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BAUhERrNOPFER

BAUhERrNOPFER

Titel: BAUhERrNOPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian H. Geyer
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noch die Betonmischer zu unserem Grundstück finden damit es losgehen kann.
                Der Polier bestellte ursprünglich zweiunddreißig Kubikmeter plus Rest. Damit wollte er verhindern, dass zu viel Beton geliefert würde und neben der höheren Kosten für den Beton dann auch noch Entsorgungskosten anfielen, da in diesem Fall erst bei der vorletzten Lieferung die Menge für die Letzte festgelegt wird. Da es allerdings wegen eines Verkehrsunfalles auf der Autobahn heute zu massiven Beeinträchtigungen des Verkehrs kommt, entscheidet er sich, die Bestellung auf einundvierzig Kubikmeter zu fixieren. Die Wartezeit auf den letzten Mischer wäre ansonsten mit rund einer Stunde ziemlich lange.
                Kurz vor vier Uhr beginnt die Befüllung der Bodenplatte, die nach einer knappen Stunde bereits fertig gestellt ist. Gleich darauf schwenkt die Betonpumpe den Schlauch in Richtung Pool, wo gleich im Anschluss ebenfalls die Bodenplatte gegossen wird. Dabei macht es sich der Fahrer der Betonpumpe, auf einem Gartenstuhl sitzend, mit einem Eiskaffee in der Hand bequem und genießt den, vom Führerhaus seines LKWs geworfenen, Schatten. Davor mühen sich die Arbeiter, im Kampf mit dem betonspuckenden Schlauch, bei dem Versuch eine ebene und vor allem gerade Bodenplatte zu erstellen, ab.
                Die Betonmenge ist genau richtig kalkuliert. Der letzte Mischer verlässt unser Grundstück gerade, als die letzte Lücke der Bodenplatte des Pools geschlossen wird. Das ging sich perfekt aus.
                Während der Betonpumper seinen Rüssel wieder einfährt, steckt Gregor noch Steckeisen entlang meines Schnurgerüstes in den flüssigen Beton, damit wir uns nach dem Aushärten das Anbohren der Bodenplatte ersparen.
                Um halb sieben am Abend sind die Bodenplatten fertig gegossen, die Betonpumpe gereinigt – wobei der Fahrer einen überdimensionalen Betonkuhfladen in unserer Einfahrt produzierte – und die Baustelle soweit geräumt. Der Zeitpunkt für das Betonieren hätte nicht besser sein können, da die Flächen nun bis morgen in der Früh Zeit haben um anzuziehen, bevor die Sonne gnadenlos darauf strahlt und für Risse durch eine zu hohe Oberflächenspannung sorgt. Zusätzlich müssen wir in den nächsten Tagen für die regelmäßige Befeuchtung der Platten sorgen.
                Die Bauarbeiter verlassen die Baustelle und ich bin gerade dabei die Baugitter zu schließen, als ich die Konsistenz des Betonfladens in der Einfahrt falsch einschätze. Nach außen wirkt der Fladen bereits gefestigt, daher denke ich nicht nach und steige voll hinein. Mein rechter Fuß versinkt sofort im frischen Beton und der Schuh bleibt beim Herausziehen im Beton stecken. Nachdem der Haufen, meiner Meinung nach, ohnehin nicht hier bleiben kann, greife ich zur Schaufel und beginne die Betonreste auf den Schutthaufen daneben zu befördern.
                Eine Viertelstunde muss ich schaufeln bis mein Schuh wieder zu Tage tritt. Der Haufen ist aus der Ausfahrt entfernt und ich habe sogar einen Wasserschlauch, mit unserem eigenen Wasser, um den Schuh ein wenig zu reinigen. Aber bereits jetzt weiß ich, dass er nach diesem Vorfall nie mehr der Selbe sein wird. Damit ist mittlerweile das dritte Paar billiger Sportschuhe der Baustelle zum Opfer gefallen. Seit dem letzten Paar, das im lehmigen Schlamm verstarb, liegt immer mindestens ein Ersatzpaar im Kofferraum.

Jetzt geht’s aufwärts
                Die Bodenplatte unseres Hauses hatte ein Wochenende lang Zeit sich emotional zu festigen, bevor ein Lastzug heute, Montag früh, die Ziegeln für die Errichtung des Erdgeschoßes liefert. Der Fahrer lädt mit dem Kran Palette um Palette ab, bis die gesamte Fläche beinahe komplett mit neunundzwanzig Ziegelpaletten zugestellt ist. Kaum zu glauben, dass alleine in die Wände des unteren Geschoßes derart viele Ziegel hinein sollen. Die Bauarbeiter sorgen derweilen für deren Verteilung damit sie während der Arbeiten das Material bereits möglichst nahe am Einsatzort haben.
                Gleich darauf bemühen sich Gregor und Patrick die Hausecken auszurichten und damit in jeder Ecke einen Anfang zu setzen. So können sie morgen in der Früh gleich voll durchstarten. Ich erhalte in der Zwischenzeit die Aufgabe bei Losko nachzufragen, wie groß die Öffnungen für die von uns bestellten Fenster sein müssten, da laut Gregors Aussage jeder

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