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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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mir gegeben hast, aber wie Du es wolltest, habe
ich bei Simon Warner ›Druck‹ gemacht. Hier ist, was
ich herausgefunden habe. Ich hoffe, es ist das, wonach Du gesucht hast. (He, Kiddo, Du bewegst Dich
dieser Tage ja wirklich in hehren und bemerkenswerten Kreisen. Weißt Du zufällig, ob Simon derzeit eine
ständige Bettgefährtin hat? Ich überlege mir, mich
um den Posten zu bewerben.) Man sieht sich. Sam schmunzelte und blätterte zur zweiten Seite
der Nachricht. Sie war ebenfalls in Maggies großzügiger Handschrift gehalten und mehr oder weniger
wie ein Lebenslauf angelegt, der die wichtigsten Daten und Ereignisse im Leben von Simon Warner, Esquire, aufführte. Einen Großteil der frühen Geschichte kannte Sam schon, wenn auch nicht annähernd so
genau. Eine lange Periode als FTE, Flugtestingenieur, bei der Air Force, von 1963 bis 1967 in Edwards, wo er in einer erstaunlichen Serie von Experimentalflugzeugen die Grenzen des Möglichen getestet hatte. Anscheinend hatte er seinen Platz im X15-Raketenflugzeugprogramm gefunden - er lehnte
eine Gelegenheit, am Mercury-Raumflugprogramm
der NASA teilzunehmen, ab, weil er kein ›Büchsenfleisch‹ werden wollte (Sam mußte grinsen, als sie
das las) - und hatte in diesem Zwischending zwischen Flugzeug und Raumschiff ein halbes Dutzend
Rekorde gebrochen, bevor er das Militär verlassen
hatte und in die Privatwirtschaft gewechselt war. Flugtestingenieur bei McDonnell Douglas. FTE bei Fairchild. FTE bei Grumman. FTE bei General Dynamics ... Sam konnte nur noch den Kopf schütteln. Mann, der Kerl muß so ziemlich an jeder wichtigen Düsenjägerserie beteiligt gewesen sein, die in den letzten dreißig Jahren entstanden ist. Sie über
flog den Rest der Liste. Nichts Besonderes... Moment mal. Was war das?
Die handgeschriebene Zeile sprang sie förmlich
an: 1971 bis 1978 Flugtestingenieur bei Generro Aerospace.
Sam sank in den Papasan, starrte das Fax an. Generro Aerospace. Die Firma, für die Dad geflogen
ist, als er starb.
Hat Warner Dad gekannt?
In den fast zwanzig Jahren seit dem Tod Jim Dooleys, Jr., hatte Sam wiederholt versucht, Leute zu
finden, die ihn gekannt hatten, mit ihm geflogen
waren. Wie sich herausstellte, ohne großen Erfolg.
Als sie alt genug war, die Spur aufzunehmen und die
Namen weiterzuverfolgen, an die sie sich aus ihrer
Kindheit erinnerte, verdiente diese den Namen Spur
noch kaum. In manchen Fällen hatte sie einfach nicht
genug Informationen gehabt. ›Pat und Maureen aus
Pax River‹ war einfach nicht genug, um irgend etwas
von Wert aufzuspüren. In anderen Fällen waren die
Personen tot, hatten das Militär verlassen und waren
im nicht annähernd so umfassend dokumentierten
Zivilleben untergetaucht, oder sie waren in der byzantinischen Bürokratie der Streitkräfte verlorengegangen. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit gewesen, daß sie durch puren Zufall auf ihre bis jetzt beste
Verbindung stoßen würde? Zufälle kommen vor, sagte sie sich. ... Aber man sollte nicht drauf wetten. Sie überflog die Angaben zu Sid Warner noch
einmal und versuchte, sich ein Bild von der Laufbahn des Mannes und seinem Leben ganz allgemein
zu machen. Nach ein, zwei Minuten legte sie die Papiere beiseite und versuchte, ihn zu fassen zu bekommen. Ein Testpilot unter Testpiloten, mußte sie
zugeben. Während seiner ganzen Laufbahn immer
ganz vorne, nie ›hintenan‹ - der Alptraum jedes Karrieremenschen - außer beim Raumprogramm, und da
war es seine eigene Entscheidung. Sie schüttelte den
Kopf. Und möglicherweise hat er die richtige Entscheidung getroffen, wenn er ein echter Pilot bleiben
und nicht zu einer Mischung aus Versuchskaninchen
und Galionsfigur verkommen wollte. Keinerlei Hinweise auf eine Ehefrau oder Kinder - ungewöhnlich,
aber so etwas kam vor. Und auch das konnte durchaus eine bewußte Entscheidung gewesen sein. Die
besten Testflugaufträge damals, die Missionen, die
eine Laufbahn wirklich weiterbringen konnten, waren häufig kaum verschleierte Selbstmordaktionen
gewesen, und möglicherweise hatte er sich einen
Vorsprung bei der Vergabe ausgerechnet, wenn er
auf Bindungen verzichtete.
Warner war Mitglied in den angesehensten und
wichtigsten Clubs und Vereinen, wenn auch teilweise
nur ehrenhalber. Unter anderem gehörte er zur Society
of Experimental Test Pilots (SETP, das Pantheon der Testpilotenbruderschaft) und - wie Sam mit trockenem Grinsen feststellte - zum inoffiziellen ›Caterpillar Club‹, dessen Mitgliedschaft auf Piloten beschränkt war,

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