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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Cordelia amüsiert an.
    Henri schaute sie unwillkürlich von oben bis unten an, als ob er plötzlich erwartete, Antennen zu entdecken, die aus ihrem Kopf wuchsen.
    »Die betanischen Erfahrungen deuten darauf hin, dass es nicht so sehr darauf ankommt, wie man hierher gelangt, sondern allein darauf, was man nach seiner Ankunft macht.«
    »Wirklich?« Er runzelte nachdenklich die Stirn. »Und Sie sind frei von genetischen Defekten?«
    »Ist mir bescheinigt«, bestätigte Cordelia.
    »Wir brauchen diese Technologie.« Er seufzte und begann, seine Sachen wieder einzupacken. »Es geht ihr gut, Sie können sie wieder anziehen«, fügte er zu Frau Hysopi gewandt hinzu.
    Bothari baute sich schließlich vor dem Kinderbett auf und blickte hinein, mit tiefen Falten zwischen den Augen. Er berührte das Kind nur einmal, mit einem Finger an der Wange, dann rieb er den Finger an seinem Daumen, als wolle er seine Nervenfunktion prüfen. Frau Hysopi beobachtete ihn von der Seite, sagte aber nichts. Während Bothari noch blieb, um Frau Hysopi die monatlichen Ausgaben zu begleichen, schlenderten Cordelia und Dr. Henri zum See hinunter. Droushnakovi folgte ihnen.
    »Als diese siebzehn escobaranischen Uterusreplikatoren im Kaiserlichen Militärkrankenhaus ankamen«, sagte Henri, »zu uns aus dem Kriegsgebiet geschickt, da war ich echt erschrocken. Warum sollte man diese unerwünschten Föten retten, und noch dazu zu solchen Kosten? Warum hat man sie ausgerechnet an meine Abteilung abgeschoben? Inzwischen halte ich sehr viel davon, Mylady. Ich habe sogar an eine Anwendung gedacht, ein technologisches Nebenprodukt, für Verbrennungspatienten. Jetzt arbeite ich daran, die Zustimmung zu dem Projekt traf vor genau einer Woche ein.« Seine Augen funkelten vor Eifer, als er seine Theorie darlegte, die sich vernünftig anhörte, soweit Cordelia die Prinzipien verstand.
    »Meine Mutter ist Ingenieurin für medizinische Geräte im Silica-Hospital«, erklärte sie Henri, als er innehielt, um Atem zu schöpfen und Zustimmung zu ernten. »Sie arbeitet ständig an dieser Art von Anwendung.« Henri intensivierte daraufhin seine technischen Ausführungen.
    Cordelia grüßte zwei Frauen auf der Straße mit Namen und stellte sie Dr. Henri vor.
    »Sie sind die Ehefrauen von zwei geschworenen Gefolgsleuten von Graf Piotr«, erklärte sie, als sie weitergingen.
    »Eigentlich müssten die doch in der Hauptstadt leben wollen, sollte man annehmen.«
    »Einige leben dort, einige bleiben hier. Es scheint von ihrer Neigung abzuhängen. Die Lebenskosten sind hier draußen viel niedriger, und diese Burschen sind nicht so gut bezahlt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Einige von den Landbewohnern trauen dem Leben in der Stadt nicht, sie scheinen zu denken, dass es hier sauberer ist.« Sie musste kurz grinsen. »Einer der Kerle hat an jedem Standort eine Frau. Keiner seiner Kameraden hat ihn bis jetzt verpfiffen. Der Haufen hält zusammen.«
    Henris Augenbrauen hoben sich: »Wie hübsch für ihn.«
    »Eigentlich nicht. Er ist immer knapp bei Kasse und sieht immer sorgengeplagt aus. Aber er kann sich nicht entscheiden, welche Frau er aufgeben soll. Anscheinend liebt er wirklich beide.«
    An der Bootsanlegestelle sahen sie einen alten Mann herumwerkeln. Als Dr. Henri zu ihm ging und sich bei ihm nach der Möglichkeit erkundigte, ein Boot zu mieten, trat Droushnakovi zu Cordelia und sprach sie leise an.
    Sie schaute verwirrt drein. »Mylady … wie in der Welt ist Sergeant Bothari zu einem Baby gekommen? Er ist doch nicht verheiratet, oder?«
    »Glauben Sie, der Storch hat die Kleine gebracht?«, sagte Cordelia leichthin.
    »Nein.«
    Nach ihrem Stirnrunzeln zu schließen schien Drou diese Frivolität nicht zu billigen. Cordelia konnte es ihr nicht übelnehmen. Sie seufzte. Wie kann ich mich da bloß herauswinden? »Aber so war es fast. Ihr Uterusreplikator wurde mit einem Schnellkurier aus Escobar gebracht, nach dem Krieg. Sie hat ihre vorgeburtliche Zeit in einem Labor im Kaiserlichen Militärkrankenhaus vollendet, unter der Aufsicht von Dr. Henri.«
    »Ist sie wirklich Botharis Kind?«
    »O ja, genetisch bestätigt. Auf diese Weise identifizierte man …« Cordelia brach den Satz mittendrin ab. Jetzt vorsichtig …
    »Aber war da nicht die Rede von siebzehn Replikatoren? Und wie kam das Baby in den Replikator? War … war es ein Experiment?«
    »Plazentaübertragung. Eine schwierige Operation, selbst nach galaktischen Maßstäben, aber kein Experiment mehr. Schauen

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