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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sie«, Cordelia hielt inne und überlegte schnell, »ich werde Ihnen die Wahrheit sagen.« Aber nicht die ganze Wahrheit. »Die kleine Elena ist die Tochter von Bothari und einer jungen escobaranischen Offizierin namens Elena Visconti. Bothari … liebte sie … sehr. Aber nach dem Krieg wollte sie nicht mit ihm nach Barrayar kommen. Das Kind wurde gezeugt, hm … auf barrayaranische Weise, und später in den Replikator übertragen, als sie sich trennten. Es gab einige ähnliche Fälle. Die Replikatoren wurden alle an das Kaiserliche Militärkrankenhaus geschickt, das mehr über diese Technologie lernen wollte. Bothari befand sich in … medizinischer Behandlung, ziemlich lange Zeit, nach dem Krieg. Aber als er entlassen wurde und sie aus dem Replikator kam, übernahm er das Sorgerecht für sie.«
    »Nahmen die anderen auch ihre Babies?«
    »Die meisten anderen Väter waren damals schon tot. Die Kinder kamen in das Waisenhaus der Kaiserlichen Armee.«
    Das also war die offizielle Version, ganz korrekt und schlüssig.
    »Oh.« Drou blickte mit gerunzelter Stirn auf ihre Füße. »Das ist überhaupt nicht … es ist schwer, sich Bothari vorzustellen … Um ganz ehrlich zu sein«, sagte sie in einem Anfall von Offenheit, »ich glaube nicht, dass ich auch nur eine Katze der Obhut von Bothari anvertrauen würde. Kommt er Ihnen nicht ein bisschen seltsam vor?«
    »Aral und ich haben ein Auge auf ihn. Bothari macht sich bis jetzt sehr gut, glaube ich. Er hat Frau Hysopi auf eigene Faust gefunden, und er stellt sicher, dass sie alles bekommt, was sie braucht. Hat Bothari – das heißt, sind Sie wegen Bothari beunruhigt?«
    Droushnakovi schaute Cordelia an, als bezweifelte sie die Ernsthaftigkeit ihrer Worte. »Er ist so groß. Und hässlich. Und er … führt an manchen Tagen Selbstgespräche. Und er ist so oft krank, tagelang, wo er dann nicht aus dem Bett kommt, aber er hat dann kein Fieber oder so etwas. Der Kommandant von Graf Piotrs Leuten meint, er sei ein Simulant.«
    »Er simuliert nicht. Aber es ist gut, dass Sie das erwähnen, ich werde Aral sagen, er soll mit dem Kommandanten reden und die Sache klären.«
    »Aber haben Sie denn überhaupt keine Angst vor ihm? Zumindest an seinen schlechten Tagen?«
    »Ich könnte über Bothari weinen«, sagte Cordelia langsam, »aber ich habe keine Angst vor ihm. Nicht an den schlechten Tagen, und nicht an anderen Tagen. Und auch Sie sollten keine Angst vor ihm haben. Es wäre … es wäre eine schlimme Beleidigung für ihn.«
    »Tut mir leid.« Droushnakovi scharrte mit ihrem Schuh über den Kies.
    »Es ist eine traurige Geschichte. Kein Wunder, dass er nicht über den Escobar-Krieg redet.«
    »Ja, ich wäre Ihnen … dankbar, wenn Sie nie die Rede darauf bringen. Für ihn ist das sehr schmerzlich.«
     
    Ein kurzer Sprung mit dem Leichtflieger von dem Dorf über eine Landzunge des Sees brachte sie zum Landgut der Vorkosigans. Vor einem Jahrhundert war das Haus ein vorgeschobener Wachposten des Forts auf der Landzunge gewesen. Die moderne Waffentechnik hatte oberirdische Befestigungen überflüssig gemacht, und die alten Steingebäude waren einer friedlicheren Nutzung zugeführt worden. Dr. Henri hatte offensichtlich mehr Pracht erwartet, denn er sagte: »Es ist kleiner, als ich erwartet habe.«
    Piotrs Haushälterin hatte für sie auf einer mit Blumen geschmückten Terrasse am Südende des Hauses bei der Küche ein hübsches Mittagessen vorbereitet. Während sie die Gäste dorthin führte, nahm Cordelia Graf Piotr beiseite.
    »Danke, dass wir hier bei dir einfallen durften.«
    »Bei mir einfallen, also wirklich! Das ist dein Haus, meine Liebe. Du kannst hier ganz nach Belieben alle Freunde einladen, die du möchtest. Dies ist das erste Mal, dass du es getan hast, verstehst du?« Er blieb mit ihr in der Tür stehen. »Weißt du, als meine Mutter meinen Vater heiratete, da hat sie Palais Vorkosigan völlig umdekoriert. Meine Frau tat das gleiche zu ihrer Zeit. Aral hat so spät geheiratet, dass ich fürchte, eine Renovierung ist schon längst überfällig. Würdest du nicht … auch mögen?«
    Aber es ist dein Haus, dachte Cordelia hilflos, nicht einmal das von Aral, wirklich …
    »Du bist so leicht bei uns gelandet, dass man fast fürchtet, du wirst wieder wegfliegen.« Piotr lachte leise, aber in seinen Augen war Besorgnis zu lesen.
    Cordelia klopfte auf ihren sich rundenden Bauch. »Oh, ich bin jetzt durchaus schwer auf dem Boden, Herr Graf.« Sie zögerte. »Um die Wahrheit

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