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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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der seltenen Gelegenheiten gewesen, bei denen ein Tech in Hörweite der Feldagenten einen Fehler gemacht hatte, und die Agenten dachten gar nicht daran, das jemanden vergessen zu lassen. Deshalb freuten sie sich jedesmal tierisch, wenn bei einer ihrer Datenabrufaktionen der Schreihals wieder auftauchte.
    In dieser Nacht sollte ihnen ihr inoffizielles Maskottchen allerdings einen bösen Streich spielen. Im Kampf mit seinen privaten Dämonen hob der Schreihals einen Stein von der Straße auf und schleuderte ihn mit aller Kraft auf das Versteck des Antichristen. Er wußte nicht, daß Herzog Ryan Steiner dort wohnte, aber hätte er es gewußt, hätte ihm der Schreihals mit Freuden den Titel Antichrist verliehen. Für ihn stellte das Haus nur etwas Besonderes in dieser Nachbarschaft dar, und in einem klaren Moment erkannte er, daß es eine zerschmetterte Fensterscheibe auf die Stufe der übrigen Bauruinen dieser Straße herabzerren würde.
    Der Stein durchschlug das Fenster, über das die Agenten ihre Daten bezogen. Die Männer erstarrten, und es dauerte ein paar Sekunden, bis einer von ihnen die Geistesgegenwart hatte, auf der Pfeife zu blasen, um die Datenübertragung abzubrechen. Das Mikrofon im Innern des Büros nahm das Pfeifen auf, und die Überspielung wurde unterbrochen, aber der Zwischenfall hatte volle zehn Minuten Audiodaten unwiederbringlich gelöscht.
    Das GS nahm den Verlust von zehn Sekunden komprimierter Daten nicht weiter tragisch. Es sollte noch anderthalb Wochen dauern, bevor irgend jemand auch nur erraten konnte, was in dieser zehnminütigen Lücke behandelt worden war, und bis jemand die Lücke mit Galen Cox’ Ermordung in Zusammenhang brachte, sollten noch einmal vierundzwanzig Stunden verstreichen. Zu diesem Zeitpunkt wäre die Information, die das Attentat hätte verhindern können, noch bevor es in Gang gesetzt wurde, etwa so nützlich gewesen wie die Mitteilung, daß das Stalltor offenstand, zehn Minuten nachdem alle Pferde das Weite gesucht hatten.
    Sven Newmarks Vorsicht lieferte eine zweite Chance, Galens Leben zu retten. Newmark ging davon aus, daß der DavionGeheimdienst Spione im Steiner-Haushalt untergebracht hatte und sämtliche Kommunikationsverbindungen abhörte. Deshalb verließ er das Haus, um sich mit dem Vermittler in Verbindung zu setzen, den er brauchte, um Galens Ermordung in die Wege zu leiten. Während die Gläser alle Fenster mit kugelsicheren Scheiben ausstatteten, ging er zur nächsten U-Bahnstation. Unterwegs sah er sich einige Male nach Verfolgern um. Erst als er sicher war, nicht beobachtet zu werden, steuerte er auf eine Reihe öffentliche Visiphone zu und rief eine bestimmte Nummer an.
    Newmark legte die Hand auf das Kameraobjektiv, um nicht erkannt zu werden. »Guten Morgen. Ich möchte den Floristen sprechen.«
Der Asiate auf dem Bildschirm nickte. »Er ist gerade nicht hier. Kann ich ihm etwas ausrichten?«
»Er möchte il Capo nach dem Titelkampf ein Bukett zukommen lassen.« Newmark sprach bewußt emotionslos und ließ sich nicht anmerken, daß er gerade den Tod eines Menschen bestellt hatte. II Capo war Ryans Deckname für Galen Cox. Dessen Dienstrang, Kommandant, hätte auf italienisch eigentlich il Commandante geheißen, aber il Capo bedeutete in etwa dasselbe, und Ryan gefiel der Unterton dieser Bezeichnung, der Cox wie einen Kriminellen erscheinen ließ. Sergej Chou, dessen Leute Katrina und Galen bereits für Ryan beschatteten, verstand die Anspielung und hatte den Decknamen selbst schon in mehreren Berichten benutzt.
»Verstanden. Das macht fünftausend Credits.«
»In Ordnung. Die Bezahlung läuft über das Moonbeam-Konto.« Moonbeam war eine der zwölf Briefkastenfirmen, die Ryan ausschließlich für solche Zahlungen unterhielt. Chous ComputerTechs würden in das Firmenkonto einbrechen und den Betrag abzweigen. Auf diese Weise konnte Ryan jede Verbindung mit dem Verbrechen abstreiten, falls das Geld irgendwie zu ihm zurückverfolgt wurde.
Newmark unterbrach die Leitung und kehrte ins Haus zurück. Chous Anschluß wurde von der städtischen Polizei abgehört, und eine Aufzeichnung des Gespräches gelangte in deren Computersystem, wo sie auf bestimmte Schlüsselworte hin gefiltert wurde. Die FloristenAnspielung fiel durch die Maschen des Suchrasters, aber der Begriff »il Capo« wurde gerade wegen der Anspielung auf krimininelle Aktivitäten, die Ryan so gefiel, aufgegriffen.
Die Maschine leitete die Aufzeichnung und den Auswertungsbericht weiter an das

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