be-coming
verliebt. Ich habe dich noch nie so unkonzentriert und unkontrolliert erlebt.«
Ich biss mir auf die Unterlippe. »Der Junge bringt mich völlig um den Verstand«, sagte ich leise.
»Das ist wirklich unübersehbar.« Ste betrachtete mich nachdenklich. »Wenn du euch beide nicht ins absolute Elend stürzen willst, solltest du eure Beziehung auf eine vernünftige Ebene bringen. Du kannst doch niemanden lieben , den du so beherrschst wie Cieran. Und ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob das geht, so lange Phil hier wohnt.«
»Ste – ich weiß wirklich nicht, ob ich Cieran liebe . Er ist zehn Jahre jünger als ich. Ich ... ich hatte noch nie einen so jungen Geliebten.«
»Mein Gott, Falk. Du bist doch ein vernünftiger Mensch! Versuch doch mal, ein bisschen rational darüber nachzudenken.« Er starrte mich an. Doch dann schüttelte er den Kopf. »Nein, du hast schon wieder diesen eigenartigen Blick ... Da ist wohl mit Vernunft nichts mehr zu machen.«
Es klang mitleidig.
Ich schwieg und fragte mich, was für einen Blick er wohl meinte.
»Es ist nur so, Falk, dein Ruf ist eh nicht der beste; aber ich mag mir nicht vorstellen, was passiert, wenn irgendein verdammter Paparazzo ein Bild davon schießt, wie du Cieran nackt über das Gelände schleifst ...«
Ich stöhnte genervt.
»Cieran ist kein Unbekannter für die Presse. Damals haben sie sich auf ihn gestürzt, wie die Geier auf das Aas, weil er der einzige Überlebende dieser Flugzeugkatastrophe war. Wenn sie ihn hier entdecken, dann prost Mahlzeit.«
Ich sah Ste schwarz an. »Du machst mich fertig mit deinem Geunke .«
»Ich kenne die Presse, Falk.« Jetzt lachte er böse. »Und im Moment gibt es wirklich einiges zu holen bei dir ...«
Die Tür öffnete sich, und Phil trat ein. Er sah auf Ste hinunter, und ein kurzes Erkennen flackerte über sein Gesicht.
Ste erhob sich. »Welch unerwartetes Zusammentreffen«, sagte er steif.
Phil grinste. »Bist mir noch immer nicht wohlgesonnen, was?«
Ste schnaubte unwillig.
Ich versuchte, die Situation etwas zu entschärfen. »Setz dich, Phil. Wir haben gerade auch über dich gesprochen.«
Er setzte sich langsam auf einen Stuhl mir gegenüber. »Wahrscheinlich hat Steven den Vorschlag gemacht, mich an die Regierung auszuliefern«, mutmaßte Phil.
Ich schüttelte den Kopf. »So ein Unsinn.« Doch dann schlich sich ein schmales Grinsen in mein Gesicht. »Er hat ein Schweigegeld von mir gefordert, damit er dich nicht verrät ...«
»Falk!« Ste klang empört. »Wie kannst du so etwas behaupten!«
»Reg dich ab, Steven«, sagte Phil jetzt. »Das hätte ich eh nicht geglaubt.«
»Es ist mehr als riskant, dass Falk dich hier einquartiert hat.« Ste starrte ihn düster an.
Doch Phil winkte ab. »Meinst du?«
»Was hätte ich denn tun sollen?« fragte ich Ste.
Doch der antwortete nicht. Seine Meinung war auch mehr als deutlich in seinem Gesicht abzulesen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er umgehend die Polizei informiert. Aber Phil machte sich nichts daraus. Er wusste, dass er Steven überlegen war, und dass Steven unsere Freundschaft – widerwillig – akzeptierte. Es hätte mir auch noch gefehlt, wenn die beiden sich an den Kragen gegangen wären. Mir war klar, dass Phil für Steven eine echte Bedrohung dargestellt hatte. Doch sie waren beide intelligent genug, mich nicht vor eine Entscheidung zu stellen. Es ging um Phils Leben – auch wenn uns das in diesem Augenblick noch nicht so bewusst war.
25
CIERAN
Phil kniete mit bloßem Oberkörper auf dem Boden vor dem kleinen Glastisch, als ich eintrat. Vor ihm ein sorgfältig zusammengeschobenes Häufchen schneeweißen Pulvers.
»Oh, entschuldige«, sagte ich und wollte das Zimmer verlassen. Egal was er machte, in seiner Nähe wollte ich mich auf keinen Fall lange allein aufhalten.
Doch er winkte mich heran. »Bleib ruhig hier.«
Ich sah zu, wie er mit einer Rasierklinge einen Teil des Pulvers abtrennte und zu einer dünnen Linie formte. Er rollte ein kleines Stück Papier zusammen und ließ dann das Pulver in seiner Nase verschwinden. Entspannt sank er zurück, lehnte sich für einen Moment mit geschlossenen Augen gegen die Couch.
Ich starrte ihn an.
»Möchtest du?« fragte er, als er die Augen wieder öffnete und meinen neugierigen Blick sah.
Ich zögerte. Ich wollte schon, aber ich hatte es noch nie gemacht.
»Das ist sehr guter Stoff.« Er grinste. »Ist ja auch mein eigener.« Er winkte mich heran. »Komm her. Wenn du magst,
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