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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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sanft.
Und dann kamen die Tränen.
    Der Arzt kam und ging, absolvierte die Formalitäten. Dann kamen die anderen: jung, in schwarzen Anzügen, in ihre berufsmäßige Ernsthaftigkeit gehüllt wie in einen Mantel. Samantha folgte ihnen in den Ort. Grendel verfolgte ihr schwarzes Fahrzeug wie ein Raubtier auf den Fersen einer trägen Beute. Vom Parkplatz aus sah sie hilflos zu, wie sie Pop-Pops mit einem Laken abgedeckten Leichnam ins Bestattungsinstitut trugen. Sie konnte ihnen nicht folgen, jetzt nicht. Als die schwere Tür sich hinter ihnen schloß, hallte der Schlag wie eine Totenglocke durch ihren Geist.
    Die Zeremonie fand am nächsten Tag statt, einem Montag. Wie Pop-Pop gesagt hatte, waren alle Vorbereitungen bereits getroffen. (Auf gewisse Weise fand Sam das traurig: Sie hätte es vorgezogen, irgendwie an diesen letzten Schritten beteiligt zu sein. Aber gleichzeitig begrüßte ein Teil von ihr die Ruhezeit, die ihr gestattete, den Trauerprozeß seinen Anfang nehmen zu lassen.) Die Trauerandacht fand in kleinem Kreis statt: Sam, Sid Warner und - zu Samanthas Überraschung - Maggie Braslins. Zuerst war Sam verwirrt. Hatte jemand wie Jim Dooley nicht eine größere, besser besuchte Beerdigung verdient, damit seine Freunde ihm Lebewohl sagen konnten? Aber später verstand sie, daß sie sich bereits auf eine Weise von Pop-Pop verabschiedet hatten, die ihm sehr viel mehr bedeutet hatte als irgendeine religiöse Zeremonie, an die er nie wirklich geglaubt hatte. Aber eine Totenwache hätte zu dem Stil gepaßt, in dem er gelebt hatte, dachte sie. Eine traditionelle Wake im irischen Stil, auf der seine Freunde ein Glas Whiskey auf sein Angedenken trinken konnten. Aber wenn er eine Totenwache gewollt hätte, dann hätte er eine arrangiert. Vielleicht war es besser für seine Freunde, sich auf ihre Art von ihm zu verabschieden, statt einen bestimmten Rahmen von jemand aufgezwungen zu bekommen, der selbst nicht mehr teilnehmen konnte.
    Samantha und Maggie saßen nebeneinander in der kleinen Begräbniskapelle, und die ältere Frau schniefte leise, während der Bestatter seine leeren Wendungen herunterbetete. Simon Warner saß allein in einer der hinteren Reihen, die silberne Mähne in erstaunlichem Kontrast zu seinem schwarzen Anzug. Sein Gesicht wirkte ausdruckslos, sein Blick bedeckt, aber Sam konnte die Trauer hinter dieser unnachgiebigen Fassade spüren. Seine Selbstbeherrschung schuf eine Art Abwehrzone um ihn herum - zumindest erschien es Sam so - eine Barriere, die zu durchbrechen sie kein Bedürfnis verspürte. Hätte sie ihn nicht an jenem zweiten Tag in Pop-Pops Zimmer getroffen, hätte sie ihn jetzt für gefühllos und abweisend gehalten. Aber so wußte sie, daß die Wahrheit unendlich komplexer war.
    Schließlich teilte sich der Vorhang an der Stirnwand des Raumes, und unter den süßlichen Klängen falscher Engelschöre glitt der Sarg in das Krematorium. Der Vorhang schob sich zurück vor die Tür, und es war vorbei. Sid Warner war bereits fort, als Sam dem Bestatter die Hand geschüttelt hatte - sie verspürte keinerlei Bedürfnis, den Mann zu berühren oder sich seine öligen Beileidsbezeugungen anzuhören, aber sie akzeptierte die Notwendigkeit, bestimmte Höflichkeitsformen einzuhalten. Sie seufzte. Es war schon seltsam: Sie kannte Simon Warner kaum, aber sie konnte das Gefühl der... Seelenverwandtschaft schien das einzig treffende Wort dafür zu sein... nicht abschütteln, das sie wenige Tage zuvor in Jim Dooleys Krankenzimmer empfunden hatte. Es wäre schön gewesen, noch einmal mit dem älteren Mann zu reden.
    Aber es gibt Wichtigeres , rief sie sich zur Ordnung, mit einem letzten traurigen Blick auf den geschlossenen Vorhang und das leere Sarggestell.
    Sie sah Sid Warner aber noch am selben Tag wieder: im Wartezimmer vor dem Büro des Bestatters, als Sam zurückkehrte, um Pop-Pops Überreste abzuholen. Er stand auf, als sie eintrat, und warf ihr ein Lächeln zu, das den Raum zu erleuchten schien.
    »Samantha.«
»Sam«, korrigierte sie unwillkürlich. Dann: »Was machen Sie hier? Ich dachte, Sie wären schon...« - sie zuckte die Achseln - »... na ja, wohin immer Sie müssen.« Sie sah ein schiefes Lächeln auf das Gesicht des Piloten treten und fügte hastig hinzu: »Nicht, daß ich Sie nicht gerne sehe oder so.«
Das ließ ihn eine Augenbraue hochziehen. »Vor dreißig Jahren hätte mich so ein Satz im Kreis rennen und eine Tragfläche nachziehen lassen«, lachte er. »Ach was, noch vor zwanzig

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