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Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition)

Titel: Bauernopfer: Lichthaus' zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Walz
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die Vergrößerung ein abgedeckter Leichnam nur pixelig zu sehen war.
    Noch am Morgen hatte er seinen Kollegen den um das Ende gekürzten Mitschnitt seines Telefonats vom Vorabend vorgespielt, was zu wilden Vermutungen geführt hatte. Müller und Steinrausch sahen einen klaren Hinweis auf organisiertes Verbrechen, da von »wir« gesprochen wurde und die Bestrafung im Vordergrund stand. Außerdem würde die Form der Drohung zu mafiösen Strukturen passen. Ihr Chef wertete die Tat als Warnung für andere, die abtrünnig werden wollten, und wies sie an, in diese Richtung zu fahnden. Lichthaus und Sophie vermuteten eher einen verwirrten Einzeltäter hinter den Straftaten, der nur versuchte die Fahndung zu behindern, um sein Ziel zu erreichen. Ratlosigkeit war zurückgeblieben, als sie losgefahren waren.
    Die Technik sollte zwar den Anruf zurückverfolgen und orten, doch machten sie sich keine Hoffnung. Auch die Befragung von Oberbillig war ohne Ergebnis geblieben, da der Mann sich aufgrund des Schocks zumindest im Augenblick an wenig Konkretes erinnern konnte.

    Obwohl sie sich angemeldet hatten, ließ man sie am Empfang unhöflich lange warten. Als es dann aber der Staatssekretär persönlich war, der sie schließlich zu sich bat, schwante Lichthaus Böses, denn wenn der ständige Stellvertreter des Ministers sich herabließ, zwei Polizisten abzuholen, mussten sie mit einer Abfuhr rechnen.
    Der Beamte, der sich als Dr. Kuhn vorstellte, war jovial und freundlich, doch schimmerte unter der netten Hülle Stahl. Sollte er nicht wollen, würden sie sich die Köpfe daran einrennen. Sie setzten sich in einem geräumigen Büro an einen kleinen Tisch, auf den Kaffee verzichtete man.
    »Nun, meine Herren, die Ermordung Doktor Kaisers hat bei uns ein erhebliches Erdbeben ausgelöst, wie Sie sich wohl vorstellen können.« Er wartete ihr Nicken ab und fuhr fort: »Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass der Minister beschlossen hat, sämtliche Unterlagen bis auf Weiteres unter Verschluss zu halten, da zuerst gesichtet wird, wo hier schützenswerte Daten vorliegen, auf die unser Haus nur auf gerichtlichen Beschluss hin Zugriff gewähren kann. Sie kennen ja die Ordnungsrelation der Geheimhaltungsstufen.«
    »Die Ordnungsre…«, Siran schüttelte den Kopf, »nein.«
    »Nun, in dieser Ordnungsrelation«, er sprach »relation« betont langsam aus, wohl damit Siran sich den Begriff nun merken konnte, »wird jeder Mitarbeiter einer Geheimhaltungsstufe zugeordnet. Er darf nun Dokumente einsehen, die dieser und untergeordneten Stufen zuzurechnen sind. Das Problem ist aber, dass alle Schreiben und Vermerke, die er verfasst, automatisch seine Schutzstufe erhalten. Herr Doktor Kaiser hatte eine sehr hohe Geheimhaltungsstufe, wodurch seine gesamten Akten und Dateien entsprechend eingestuft werden.« Seine bedauernde Mimik machte vor den Augen halt.
    Lichthaus kochte. »Wieso haben Sie uns denn überhaupt anreisen lassen?«
    »Nun, die Entscheidung ist gerade eben erst gefallen.«
    »Das kann doch nicht wahr sein! Ihr Mitarbeiter wird mehr oder weniger hingerichtet, und Sie blocken die Ermittlungen ab.«
    Kuhn funkelte ihn wütend an. Ein Mann wie er war keine Widerworte gewöhnt. »Der Beschluss steht!«
    »Dann werde ich wohl den Staatsanwalt bemühen müssen.«
    »Nun, tun Sie das.« Sein Blick, gepaart mit einem süffisanten Lächeln, sprach Bände. Die Staatsanwaltschaft in Trier würde sich winden wie ein Aal, wenn es darum ginge, ein Ministerium unter Druck zu setzen, das sich mit allen Mitteln wehrte. Aussichtslos.
    »Hatte Doktor Kaiser einen eigenen Referenten?«
    Kuhn sonnte sich mit einem gehässigen Grinsen in seiner Überlegenheit. »Nun ja. Molitor. Jens Molitor. Er ist informiert und steht zu Ihrer Verfügung.«
    »Was ist mit Kaisers persönlichen Dingen?«
    »Nun, sofern Herr Doktor Kaiser«, Kuhn betonte den Doktor, »solche Unterlagen in seinen Büroräumen aufbewahrt hat, werden diese natürlich nach Überprüfung ausgehändigt. Gleiches gilt für alle Dateien seines Dienstcomputers.«
    »Hatte er einen privaten Rechner?«
    »Nun, das kann ich nicht sagen, aber falls ja, wird er Ihnen nach Kontrolle auf sensible Details zukommen.«
    Lichthaus war genervt und wollte auf unfreundlich umschalten, als Siran schnell weiterfragte, um die Situation zu retten: »Wann dürfen wir davon ausgehen.«
    »Nun, ich schätze Ende der Woche.«
    Sirans Lächeln wurde noch breiter. »Geht es denn nicht etwas früher, Sie haben doch auch ein

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