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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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die sein Aussehen stark veränderte. Er saß am Steuer eines Ford Geländewagens, den er gegen Falks Jeep eingetauscht hatte und suchte nach einer Parklücke, die er auch bald fand.
    Ich rutschte unruhig auf dem Beifahrersitz herum und bereute es, mit ihm mitgefahren zu sein. Wir hatten bereits in einem riesigen Supermarkt Lebensmittel eingekauft. Und ich fühlte mich auf Schritt und Tritt beobachtet. Es war schrecklich: In jedem Mann, der uns entgegen kam, sah ich einen potentiellen Killer. Phil schien das alles überhaupt nicht zu beeindrucken.
    »Sag mal, hast du keine Angst?« fragte ich ihn leise und dachte im gleichen Moment darüber nach, ob ich mich mehr vor Phil oder vor seinen Verfolgern fürchtete.
    Er sah mich erstaunt an und machte den Motor aus. »Wovor?«
    »Davor, dass sie dich sehen, dass sie dich erkennen und umbringen ...«
    Er zuckte mit den Schultern. »Damit kann ich umgehen«, sagte er. »Außerdem habe ich so einen siebten Sinn für Regierungsangestellte .« Er grinste jetzt breit.
    »Deinen Humor möchte ich haben.«
    Er beugte sich zu mir herüber, um mir in die Augen zu sehen. »Warte hier. Ich komme dich sofort holen, okay?«
    Ich nickte stumm. Warum hatte ich mich darauf eingelassen? Ich fühlte mich schon jetzt mies, aber andererseits ...
    Ich beobachtete, wie Phil in einem grauen, verfallen wirkenden Haus verschwand. Am Eingang sah ich ein unauffälliges Schild, eine Leuchtreklame, deren Licht nicht angeschaltet war. Rose ... irgendwas, ich konnte es nicht entziffern. Ich wartete voller Unruhe.
    Nach einigen Minuten erschien Phil wieder. Er kam an die Beifahrertür und öffnete sie.
    »Na, hast du noch Lust?« Anzüglich befeuchtete er seine Lippen mit der Zunge.
    Ich wusste es nicht. Doch, natürlich hatte ich noch Lust – nur im Moment nicht. Ich konnte es nicht sagen. Doch ich bemerkte, dass ich nickte. Er half mir aus dem Wagen heraus.
    Die eisenbeschlagene Tür öffnete sich sofort, als wir davor standen. Ein junger, ziemlich verwahrlost aussehender Mann ließ uns hinein. Sein schäbiges Grinsen entblößte zwei Reihen mit hässlichen Zahnruinen.
    Es roch muffig im Treppenhaus, dunkle Steinstufen führten in die oberen Etagen. Ich stellte mir vor, was diesen unangenehmen Geruch verursachte. Es kostete mich einige Überwindung, nicht darüber nachzudenken.
    Phil schlang seinen Arm um meine Taille, und gemeinsam erklommen wir die Stufen bis ins erste Geschoss. Eine junge Frau mit roten, langen Haaren öffnete uns hier die Tür. Ihr Blick war glasig, doch auf ihren Lippen lag ein weiches Lächeln. 
    Phil schob mich vor sich her. Der Flur war düster, aber im Gegensatz zum Treppenhaus mit Teppich ausgelegt. An den Wänden hingen Lichterketten, die jedoch nur matt leuchteten. Eine der schäbigen Holztüren ging einen Spalt weit auf.
    »Kommt rein«, sagte eine sanfte Stimme.
    Phil ließ mich los. »Ich warte hier«, sagte er.
    Verwundert sah ich ihn an, doch ich folgte der Aufforderung der Stimme und trat ins Licht. Die Tür schloss sich hinter mir.
    Die junge Frau mit der sanften Stimme sah mich neugierig an. Sie war hübsch, nicht klassisch schön, aber sehr interessant. Ihre langen, dunklen Haare hatte sie zu einer aufwendigen Frisur hochgesteckt, die einen Blick auf ihren langen, gebogenen Hals freigab. Sie hatte volle Lippen und ein schmales Kinn.
    Mir war bewusst, dass ich sie unverhohlen anstarrte.
    »Ich heiße Jasmin«, sagte sie. »Du bist Cieran?«
    Ich nickte, starrte sie weiterhin an, begutachtete sie regelrecht, ihren runden, wohlgeformten Körper, der nur von roten, seidenen Dessous verhüllt war. Einen Augenblick lang fühlte ich mich wie ein Arschloch. Dann kam sie auf mich zu, streifte mir die Jacke von den Schultern. Ein warmes, schweres Parfum hüllte mich ein. Ein Duft, der nicht so recht zu ihr passen wollte.
    Mit geschickten Händen entwand sie mir meine Kleidung. Immer, wenn ihre kleinen, heißen Hände meine Haut berührten, zuckte ich zusammen, als hätte sie mir einen Stromstoß verpasst.
    Sie dirigierte mich zu ihrem Bett – ich wollte nicht wissen, wie viele Männer schon darauf gelegen hatten.
    Ich begann sie zu küssen, ihren Hals, ihre Schultern, ihre vollen, schweren Brüste. Sie drängte sich an mich, wusste, was ich begehrte. Doch ich überließ mich ihrer Führung. Sie wusste Bescheid.
    Jasmin ... es war mir egal, wie lange Phil draußen warten musste.
     
    Ich verlor jegliches Zeitgefühl. Wie lange hatte ich in diesem Bett – in ihren Armen

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