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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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›Verwaltungsaspekte‹ ihres Lebens, Rechnungen und dergleichen, in Ordnung zu bringen. Sie hatte ihre grandiosen Pläne, ihr Leben effizienter zu gestalten, jedoch nie wirklich durchgezogen. Gelegentlich pinnte sie eine Telefonrechnung oder einen Strafzettel an das Brett, als Zahlungserinnerung, aber ganz gleich, ob die Rechnung in voller Sicht an der Wand hing oder irgendwo in den Schubladen versteckt war, an der Wahrscheinlichkeit, daß Sam sie vergaß, änderte sich nichts. (Manche von uns haben einfach von Natur aus Bedarf für eine Sekretärin, dachte sie grinsend.)
Jetzt leerte sie die Pinnwand - eine längst überholte Erinnerung, die KFZ-Versicherung zu erneuern, und zwei Bilder, die sie aus Reisezeitschriften ausgeschnitten hatte - und brachte die frisch beschrifteten Karteikarten an. Sie unternahm keinerlei Versuch, sie zu sortieren, sondern pinnte sie einfach nur an die Wand, um sie alle im Blick zu haben. Dann trat sie einen Schritt zurück und betrachtete das Ergebnis ihrer Arbeit.
Okay, dachte sie. Sehen wir mal, was wir da haben. Sie trat wieder an das Brett und steckte die Karten um. Der Einbrecher und die Weigerung des Polizisten zuzugeben, daß er den Fluchtwagen gesehen hatte - da muß es eine Verbindung geben. So. Was ist mit dem verschwundenen Buch?
Nein, entschied sie, da war keine direkte Verbindung zu erkennen. Sie hatte den Einbrecher aufgeschreckt, bevor er die Gelegenheit gehabt haben konnte, die Memoiren zu finden und mit ihnen zu fliehen. Es sei denn, das Buch befand sich gar nicht im Obergeschoß, fügte sie hinzu, und er hatte es bereits eingepackt, bevor er hochgekommen war.
Oder vielleicht war dies ja auch nicht sein erster Besuch im Haus ihres Großvaters gewesen. In dem Fall stellte sich allerdings die Frage, was, zum Teufel, er ein zweites Mal am Ort seines Verbrechens wollte. Worauf hätte er es noch abgesehen haben können? Vielleicht auf Pop-Pops Erinnerungsstücke? Oder nur auf einen Teil davon? Das seltsame fotorealistische Bild der unirdischen Landschaft drängte sich unaufgefordert vor ihr inneres Auge. Wieso denke ich daran gerade jetzt? fragte sie sich. Könnte das irgendeine Bedeutung haben, die mir noch entgeht?
Sie schrieb eine neue Karte, plazierte sie aber zunächst abseits von den anderen. Darüber weiß ich einfach noch zu wenig.
Gab es irgendeine Verbindung zwischen den seltsamen Ereignissen und dem scheinbar endlosen Strom von Besuchern bei Pop-Pop in dessen letzten Tagen? Sie hatte schon früher den Gedanken gehabt, einer von ihnen hätte die Memoiren entwendet haben können. Aber warum? Das größte Rätsel hier war das Motiv.
Ach, zum Teufel damit. Sie seufzte. Es war schön und gut, das Rätsel alleine lösen zu wollen, aber im Grunde drehten sich ihre Räder hier doch im Leerlauf. Sie brauchte jemanden, mit dem sie diskutieren konnte - jemanden, der Jim Dooley, Sr., ebenso gut kannte wie sie, wenn nicht besser. Sie zog die Brieftasche vor und holte das Stück Papier heraus, das Simon Warner ihr im Wartezimmer des Bestatters gegeben hatte. Die Tinte war etwas verschmiert, die Telefonnummer aber noch lesbar. Vorwahl 303 - das ist Denver, oder? Sie setzte sich wieder in den Papasan, griff sich das Telefon vom Beistelltisch und wählte.
Ein paar Sekunden lang lauschte sie den leisen Geisterstimmen in der Leitung, dann klingelte es. Sie hörte ein scharfes Knacken, dann die verhaßteste aller Botschaften: »Die von Ihnen gewählte Nummer ist außer Betrieb. Bitte überprüfen Sie die Nummer, und wählen Sie noch einmal. Dies ist eine Botschaft von Telefonzentrale 3-0.«
Leise fluchend hängte sie auf und wählte die Nummer sorgfältig noch einmal. Sie lauschte auf das elektronische Schnarren des Signaltons, dann: »Die von Ihnen gewählte Nummer...«
»Damn!« Sie sah sich den Zettel genau an. Verschmiert oder nicht, Warners Schreibweise war präzise und eindeutig: ohne mögliche Fehlerquellen wie einer Eins, die auch eine Sieben sein konnte, oder einer Vier, die auch als Neun auslegbar war. Sie wählte die Nummer ein drittes Mal und vergewisserte sich bei jeder Ziffer, daß sie keinen Fehler gemacht hatte. »Die von Ihnen gewählte Nummer ist außer Betrieb. Bitte überprüfen...«
Vielleicht war Warner umgezogen. Sie starrte einen Augenblick lang in die Ferne, dann wählte sie eine andere Nummer.
»Auskunft. Welche Stadt, bitte?«
»Denver, schätze ich.«
»In Ordnung.«
»Ich hätte gerne die neue Nummer von Warner, Simon Warner.«
»Sorry«, meinte die

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