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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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versteifte sich. »Kommandanthauptmann, ich sehe an ihrem Quartier und Ihrem Verhalten, daß Sie die Lebensart des Kombinats verstehen. Sie sollten wissen, daß ich Ihre Privatsphäre respektiere und nicht von Ihnen erwarte, ein Geständnis abzulegen wie in einem billigen Holodrama. Es ehrt mich, daß Sie mit mir sprechen möchten, aber ich fürchte, ich bin als Bote an die ISA höchst ungeeignet.«
In Christians Augen blitzte der Schalk. »Das glaube ich nicht, Shin Yodama von der Kuroi Kiri. Ich glaube, ich kann darauf vertrauen, daß Sie falschen Gerüchten entgegenwirken.«
Während er das sagte, öffnete Chris den Gürtel seines Kimonos und zog den linken Arm aus dem Ärmel. Er legte die linke Seite seines Oberkörpers frei und ließ eine leuchtend eingefärbte Tätowierung sehen, die vom Schlüsselbein bis zum Nabel und zur Mitte des Unterarms reichte. Die sehr stilisierte, aber noch immer erkennbare und wunderschön ausgeführte Zeichnung zeigte einen schwarzroten Wolfshund im tödlichen Zweikampf mit einem blaugrünen Drachen. Beide Tiere hatten in einem Yin-Yang-Motiv, das die Gleichheit und Notwendigkeit der Gegensätze ausdrückte, ihre Zähne in die Kehle des anderen geschlagen. Aus ihren Wunden tropfte Blut und formte die Umrisse eines Mannes. Er war von Sternen umgeben, und in seinen Händen hielt er ein Schwert und eine Pistole.
»Ich bin Christian Kell von der Ryuno-Inu-Gumi von Murchison. Ich glaube als Yakuza können wir einander vertrauen.«
Yakuza? Ein Kell? Shin erwischte sich dabei, wie er seinen Gastgeber anstarrte, und senkte auf der Stelle den Blick. »Sumimasen, Keiru-san. Vergebt mein Starren. Ich hatte keine Ahnung, da ich Sie in einer Kühlweste gesehen habe.«
»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Yodamasan. Ich weiß, daß es ein Schock für Sie sein muß.« Chris grinste breit. »Sie wirkten kaum weniger überrascht als mein Onkel Morgan, als er meine Tätowierung vor fast zehn Jahren zum erstenmal sah.«
Shin schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen. »Die Gerüchte, nach denen Sie im Kombinat aufwuchsen, stimmen also?«
Chris zuckte die Schultern und nippte an seinem Sake. »Mehr oder weniger. Mein Vater war Patrick Kell, und ich wurde etwa sechs Monate vor seinem Tod auf Murchison geboren. Soweit ich weiß, hat er nie etwas von mir gewußt. Ich glaube, meine Mutter wollte es ihm bei seinem letzten Besuch sagen, aber sie befürchtete, er könne sich zur Ruhe setzen, wenn er von seinem Kind erfuhr. Sie glaubte, das hätte ihn langsam aber sicher umgebracht und sie gefangengehalten, also sagte sie ihm nichts davon.
Meine Mutter verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Künstlerin, hatte aber Verbindungen zur YakuzaGemeinschaft in Akumashima. Wenn sie den Planeten verließ, blieb ich in der Obhut einer Yakuza-Familie. Als ich älter wurde, begleitete ich sie auf ihren Reisen, aber nach dem Krieg von 3039 sind wir nicht weit gekommen.«
Shin kniff die braunen Augen zusammen. »Murchison wurde in diesem Krieg vom Vereinigten Commonwealth eingenommen.«
»Ja, und die Besatzungstruppen schnitten alle Routen ab, die meine Mutter benutzt hatte, um zu kommen und gehen, wie es ihr beliebte. Ich habe keinen Zweifel daran, daß dieser Verlust der Freiheit sie schließlich umbrachte. Tatsächlich wurde sie nicht lange nach der Eroberung Murchisons krank. Aber ohne die Besatzer hätte ich meinen Heimatplaneten nie verlassen. Sehen Sie, Mutter erzählte mir nichts über die wahre Identität meines Vaters. Sie glaubte, wenn Patrick von mir gewußt hätte, hätte er sich zur Ruhe gesetzt und wäre nicht auf Styx ums Leben gekommen. Als Murchison Teil des Commonwealth wurde, gehörten zur Indoktrination der Bevölkerung auch zahllose Dokumentarholos und Dokudramas, die das Steiner-Davion-Erbe glorifizierten. Das, und die Tatsache, daß ich mehr und mehr meinem Vater zu ähneln begann, brachte sie dazu, mich fortzuschicken. Dann starb sie.«
Shin sah bedrückt zu Boden. »Ihr Verlust schmerzt mich.«
»Domo arigato.« Chris kaute einen Moment auf seiner Unterlippe. »So sehr mich ihr Tod auch schmerzte, ich verüble ihr nicht, daß sie mich fortsandte. Als ich ihre Sachen durchsah, entdeckte ich ihre Tagebücher, und so erfuhr ich endlich von meinem Vater. Ich brauchte nicht lange zu suchen. Nach meiner Abreise formulierte sie alle Einträge als Briefe an ihn.
Ich entschied mich, Morgan Kell zu suchen. Die Ryuno-Inu-Gumi konnten mich ins All schmuggeln. Ich fand meinen Onkel auf Arboris,

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