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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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MacEwan hat diesem alten Mistkerl getrotzt, um jemanden zu verteidigen, dessen Karriere infrage gestellt war.« Sie durchquerten die Halle, um sich etwas zu trinken zu holen. »Ich weiß nicht so genau, aber ich habe das Gefühl, ich mag sie.«
    »Sie ist auch die Beste.«
    »Finden Sie?« Er blieb kurz stehen, und auch Jackie ging daraufhin nicht weiter. »Ich habe meinen Dienstgrad genutzt und ein paar Tage krank gefeiert, um herzukommen, mich zu bedanken … und mich zu verabschieden. Sobald das hier vorüber ist, geht es mit einer Eingreiftruppe ins Josephson-System, um gegen die Aliens vorzugehen. Wir besetzen jedes Schiff mit zusätzlichen Fühlenden. Ich würde auch gern Captain MacEwan und die Duc d’Enghien mitnehmen. Was sagen Sie dazu?«
    Ein Selbstmordkommando, dachte Jackie. Sie werden keine Chance haben.
    »Ich bin mir sicher, sie würde sich geehrt fühlen«, sagte sie. »Überrascht, wenn sie so direkt ist, wie Sie sagen, aber geehrt.« Dafür ist die Navy schließlich da, hielt sie sich vor Augen. Aber ohne das gyaryu als Verteidigung werden sie den Vuhl nichts entgegensetzen können.
    Es sei denn, sie nahm das gyaryu dorthin mit.
    »Wie lauten Ihre Befehle, Sir?«
    »Die möchte ich hier eigentlich nicht besprechen. Jedenfalls machen wir uns in Kürze auf den Weg ins Josephson-System.« Er deutete auf die Menge. »Vielleicht können wir uns nach der Zeremonie unterhalten.« Er straffte die Schultern, als sei er plötzlich zu dem Schluss gekommen, es gebe nichts weiter mit ihr zu bereden. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden«, fügte er hinzu, salutierte höflich und begab sich zu seinen wartenden Stabsoffizieren.
    Die große Meditationskammer des Sanktuariums war überlaufen, als sie dort eintraf. Die herrschende Anspannung war fast greifbar. Die meisten Sitzstangen bis hin zum dritten oder vierten Stockwerk waren belegt, alle anerkannten Fühlenden sowie die älteren Schüler im Sanktuarium waren für das Dsen’yen’eh’a hergekommen. Owen Garrett saß auf einem Kissen und trug ein Gewand, um das er den Gürtel nur locker gelegt hatte. Ein ehya lag quer auf seinem Schoss, er hatte die Augen geschlossen. Ein Lehrer, den Jackie nicht kannte, stand neben ihm. Irgendetwas sorgte dafür, dass Owen angespannt, sogar fast wütend war. Er schien Mühe zu haben, ruhig und gelassen zu bleiben. Im Alkoven hinter ihm hing eine große esLi- Scheibe, die von der Rückseite schwach von orangefarbenem Licht beschienen wurde.
    Während sie sich näherte, öffnete Owen die Augen und konzentrierte sich auf Jackie. Sein Gesicht zeigte eine entschlossene Miene, als sei die Prüfung etwas, von dem er wusste, dass er es hinter sich bringen musste. Dennoch schien er froh zu sein, sie zu sehen. Das war wenigstens etwas.
    Das letzte Dsen’yen’eh’a, dem Jackie beigewohnt hatte, war ihr eigenes gewesen, auch wenn ihr das zu der Zeit nicht klar war. Auf der Sternbasis Adrianople waren nur der Hohe Kämmerer T’te’e HeYen, sie selbst und Ch’k’te anwesend gewesen … und der eine, den sie eingeladen hatten, daran teilzunehmen. Sie fragte sich, ob er auch hier auftauchen würde. Ch’k’te war nicht mehr, auch Th’an’ya nicht, und die Sternbasis Adrianople ebenfalls nicht. T’te’e hielt sich derzeit nicht auf der Heimatwelt auf, und so wurde die Prüfung von Byar HeShri geleitet.
    Sie hatte volles Vertrauen in dessen Fähigkeiten, dennoch wusste sie nicht, was sie erwarten sollte – und Owen wusste das ebenfalls nicht. Anders als bei ihrer Prüfung hatte dieses Subjekt aber einen wahren, vertrauenswürdigen Freund, auf den Owen sich verlassen konnte.
    Byar kam angeflogen und landete flatternd neben Owen, dann ergriff er dessen Unterarme. Der Lehrer nickte dem Meister zu und begab sich zu einer anderen Sitzstange. Jackie verbeugte sich vor dem Meister des Sanktuariums, der im Gegenzug ihre Unterarme ergriff. Er sagte kein Wort, hielt aber nach der Begrüßung ihren rechten Arm weiter fest, während er sie zu einem Kissen führte, das neben Owen lag. Er deutete kurz auf das gyaryu , und nachdem sie sich hingesetzt hatte, legte sie das in der Scheide steckende Schwert quer auf den Schoß, das Heft nach rechts ausgerichtet, die Hände leicht oben aufgelegt.
    Byar stand zwischen Jackie und Owen und legte jedem von ihnen eine Hand auf die Schulter.
    »Wir sind an diesem Ort der Ruhe zusammengekommen«, begann er, »um eine Fühlenden-Fähigkeit zu untersuchen, die im Volk aufgetaucht ist.«
    Es war eine

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