Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
den ich brauche.«
    »Ja?«
    Der Wirt lehnte sich vertraulich über die Theke. »Graf Vordarians Burschen geben fette Belohnungen, drunten beim Sicherheitsdienst, für bestimmte Informationen. Nun, normalerweise würde ich mich nicht mit dem Sicherheitsdienst einlassen, egal, wer ihn gerade dirigiert in dieser Woche, aber da gibt es einen komischen Kerl weiter unten in der Straße, der hat dort ein Zimmer gemietet und bleibt immer da drin, außer wenn er Essen holt, mehr Essen, als ein einzelner Mann verputzen kann … er hat noch jemanden mit sich in seinem Zimmer, jemanden, den keiner sieht. Und er ist ganz sicher keiner von uns. Ich werde den Gedanken nicht los, dass er vielleicht … jemandem etwas wert sein dürfte, oder?«
    Bothari runzelte nachdenklich die Stirn: »Könnte gefährlich sein. Wenn Admiral Vorkosigan wieder die Stadt übernimmt, dann werden sie ziemlich eifrig nach der kleinen Liste mit den Informanten suchen. Und du hast eine Adresse.«
    »Aber du scheinst keine zu haben. Wenn du das vorbringen würdest, dann könnte ich dir einen Anteil von zehn Prozent geben. Ich denke, der ist ein großes Tier, der Bursche. Er hat sicher Angst.«
    Bothari schüttelte den Kopf. »Ich war draußen auf dem Land und bin jetzt hierher gekommen – könnt ihr es nicht riechen, in der Stadt? Niederlage, Mann. Vordarians Leute schauen für mich total krank aus. Ich würde wirklich gründlich nachdenken über diese Liste, wenn ich du wäre.«
    Der Wirt presste enttäuscht die Lippen zusammen. »So oder so, die günstige Gelegenheit wird nicht bleiben.«
    Cordelia zog Bothari zu sich und flüsterte ihm ins Ohr: »Spielen Sie mit. Finden Sie heraus, wer das ist. Könnte ein Verbündeter sein.« Sie dachte einen Augenblick nach und fügte dann hinzu: »Fordern Sie fünfzig Prozent.«
    Bothari richtete sich auf und nickte. »Fifty-fifty«, sagte er zum Wirt, »für das Risiko.«
    Der Wirt blickte finster, aber respektvoll auf Cordelia. Zögernd sagte er: »Fünfzig Prozent von etwas ist wahrscheinlich besser als hundert Prozent von nichts.«
    »Kannst du mir den Kerl mal zeigen?«, fragte Bothari.
    »Vielleicht.«
    »Hier, Frau«, Bothari legte die Packungen mit den Lebensmitteln in Cordelias Arme, »bring das rauf ins Zimmer.«
    Cordelia räusperte sich und versuchte den Akzent der Bergbewohner nachzuahmen: »Du solltest vorsichtig sein. Der Stadtmensch wird dich ausnehmen.«
    Bothari grinste dem Wirt verschwörerisch zu. »Ach, der würde es nicht wagen und einen alten Kommiss-Stiefel betrügen. Mehr als einmal.«
    Der Wirt lächelte nervös zurück.
    Cordelia döste unbehaglich vor sich hin und schrak hoch, als Bothari in ihr kleines Zimmer zurückkehrte. Er überprüfte den Gang sorgfältig, bevor er die Tür hinter sich schloss. Er schaute grimmig drein.
    »Also, Sergeant? Was haben Sie herausgefunden?« Was war, wenn sich herausstellte, dass der andere Untergetauchte jemand strategisch so wichtiger war wie etwa Admiral Kanzian? Der Gedanke erschreckte sie.
    Wie konnte sie einer Ablenkung von ihrer persönlichen Mission noch widerstehen, wenn es allzu kristallklar um etwas größeres Gutes ginge …
    Kou auf einer Bettdecke auf dem Boden und Drou auf der anderen Bettstatt blinzelten verschlafen und richteten sich auf ihren Ellbogen auf, um Botharis Bericht zu hören.
    »Es ist Lord Vorpatril. Und auch Lady Vorpatril.«
    »O nein!« Cordelia setzte sich kerzengerade auf. »Sind Sie sicher?«
    »O ja!«
    Kou kratzte sich am Kopf, seine Haare waren vom Schlaf zerzaust.
    »Haben Sie Kontakt mit ihnen aufgenommen?«
    »Noch nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Es ist Lady Vorkosigans Entscheidung. Ob wir von unserer ursprünglichen Mission abweichen.«
    Und zu denken, dass sie das Kommando gewollt hatte. »Scheint es ihnen gut zu gehen?«
    »Sie sind am Leben und verhalten sich ruhig. Aber – der Kerl da unten kann nicht der einzige sein, dem sie aufgefallen sind. Ich habe ihn einstweilen gebremst, aber jemand anderer könnte jederzeit scharf auf die Belohnung werden.«
    »Gibt es ein Anzeichen für das Baby?«
    Er schüttelte den Kopf: »Sie hat es noch nicht bekommen.«
    »Es ist schon spät! Sie hätte es schon vor mehr als zwei Wochen bekommen sollen. Wie scheußlich!« Sie dachte einen Augenblick nach.
    »Glauben Sie, wir könnten aus der Stadt zusammen entkommen?«
    »Je mehr Leute in einer Sache, desto auffälliger«, sagte Bothari langsam. »Und ich habe einen Blick auf Lady Vorpatril werfen können. Sie ist wirklich

Weitere Kostenlose Bücher