echote Linara ungläubig. Er hatte ihr das Leben gerettet, wofür sie ihn wie einen Schwerverbrecher behandelt hatte. Und nun behauptete er, er stehe in ihrer Schuld?
    Dann fiel ihr auf, dass sie sich selbst noch nicht vorgestellt hatte.
    »Oh! Nun, man nennt mich Linara. Meine Eltern sind mir unbekannt und auch der Ort meiner Geburt. Meister Makantheo ist mein Ziehvater. Doch ich bin es wohl, die sich bei Euch bedanken und nicht zuletzt entschuldigen muss – für die Sache mit Eurem Hals.«
    Jacharthis machte eine abfällige Bewegung mit der Hand, wobei er die andere wieder an die Schnittwunde legte. Dann nickte er anerkennend. »Meister Makantheo? Nun, von ihm ausgebildet worden zu sein, ist eine Referenz, die bis jetzt noch kein Elf und schon gar keine Frau vorweisen konnte.«
    Linara riss überrascht die Augen auf. »Ihr kennt ihn?«
    Der Elf schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, nicht wirklich! Doch hat wohl jeder, der sich in Silbersee einen fähigen Schwertkämpfer nennt, schon einmal etwas von Meister Makantheo gehört. Es gibt nicht viele Menschen, die sich als ähnlich würdige Gegner präsentiert haben.«
    »Gegner?«, echote Linara. Sie war sich nicht sicher, ob sie seine Worte richtig verstand. »Habt Ihr gegen ihn gekämpft?«
    »Wäre ich dann hier?«, gab er zurück.
    »Nun, ja, das kommt darauf an …« Linara musste sich eingestehen, dass er sie vollends verwirrt hatte. Sie selbst hatte schon oft gegen Meister Makantheo gekämpft und natürlich hatte sie jedes Gefecht unbeschadet überstanden. Aber Makantheo war ihr Mentor, sie würde ihn nie als einen Gegner bezeichnen.
    »Da wir gerade über das Kämpfen sprechen ...«, riss sie Jacharthis aus ihren Grübeleien. »Ich kam nicht umhin, einen Blick auf diese fabelhaften Schwerter zu werfen, die Ihr so achtlos zu Boden fallen habt lassen. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Eure eigene Waffe eignet sich bestenfalls dazu, sie einzuschmelzen und ihr Eisen zum Beschlagen eines Ackergaules zu benutzen. Ich würde Euch daher raten, diese Zwillingsschwerter an Euch zu nehmen. So Ihr noch einmal vorhabt, mich zu verletzen, wäre dies auch in meinem Interesse. Ich würde es bevorzugen, sofort an einem sauberen Schnitt und nicht Tage später an einer Blutvergiftung zu sterben.«
     

     
    »Das ist wieder einmal typisch für dich!«, rief Sindra, als sie ihre Elfenfreundin am oberen Absatz der Treppe entdeckte. »Wir dürfen uns hier mit stinkenden Schlammbewohnern abmühen, während du dich im Alleingang vergnügst mit diesem ...« Die Kinnlade klappte ihr herunter und sie vergaß, was sie eben noch meckern wollte.
    »Ha!«, rief Imares. »Das sagt gerade die, die es sich die ganze Zeit auf dem Fußboden bequem gemacht hat, während unsereins ... oh ... ähm ... Was ... Wer ...?« Sein Blick wanderte die Stufen hinauf zu Linara und er kam ins Stottern, als auch er die Gestalt entdeckte, die hinter der Waldelfe aus der Dunkelheit hervor auf den Treppenabsatz trat.
    In diesem Moment stieg die Sonne über die östlichen Gipfel der Berge und schickte erste verzagte Strahlen durch die schmutzverklebten Scheiben der Hütte. Sie fielen auf die Treppe und den dort stehenden Elfenmann. Seine Haut schien wie aus Bronze gegossen und sein schulterlanges Haar schimmerte in dunklem Gold.
    »Das glaube ich nicht«, flüsterte Aster tonlos.
    »Vorsicht, du fängst gleich an zu sabbern«, spottete Cirano und sah die Katze verächtlich von der Seite an. Doch sie hörte ihn gar nicht.
    Linara überspielte die Verwirrung ihrer Freunde und stellte ihnen den Elfen vor, so als habe sie ihn zufällig auf den Straßen von Silbersee getroffen. Jedoch konnte sie es sich nicht verkneifen, angesichts der Gesichtsausdrücke ihrer Gefährten breit zu grinsen. Imares hatte den Mund immer noch nicht geschlossen. Sindra tanzte nervös kichernd um sie herum. Und Asters Wangen erhielten eine tiefrote Tönung, als Jacharthis sich zum Gruß vor ihr in höfischem Stil verbeugte. Nur Cirano trat erwartungsgemäß einen

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