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Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Titel: Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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Lichthaus’ Tablet-Computer. Eine Mail von Siran: »Pilsner prüft bei Idar-Oberstein einen Hof. Ist für den Nachmittag vorgeladen. Seine Nachbarn haben Holger erzählt, er würde abends oft in feinstem Zwirn wegfahren. Vermuten, dass er Spieler ist, wurde in Bad Mondorf in Luxemburg im Kasino gesehen.«
    Er lächelte. Steinrausch bohrte oft an der richtigen Stelle.

    *

    »Pick.« Der Stimme, die durch die Leitung klang, hörte man an, dass sie weniger die sanften als die harten Töne gewöhnt war.
    Lichthaus stellte sich vor und wurde sofort brüsk abgefertigt: »Mit der Polizei rede ich nur, wenn mein Anwalt neben mir sitzt und jedes Wort mithört.«
    Er verdrehte die Augen und klemmte sich den Hörer zwischen Schulter und Ohr, um mit den Glaskugeln spielen zu können. Das Foto, das vor ihm lag, war etwa fünfzehn Jahre alt und zeigte eine hochgewachsene, dürre Elvira Pick mit burschikoser Kurzhaarfrisur und ordentlich aufgetragenem Lippenstift. Ihr Blick war intelligent, aber hart.
    »Ich habe nur ein oder zwei Fragen über feedstuffPRO, die ja von Ihnen geleitet worden ist.«
    Sie wurde vorsichtig und zwang ihre Stimme zu einem verbindlichen Ton: »Ach mein Gott, was wollen Sie denn über diese alte Geschichte wissen?«
    »Nun, Sie sind dort Geschäftsführerin gewesen.«
    »Ja, das schon. Ich war auf Unternehmenssanierungen im Mittelstand spezialisiert. Sobald es den Bach ein gutes Stück hinuntergegangen war, hat man mich geholt. Ich bin sehr erfolgreich gewesen, doch feedstuffPRO ist danebengegangen.«
    »Wieso, wenn ich fragen darf?«
    »Eigentlich dürfen Sie nicht, aber hier mache ich eine Ausnahme. Die Gesellschaft ist dilettantisch geführt worden. Wissen Sie, da haben sich ein paar Ökos zusammen an den Tisch gesetzt und sind auf die Idee gekommen, Futter zu produzieren, das im ökologischen Landbau akzeptiert wird. Der Plan ist an und für sich gesehen ja nicht schlecht gewesen, die Umsetzung allerdings das reine Grauen. Zuerst hat man völlig überdimensionierte Anlagen gekauft. Die Auslastung ist in den neun Jahren nie über fünfundsechzig Prozent gestiegen. Zu allem Überfluss haben sie einen Geschäftsführer gehabt, der als Funktionär zwar tolle Sprüche reißen konnte, als Unternehmer aber eine der größten Nullen gewesen ist, die ich je bewundern durfte. Ich glaube, es gab keinen Fehler, den man klassischerweise machen kann, der ihm nicht unterlaufen wäre.«
    »Wieso haben die Banken mitgemacht, die sehen eine Pleite im Normalfall doch als Erste kommen?«
    »Gute Frage. Ich habe das nie herausgefunden und will auch niemandem etwas unterstellen, doch einer der Gesellschafter ist politisch ziemlich vernetzt gewesen und hat meiner Meinung nach die lokale Sparkasse unter Druck gesetzt.«
    »Görgen?«
    »Nein, warten Sie mal. König .... nein ...«
    »Kaiser?«
    »Genau. Damals noch ein junger Kerl, aber mit Ambitionen und besten Kontakten.«
    »Was hat er gemacht?«
    »Die Verträge der Sparkassenvorstände werden von Landrats- und Kreistagsabgeordneten verlängert. Was denken Sie, was passiert, wenn einer von denen mit einer Bitte beim Vorstandsvorsitzenden einer Sparkasse anklopft?«
    »Verstanden.« Das Gespräch begann, interessant zu werden. »Horst Görgen, sagt Ihnen dieser Name auch etwas?«
    »Warum fragen Sie denn so hinten herum? Wir wissen beide, dass er Gesellschafter gewesen ist. Außerdem lese ich Zeitung.«
    »Okay.« Sie wusste, was lief, also entschied er sich für Offenheit: »Wir suchen logischerweise Bindeglieder zwischen den Opfern, und der Futterbetrieb ist eines davon. War Görgen aktiv?«
    »Nun, er hatte damals diesen überaus unfähigen Geschäftsführer auf seinen Posten gehievt und ist, als ich gekommen bin, so eine Art Interimsmanager gewesen. Guter Bauer, wurde behauptet, aber in der Firma ist er nicht klargekommen. Er ist regelrecht dankbar gewesen, als ich ihm die Verantwortung abgenommen habe.«
    »Wo haben die Gründe dafür gelegen, dass Sie den Betrieb nicht retten konnten?«
    Elvira Pick zögerte den Augenblick zu lange, der ihn aufhorchen ließ. »Zu groß, zu verschuldet, zu ineffizient.«
    »Das kann nicht das einzige Problem gewesen sein. Um das in den Griff zu kriegen, hatte man Sie ja gerade eingestellt.«
    Sie ging in die Offensive und verstärkte sein Misstrauen: »Was denken Sie, was wir gemacht haben? In der Nase gebohrt? Sieben Monate habe ich um die Firma gekämpft, doch dann war der Ofen aus.«
    »Wer hat die Zeche bezahlt?«
    »Sie und

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