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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Trupp einige Leute verlor, ehe klar wurde, was da lief. Unsere Marschrichtung war uns durch einen Plan von General Harbison von der Gagarin vorgegeben, wie Sie wissen, Sir. Wir hatten einen Karten-Comp, der uns vom Rand durch die Station lotsen sollte, aber wir kamen nur langsam voran. Es war schwierig, sich zu orientieren und Räume von Korridoren zu unterscheiden … deshalb stießen wir auch überhaupt nur auf den Schrein.«
    »Was für eine Art von Schrein?«
    »Es war wie eine 3-V-Bühne, Sir. Dort gab es die Holo-Projektion einer Wüstenszene, die bis hin zur orangefarbenen Sonne exakt wiedergegeben war. Die Szene zeigte einen Ort auf Zor’a, nahe …« Er hielt inne, als sei er sich nicht sicher, ob er wusste, was er sagen würde, oder ob er das nur glaubte. »… nahe der Hauptstadt. Das Wichtigste dieses Schreins war allerdings die esLiHeShuSa’a.«
    »Ich frage Sie jetzt nicht, woher Sie das Wort kennen, aber was eine esLiHe …« Sergei musste unwillkürlich lächeln. »Ich versuche wohl besser nicht, es nachzusprechen.«
    »Eine esLiHeShuSa’a ist eine Scheibe, Sir, die für Gebete oder zur Meditation genutzt wird. Die, auf die wir stießen, war groß genug, dass mehrere Zor aufrecht in ihr stehen konnten. Sie war rund einen halben Meter dick und schwebte in einem Null-Grav-Feld in etwa einem Meter Höhe. Überzogen war sie mit hRni’i …«
    »Das ist mir ein Begriff. Erzählen Sie weiter.«
    »Warum ich das tat, weiß ich noch immer nicht. Auf jeden Fall stieg ich hinein, und dann geschah etwas. Ich spürte, wie ich in Kontakt trat mit …« Er sah zur Seite, als versuche er, das Gefühl erneut zu empfinden, um sich zu erinnern.
    Er straffte ein wenig die Schultern und bewegte sie leicht nach hinten, dann kehrten sie in ihre ursprüngliche Position zurück. »… mit einem Wesen. Vielleicht auch mit einer Gruppe von Wesen, die alle den Namen esLi riefen. Dann stürmte etwas in meinen Geist, ich glaubte, ich sei ein Zor. Irgendwie verlor ich das Bewusstsein, mein Trupp zerstörte die esLiHeShuSa’a. Nach einigen sehr sonderbaren Träumen wachte ich auf, und alles war wieder normal. Das heißt … nicht ganz.« Er setzte sich aufrechter hin, mehr wie ein Marine es tat. »Ich konnte die hRni’i an den Wänden lesen. Ich wusste, was eine esLiHeShuSa ’a ist, und wofür man sie benutzt. Als wir die Kommandobrücke erreichten, konnte ich fühlen, was sich abspielte. Die Fühlenden auf der Brücke versuchten, das Ritual der saHu’ne, der Selbstzerstörung, zum Abschluss zu bringen. Das esL’en’YaAr war wie das esLiHeShuSa’a, nur viel kleiner. Ich erkannte es sofort, und ich merkte, wie einer von ihnen sein gyu’u nach ihm ausstreckte …«
    »gyu’u’? «
    »Ahm … ›Klaue des Verstands‹ ist die beste Übersetzung, die ich Ihnen bieten kann, Sir. Ich sah, wie er sich danach ausstreckte und im Geist den Zerstörungsmechanismus aktivierte. Daraufhin eröffnete ich das Feuer. Er … fühlte es, er war im Geist noch eng damit verbunden, und ich ebenfalls. Ich konnte es zerstören, auch wenn ich seine mentalen Schreie ertragen musste.« Boyd machte die Augen zu und zog die Schultern ein wenig hoch, wobei er die eine Seite etwas höher hielt als die andere.
    »Sie hörten sein mentales Schreien?«
    Boyd öffnete die Augen. »Ich kann es noch immer hören, Sir. Ich wünschte, ich könnte es Ihnen besser beschreiben, Sir.«
    Sergei griff nach einem Stylus und notierte etwas auf seinem Reader. »Sergeant, ich habe mir Ihre Dienstakte angesehen. So wie es aussieht, haben Sie sehr schlecht abgeschnitten, als Sie auf Ihre Eigenschaften als Fühlender getestet wurden, und Sie zeigten auch nur eine durchschnittliche Begabung für Fremdsprachen. Wie passt das zu den Dingen, die Sie mir soeben beschrieben haben? Ihre Erfahrung musste Sie zum stärksten Fühlenden machen, den man sich vorstellen kann. Nennen Sie es engstirnig, wenn Sie wollen, aber ich bin verdammt skeptisch.«
    »Das ist auch Ihr gutes Recht, Sir. Mein Corporal war es auch, und ich musste ihn davon überzeugen, dass es mir gut geht, auch wenn ich in ein fremdes Artefakt gestiegen und danach mit rudernden Armen umhergelaufen bin, während ich in der Hochsprache Worte geschrien habe. Er dachte, ich hätte mein Hirn in der Luftschleuse zurückgelassen. Aber ich kann jetzt die Hochsprache verstehen, Commodore. Ich kann sie ein wenig lesen. Und ich kann hRni’i lesen. Ich bin nicht mehr derselbe.«
    Sergei tippte mit dem Stylus auf den Reader

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