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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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unerwartet in die MedTechstation. Sein Gesicht war noch streifig vom
Schweiß der Cockpithitze, doch sein dunkelgrüner
Overall schien sauber und gestärkt. »Hätte ich nicht
in den Kampf eingegriffen, hätten die Separatisten Ihre Kampflinien überrannt und vermutlich auch den Zug. Danach hätten sie umgedreht und Defiance wieder angegriffen. Es war eine Frage der taktischen Notwendigkeit. Wir haben beide nur unsere Arbeit
erledigt.«
Er schaute der Obersten direkt in die Augen. »Wie
geht es Ihnen, Oberst?«
»Es ist mir schon besser gegangen, Kommandanthauptmann«, antwortete sie. »Und auch schon
schlechter.«
»Ah ja.« Gorees Tonfall ließ keine Gefühlsregung
erkennen. »Sind Sie in der Lage, Ihre Truppen zu
kommandieren, oder sollte ich besser mit Herrn
McCall reden?«
»Geben Sie mir eine Chance, ihren Rücken zu
röntgen und festzustellen, wie schwer verletzt sie ist,
bevor Sie sie wieder ins Cockpit schieben«, polterte
Doc Sweeney.
Die Söldnerin ignorierte ihn. »Ich habe immer
noch den operativen Befehl über die Legion. Oberstleutnant McCall und meine Bataillonsführer haben
die taktische Leitung. Sie können Ihre Fragen mir
stellen.«
»In Ordnung, Oberst. Ich frage mich, wie Ihre
weiteren Pläne aussehen.« Gorees Ton hatte nichts
an Grobheit eingebüßt. »Haben Sie vor, Ihre Einheit
zu bergen und nach Marias Elegie zurückzukehren,
oder planen Sie, hier im Gebirge zu bleiben?« »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, Kommandanthauptmann«, erwiderte die Legionschefin. »Ich halte es nicht für machbar, Marias
Elegie und Defiance zu verteidigen. Die Entfernung
ist zu groß. Nachdem die Magnetbahn ausfällt, ist sie
noch etwas größer geworden. So wichtig die planetare Hauptstadt und der Raumhafen auch sein mögen,
die Defiance-Werke sind das Hauptangriffsziel auf
dieser Welt. Ich würde vorzugsweise bergen, was
sich an Mechs auf dem Schlachtfeld und hier im
Zugwrack bergen lässt, die Legion in den Fabrikkomplex verlegen und ihn als Operationsbasis benutzen. Generalleutnant Ciampa kann entweder in Marias Elegie bleiben oder mit uns gemeinsam hierher
umziehen. Ich nehme an, Ihre Mechanlagen sind in
der Lage, noch ein, zwei Regimenter zu verkraften,
Kommandanthauptmann?«
»Meine Anlagen? Nein. Aber der Gesamtkomplex
kann mehr als eine Brigade aufnehmen«, antwortete
Goree und fügte mit einem kalten Blick in Brewers
Richtung hinzu: »Und ich nehme an, der Aufsichtsrat
wird bereit sein, Ihnen die Nutzung der Anlage zu
genehmigen.«
Brewer hörte die Betonung deutlich, die Goree auf
das Wort ›Aufsichtsrat‹ legte. Anscheinend war der
DS-Offizier trotz seiner Hilfe auf dem Schlachtfeld
noch immer nicht mit seinem Söldner-Firmenchef
versöhnt. Aber er war zu erschöpft, um sich jetzt mit
den Vorurteilen des Kommandanthauptmanns abzugeben, und seufzte nur genervt.
»Gut«, stellte Lori fest und ignorierte das Geplänkel der beiden Offiziere. »Wir werden das DefianceWerk als Operationsbasis für diese Region benutzen.
Falls die Rebellen von hier abziehen, was ich stark
bezweifle, überlegen wir uns etwas anderes.« »Wenn ich darrf, Frrau Oberrst«, unterbrach
McCall. »Ich sollte Sie nae darran errinnerrn müssen,
was derr deutschen Arrmee im zweiten Weltkrrieg
auf Terrra passiert is', als sie zugelassen hae, dass sie
in einem Fabrikkomplex eingekesselt wurrde.« »Ich weiß, worauf du anspielst, Davis, aber ich
denke nicht daran, das hier zum Stalingrad der Legion werden zu lassen. Wir werden nicht Däumchen
drehen und dem Gegner die Gelegenheit geben, seine
Truppen zusammenzuziehen und uns zu zermürben.
Ich habe nicht einmal vor, auf den nächsten Angriff
der Rangers zu warten. Sobald die Legion in unserer
neuen Basis versammelt ist und wir die Reparaturen
abgeschlossen haben, plane ich, in die Offensive zu
gehen.«

24
Defiance Industries, Mount Defiance, Hesperus II Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
1.Juli 3065
    Ohne sich um Doc Sweeneys Proteste zu kümmern, hievte Lori sich auf die Beine. Ein stechender Schmerz schoss ihr durch den Rücken, und die Welt kippte seitlich weg und verschwand unter einem roten Schleier. Sie schlug mit der linken Hand aus und packte McCalls Overall. Der stämmige Caledonier trat vor und fing sie unter den Armen ab, was eine neue Welle von Schmerz und Schwindel auslöste.
    »Jetzt reicht's, Frau Oberst. Ich erkläre Sie für nicht einsatzfähig«, bellte der Arzt.
In diesem Augenblick klärte sich Loris Sicht. Sie fixierte den Chefmediziner der

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